Montag, 28. Juli 2014

# 6 # Neues im Bücherregal

Ich bin einen entscheidenden Fehler eingegangen und wollte Band 2 vor Band 1 der Sandra Gladow´s  Serie um Staatsanwältin Anna Lorenz lesen. Doch ich habe es noch bemerkt und mir heute Band 1 besorgt. Nachdem mir der 3.Band so gut gefallen hat, wollte ich nun auch noch die Vorgängerbücher, allerdings der Reihe nach, lesen.
Außerdem habe ich mir noch Band 1 von Matthias P. Gibert seiner Serie um Kommissar Paul Lenz besorgt. Leider habe ich auch hier mit Band 11 und 12 angefangen, die beide sehr unterhaltsam waren. Nun möchte ich aber auch wissen, was davor geschah.

Noch immer ist Staatsanwältin Anna Lorenz traumatisiert von dem plötzlichen Tod ihres Babys. Sie sucht Trost in einer Kurzzeitliaison mit ihrem Studienfreund Georg und stürzt sich in die Arbeit, wo ihr neuer Fall sie zwingt, ihre privaten Probleme erst einmal zu vergessen: Im Lübecker Forst ersticht ein Serienmörder junge Joggerinnen, und nichts scheint ihn aufhalten zu können. Noch ahnt Anna nicht, dass sie selbst schon bald in das Visier des Täters geraten wird. Sie spürt bereits den Atem ihres Verfolgers im Nacken, als der attraktive Kommissar Bendt endlich begreift, in welcher Gefahr die Staatsanwältin schwebt …

 
In Kassel geschehen kurz hintereinander zwei tragische Unfälle - jedenfalls scheint es zunächst so. Ein anonymer Brief an den Oberbürgermeister der Stadt lässt jedoch erhebliche Zweifel an der Zufälligkeit der Ereignisse aufkommen - und urplötzlich steckt Kommissar Paul Lenz mitten in einem brisanten Fall: Die Documenta, bedeutendste Ausstellung für zeitgenössische Kunst der Welt, wird durch einen Anschlag mit einem hochgiftigen Nervenkampfstoff bedroht. Und mit ihr die Einwohner der Nordhessischen Metropole und die zahlreichen Ausstellungsbesucher.

Sonntag, 27. Juli 2014

# 14 # Mechthild Lanfermann - Wer ruhig schlafen kann


Mechthild Lanfermann
Wer ruhig schlafen kann

Erschienen am: 09.06.2014
Verlag: btb
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Belletristik / Krimi & Thriller
Seiten: 384
Preis € (D) 9,99
ISBN: 978-3-442-74724-5

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Klappentext: Berlin im Hochsommer: Radioreporterin Emma Vonderwehr springt als Gerichtsreporterin ein und wieder meldet sich ihr kriminalistischer Instinkt. Auf dem Alexanderplatz ist das Straßenmädchen Hilke tot aufgefunden worden. War es wirklich der alte Paule, der zwar notorisch zu viel trinkt, aber eigentlich ganz friedlich scheint? Als Emma nach der Verhandlung mit der Freundin der Toten spricht, bemerkt sie, dass diese vor etwas Angst hat. Emma beginnt in der Berliner Straßenszene zu recherchieren und wird mit Gewalt und Drogen konfrontiert. Hilke soll sich prostituiert haben, doch Emma zweifelt an der Geschichte. Sie hat einen schrecklichen Verdacht …

Meine Meinung: Emma Vonderwehr muss mal wieder als Urlaubsvertretung einspringen, noch dazu bei einem Gerichtsprozess, bei dem nichts Aufregendes mehr zu erwarten ist. Denn der Angeklagte, der Obdachlose Paul Koslowski, hat die Tat, den Mord an dem jungen Mädchen Hilke Elmer, bereits gestanden. So scheint es für die Radiojournalistin nichts Berauschendes mehr zu berichten zu geben, wäre nicht ihr Augenmerk auf die im Gerichtssaal so nervöse Maren gefallen. Nachdem Emma sich der Freundin der Toten ein wenig genähert hat und sie bereit ist, wenn auch nur zögerlich, über Hilke und Paul zu erzählen, kommen Emma erste Zweifel an der Schuld des Angeklagten auf. Emma begibt sich in das Milieu der Straßenkids, Obdachlosen und Drogenabhängige um ihren Verdacht zu untermauern, in dem sie auf eigene Faust und Gefahr recherchiert. Doch je heißer die Spur wird, desto gefährlicher wird sie auch für Emma.

