Dienstag, 5. August 2014

# 16 # Matthias P. Gibert - Nervenflattern


Matthias P. Gibert
Nervenflattern
Lenz´erster Fall

Erschienen am: 21.05.2007
Verlag: Gmeiner
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Belletristik/Krimi/Thriller
Seiten: 323
Preis: € 11,99
ISBN: 978-3-8997-7728-4

Klappentext: In Kassel geschehen kurz hintereinander zwei tragische Unfälle - jedenfalls scheint es zunächst so. Ein anonymer Brief an den Oberbürgermeister der Stadt lässt jedoch erhebliche Zweifel an der Zufälligkeit der Ereignisse aufkommen - und urplötzlich steckt Kommissar Paul Lenz mitten in einem brisanten Fall: Die Documenta, bedeutendste Ausstellung für zeitgenössische Kunst der Welt, wird durch einen Anschlag mit einem hochgiftigen Nervenkampfstoff bedroht. Und mit ihr die Einwohner der Nordhessischen Metropole und die zahlreichen Ausstellungsbesucher.

Meine Meinung: Die Documenta in Kassel steht kurz vor ihrer Eröffnung, als der Oberbürgermeister eine mysteriöse Mitteilung erhält, die ihm nicht ganz vertrauenswürdig erscheint. Sein Weg zu Paul Lenz, dem Leiter der K11 für Gewalt-, Brand- und Waffendelikte des Polizeipräsidiums Nordhessen in Kassel, beweist ihm, dass es der richtige Weg war.  Schon nach kurzer Zeit stellt sich heraus, dass die auf Englisch verfasste Mitteilung eine Bekennung zu einem großflächigen Giftanschlag ist, die, sofern die Documenta nicht abgesagt wird, Tausende Menschen zum Opfer fallen wird.
Zu zwei Opfern hat sich der mutmaßliche Täter bereits bekannt, die sowohl als Unfall als auch als Selbstmord festgestellt worden sind. Das Nervengift, das an bzw. in ihnen nachgewiesen werden konnte, ist bereits in minimalen Mengen tödlich und kann von jedem Chemiker ohne große Mühen hergestellt werden. Für Paul Lenz und seinem jungen Kommissar Thilo Hain beginnt die Zeit zu rennen. Die Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen beginnt nach der Suche in der Vergangenheit der beiden Opfer.

Matthias P. Gibert hat mit "Nervenflattern" im Jahr 2007 sein Debüt der Krimi-Serie um die Kommissare Paul Lenz und Thilo Hain gestartet, die inzwischen sehr erfolgreich ist. Seine erste Folge hat er mit einem spannenden Start begonnen, in dem der Leser Zeuge wird, wie die türkische Mitarbeiterin der Reinigungsfirma "Cleanfix" ,Ayse Bilicin, ihren Todeskampf aufgenommen hat. Nur wenige Zeit später erlebt man, wie der Jugendamtsmitarbeiter Dieter Brill aus Wolfhagen sich mit seinem Auto von der Bergshäuser Brücke in die Fulda stürzt. Ihrer beiden Tode werden zunächst nicht als Morde erkannt. Erst als die Kommissare ein rätselhaftes Schreiben erhalten, in dem sich der Verfasser zu deren gewaltsamen Tod bekennt, werden die Ermittlungen aufgenommen. In der Folge, als feststeht, dass ein hochgradiges Nervengift mit im Spiel ist, mit dem auf die Kasseler Bürger ein Anschlag verübt werden soll, wird eine Sonderkommission mit Mitarbeitern des BKA und LKA gebildet.

Stieg zu Beginn der Handlung die Spannungskurve noch enorm an, so fiel diese ab dem Zeitpunkt, an dem die Ermittlungen aufgenommen worden sind, rapide ab. Die Handlung plätscherte so vor sich hin und das Thema war schnell ausgenudelt. Die Ermittlungen, die zu den Familien der Opfer führten standen in keinem wirklichen Verhältnis zu den Ergebnissen, die Lenz und Hain festgestellt haben. Erschwerend kam hinzu, dass die Handlungssprünge nicht wirklich nachvollziehbar waren. Ganz zu schweigen von dem unspektakulären Ende der Handlung. Selbst die Verbrecherjagd durch Kassel und der Schusswaffengebrauch in einer Menge von Menschen ergaben keinen Sinn. Wenn man bedenkt, dass der Autor von einem Anschlag mit einem hochgradigen Nervengift, dass bereits in Milligrammdosis tödlich wirkt, ausgegangen ist und auf die Bürger verübt werden soll und dann so nebenbei von einem kleinen Polizisten inmitten einer SK von BKA und LKA -Mitarbeitern vereitelt wird, wirkt das wenig glaubhaft.
Sei es drum. Es war der erste Roman des Autors und da ich bereits Band 11 und 12 kenne und weiß, dass sich Matthia P. Gibert mächtig gesteigert hat, war "Nervenflattern" ein guter Einstieg. Allerdings haben mir die Ausführungen zu Lenz` Privatleben und seinem Verhältnis zu der verheirateten Maria nicht gefallen, da diese meiner Meinung nach wenig authentisch wirkten.


Meine Bewertung:


Der Autor: Matthias P. Gibert
Matthias P. Gibert, 1960 in Königstein im Taunus geboren, lebt seit vielen Jahren mit seiner Frau in Nordhessen. Nach einer kaufmännischen Ausbildung baute er ein Motorradgeschäft auf. 1993 kam der komplette Ausstieg, anschließend die vollständige Neuorientierung. Seit 1995 entwickelt und leitet er Seminare in allen Bereichen der Betriebswirtschaftslehre und ist seit 2003 zudem mit einem zusammen mit seiner Frau entwickelten Konzept zur Depressionsprävention sehr erfolgreich für mehrere deutsche Unternehmen tätig. Seit 2009 ist er hauptberuflich Autor.

Reihenfolge der Kommissar Paul Lenz-Serie


  • Band 1 – Nervenflattern
  • Band 2 – Kammerflimmern
  • Band 3 – Zirkusluft
  • Band 4 – Eiszeit
  • Band 5 – Bullenhitze
  • Band 6 – Schmuddelkinder
  • Band 7 – Rechtsdruck
  • Band 8 – Zeitbombe
  • Band 9 – Menschenopfer
  • Band 10 – Höllenqual
  • Band 11 - Pechsträhne 
  • Band 12 - Bruchlandung
  • Band 13 - Müllhalde

Quellen:
Cover: Gmeiner Verlag
Klappentext: Gmeiner Verlag
Autorenporträt: Gmeiner Verlag
Foto: privat

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