Mechthild Lanfermann hat nun schon zum dritten Mal Emma Vonderwehr, die Radiojournalistin von BerlinDirekt eine Story recherchieren lassen, die für die junge Wahlberlinerin nicht ganz ungefährlich ist. Sie begibt sich in das Milieu der Straßenkids, der Obdachlosen, der Prostituierten und der Drogenabhängigen rund um den Berliner Alexanderplatz und lernt die dort eingesetzten Sozialarbeiter und das Klientel, das sie betreuen kennen.
Zunächst ist Emma beeindruckt von der Arbeit und dem Umgang der Sozialarbeiter mit der untersten Schicht Berlins. Doch bald merkt sie, dass die Spur von Hilkes Mörder, der im Herbst das Mädchen getötet hat, dahin führt, wo sie es nie vermutet hätte. In ihrer Verzweifelung bittet sie ihren Ex-Lover und Hauptkommissar der Berliner Mordkommission, Edgar Blume, um Unterstützung. Doch dieser glaubt zunächst nicht an Emmas Zweifel, Paul könnte nicht der Mörder sein. Nachdem aber Blume in seinen eigenen Reihen Ungereimtheiten entdeckt und diese näher untersuchen lässt, wird auch er hellhörig und geht weiteren Spuren nach. Aber Emma scheint ihm wieder einmal einen Schritt voraus zu sein.

Die auf mehreren Handlungssträngen aufgebaute Story begleitet den Leser an verschiedene Schauplätze Berlins und wird ebenso aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Da zu Beginn der Handlung die Stränge noch überschaubar sind, finden sich im Verlauf der Handlung schnell die Bindeglieder zueinander und so ist relativ frühzeitig zu erahnen, wer sich hinter dem Mädchenmord verbergen könnte.  
Doch wer glaubt, dass damit der Story genüge getan sei, der irrt. Nicht umsonst ist Emma Journalistin und das heißt, dass sie der Sache vollständig auf den Grund gehen wird. Dass sie dabei tief im Schmutz graben muss und somit skrupellosen Managern auf die Füße treten wird, um ebenso skrupellose Geschäftspraktiken aufzudecken, wird ihr erst spät bewusst.

Ihre Figuren hat Mechthild Lanfermann sehr gut dargestellt, sodass sogar beim Lesen gewisse Emotionen frei gesetzt werden. Obwohl die Handlung zu Beginn etwas ruhig verläuft, ist sie ab der zweiten Hälfte des Buches spannungsmäßig nicht mehr zu bremsen. Der dritte Band um Emma Vonderwehr ist nicht nur ausgezeichnet recherchiert, sondern er sprüht auch von Aktualität und Authentizität. Von daher hat dieser Krimi die höchste Bewertung verdient.


Meine Bewertung:


Die Autorin: Mechthild Lanfermann
Mechthild Lanfermann ist 1969 in Niedersachsen geboren. Sie studierte Theater, Film- und Fernsehwissenschaften und später Journalistik an verschiedenen deutschen Hochschulen und an der Sorbonne in Paris. Nach dem Studium arbeitete sie als Reporterin und Redakteurin beim WDR, bei Radio Bremen, beim RBB und bei Deutschlandradio Kultur. Als Dozentin an der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover lehrt sie seit kurzem Hörfunk. Mechthild Lanfermann lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in Berlin.


Bücher der Emma-Vonderwehr-Serie:


Quellen:
Klappentext: btb Verlag
Cover: btb Verlag
Autorenporträt: btb Verlag
Foto: Anja Müller

Freitag, 25. Juli 2014

# 5 # Neues im Bücherregal

Diese Woche kam ich leider kaum dazu, mich um neues Lesematerial zu kümmern. Zu sehr war ich arbeitsmäßig eingespannt. Aber immerhin haben es zwei Bücher in mein Regal geschafft.

Berlin im Hochsommer: Radioreporterin Emma Vonderwehr springt als Gerichtsreporterin ein und wieder meldet sich ihr kriminalistischer Instinkt. Auf dem Alexanderplatz ist das Straßenmädchen Hilke tot aufgefunden worden. War es wirklich der alte Paule, der zwar notorisch zu viel trinkt, aber eigentlich ganz friedlich scheint? Als Emma nach der Verhandlung mit der Freundin der Toten spricht, bemerkt sie, dass diese vor etwas Angst hat. Emma beginnt in der Berliner Straßenszene zu recherchieren und wird mit Gewalt und Drogen konfrontiert. Hilke soll sich prostituiert haben, doch Emma zweifelt an der Geschichte. Sie hat einen schrecklichen Verdacht …

Ganz Lübeck leidet unter der hochsommerlichen Hitze, als Staatsanwältin Anna Lorenz vom unerwarteten Tod ihrer Nachbarin erfährt. Zunächst sieht alles nach einem natürlichen Ableben der alten Dame aus, doch als Anna auf eigene Faust Nachforschungen anstellt, entdeckt sie merkwürdige Ungereimtheiten. Sie erhält Unterstützung von dem attraktiven Kommissar Bendt, der ihr auch zur Seite steht, als die sechzehnjährige Sophie, Annas Untermieterin, plötzlich verschwindet. Hat jemand das Mädchen entführt, weil es Zeugin eines Verbrechens wurde? Gemeinsam machen Bendt und Anna sich auf die Suche, denn alles deutet darauf hin, dass ein eiskalter Killer Sophie in seiner Gewalt hat.
 



Montag, 21. Juli 2014

# 13 # Judith Winter - Siebenschön


Judith Winter
Siebenschön

Erschienen am: 01.02.2014
Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Belletristik / Krimi & Thriller
Seiten: 432
Preis € (D) 9,95 |
ISBN: 978-3-423-21489-6

Online bestellen: bei Amazon

Klappentext: »›Theo hat versagt.‹ Erstaunt blickt Christina Höffgen auf. Wer um Himmels willen ist Theo? Sie liest weiter. ›Du solltest Dich lieber beeilen. Die Adresse ist: Fordstraße 237. Ach übrigens: Ihr Name ist Jennifer.‹«Der rätselhafte Brief lässt Christina nicht mehr los. Gemeinsam mit ihrem Mann fährt sie zu der angegebenen Adresse, auch wenn sie nicht daran glaubt, dort tatsächlich eine Jennifer zu finden. Ein großer Irrtum. Die Abteilung für Kapitaldelikte der Zentralen Kriminaldirektion Frankfurt am Main spannt die beiden Kommissarinnen Emilia Capelli und Mai Zhou zusammen, um die bizarrste Mordserie aufzuklären, die die Stadt je erlebt hat. Unterschiedlich wie Tag und Nacht, misstrauen die beiden Frauen einander auf Anhieb. Doch wohl oder übel müssen sie sich zusammenraufen, denn bald jagen sie einen gewissenlosen Serienkiller, der seine Morde als grausige Themenwelten inszeniert. Und sein »Werk« ist noch nicht vollendet …

Meine Meinung: Das Leben von Alois Berneck endet auf einem Hochsitz mit einem finalen Todesschuss aus einer Flinte. Hätte Theo Dorn es verhindern können, wenn er den Anweisungen des Mörders Folge geleistet wäre? Und was ist mit Jennifer? Hätte man sie auch retten können, wenn Christina Höffgen nicht erst noch auf ihren Mann gewartet hätte? Diese Fragen und noch mehr gilt es für die junge Hauptkommissarin der Abteilung für Kapitaldelikte in Frankfurt, Emilia Capelli, zu beantworten. An ihrer Seite wurde die gut ausgebildete und begabte Mai Zhou gestellt, die ab sofort Em´s Partnerin sein soll. Viel lieber hätte Em ihren langjährigen Freund Tom Ahrens als Partner gehabt, der es ihrer Meinung nach am meisten verdient hätte. Doch nun muss sie mit Mai Zhou Vorlieb nehmen, die für Em eine ernsthafte Konkurrentin darstellt. Allerdings bleibt für Zickenkrieg keine große Zeit, denn der Serienkiller, dessen Motive noch nicht bekannt sind, schlägt in einem atemberaubenden Tempo zu.

Judith Winter wartet mit einem Thrillerdebüt auf, dass seines Gleichen sucht. Schon der Prolog fesselt den Leser an die kommende Story, die auf mehreren Handlungssträngen aufgebaut ist und sich kapitelweise ändern. Die Einführung der unterschiedlichen Figuren zu Beginn finde ich durch die vielen Handlungsstränge zwar etwas verwirrend, da sie erst spät wieder in Erscheinung treten, doch im Verlauf lernt man sie und deren Umfeld besser kennen, sodass schließlich die einzelnen Stränge gut miteinander harmonieren.
Zart besaitet darf man keinesfalls sein, denn die Morde sind teilweise detailliert beschrieben und wirklich nur etwas für Hartgesottene. Das Tempo, das die Autorin vorlegt, ist atemberaubend, ebenso die Anzahl der Toten.
Zu Beginn der Handlung dominiert allerdings der Zickenkrieg zwischen Em und Mai, der jedoch von Em ausgelöst wird, da Mai mehr die Ausgeglichene und Harmoniebedürftige ist. Em hingegen wirkt macht- und herrschsüchtig und man sagt von ihr, sie sei nicht „Weiberkompatibel“.
Obwohl die Ermittlungen nicht besonders aufregend sind, sind die Ausführungen der Morde umso brutaler. Die Hintergründe und Motive lassen sich zwar nach vielen Gesprächen und Vernehmungen langsam erahnen, fügen sich aber erst relativ spät zu einem Konstrukt zusammen. Natürlich führt die Autorin den Leser lange Zeit in die Irre und die Fährten die sie legt, sind ebenso verzwickt.     
Dass dann schließlich Em als Ermittlerin unmittelbar vom Täter in seinen Wahnsinn mit einbezogen wird, ist zwar etwas klischeebedingt, doch Judith Winter versteht es, dabei eine solche Spannung aufzubauen, dass man dem Ausgang regelrecht entgegen fiebert. Leider fand ich dann das Finale dann doch etwas zu trivial, sodass hier künftig noch eine Menge Potential heraus geholt werden kann.
Ungeachtet dessen bietet „Siebenschön“ Unterhaltung auf höchstem Niveau.


Meine Bewertung:


Die Autorin: Judith Winter
Judith Winter, 1969 in Frankfurt am Main geboren, studierte Germanistik und Psychologie in Berlin und Wien und arbeitete viele Jahre in einem renommierten wissenschaftlichen Institut, bevor sie sich selbständig machte. Nach Aufenthalten in Mailand und Paris lebt sie heute mit ihrer Familie in der Nähe ihrer Heimatstadt.“.

Quellen:
Cover: Deutscher Taschenbuch Verlag
Klappentext: Deutscher Taschenbuch Verlag
Kurzbiografie: Deutscher Taschenbuch Verlag

Samstag, 19. Juli 2014

# 12 # Matthias P. Gibert - Bruchlandung


Matthias P. Gibert
Bruchlandung
Lenz´zwölfter Fall

Erschienen am: 05.02.2014
Verlag: Gmeiner
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Belletristik/Krimi/Thriller
Seiten: 375
Preis: € 11,99
ISBN: 978-3-8392-1523-4

Online bestellen: bei Amazon/ Gmeiner Verlag

Klappentext: Zwei Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes werden tot auf einer Großbaustelle in Thüringen entdeckt. Weil die Männer aus Nordhessen stammten, werden die Kasseler Kommissare Paul Lenz und Thilo Hain um Amtshilfe gebeten. Die Getöteten waren auch auf dem im Vorjahr eröffneten Flughafen Kassel-Calden für die Bewachung der Baustelle eingesetzt und offenbar in kriminelle Geschäfte verwickelt. Lenz und Hain versuchen, eine Katastrophe zu verhindern, doch die Zeit rinnt ihnen durch die Finger…

Meine Meinung: Theo Stark und Walter Kempf, Mitarbeiter der Wachschutzfirma Secupol, werden während ihrer routinenmäßigen, nächtlichen Begehung auf der Großbaustelle in Jena getötet. Der Täter flüchtet unerkannt. Da die Opfer aus der Nähe von Kassel stammen, werden die Kasseler Kommissare Thilo Hain und Paul Lenz gebeten, die Ermittlungen mit zu unterstützen. Alles scheint daraufhin zu deuten, dass der mutmaßliche Täter höchstwahrscheinlich aus den Reihen der Motorrad- und Rockergang „Black Crows“ kommt. Noch am selben Tag wird der ehemalige Kollege der beiden Getöteten Adolfo Vasquez mit schwersten Verletzungen in die Klinik von Kassel eingeliefert. Obwohl Vasquez schon einige Zeit nicht mehr mit Kempf und Stark zusammengearbeitet hat, obendrein mit Stark verstritten zu sein scheint, vermuten die Kommissare zwischen den drei Opfern Zusammenhänge und vielversprechende Hinweise von Vasquez für ihre Ermittlungen.

Erste Ansätze erhalten Lenz und Hain jedoch von ihrem Kollegen aus der Abteilung Organisiertes Verbrechen. Denn Stark war vermutlich in den skrupellosen Machenschaften der „Black Crows“, die bekannt für ihre Drogen-, Zuhälter- und Erpressungsgeschäfte sind, involviert. Während die beiden Kommissare fieberhaft nach weiteren Hinweisen suchen, kommt ihnen der Zufall entgegen. Zum einen stoßen sie während der Wohnungsdurchsuchung von Vasquez auf zwei der skrupellosen Gangster, bei der es zu einer Verhaftung kommt und zum anderen werden die Kommissare in eine unfreiwillige Schießerei vor dem Haus der Witwe Stark verwickelt.

Während der Vernehmungen des Verhafteten kommt auf die Kommissare ein ganz anderes Problem zu, das für Lenz und Hain so unwahrscheinlich klingt, dass es schon wieder wahr sein könnte. Obwohl die Hinweise von großer Tragweite sind, sogar mit dem Tod von Hunderten von Unschuldigen enden könnten, werden sie von höchster Stelle gestoppt. Doch der neue Kriminalrat der beiden Kommissare lässt sie im Stillen weiter ermitteln, bis die Katastrophe immer näher gerät und die beinahe nicht mehr aufzuhalten wäre.

Matthias P. Gibert hat in seinem 12. Fall „Bruchlandung“ u.a. Spannung, Witz und Ironie verarbeitet und so einen Kriminalroman konzipiert, den man nicht so schnell aus der Hand legen kann. Mit seinen beiden Kommissaren Paul Lenz und Thilo Hain hat der Autor ein Ermittlerduo kreiert, das nicht nur einen freundschaftlichen Umgang miteinander hegt, sondern dem Leser durch ihren scharfsinnigen und ausgeklügelten Sinn Spaß beim Lesen bereitet. Was der eine denkt, hat der andere bereits in die Tat umgesetzt. Ein Duo, das aufeinander abgestimmt ist, weder gekünstelt noch unrealistisch wirkt.

So versteht es der Autor auch hervorragend, die Spannung der Handlung auf einem hohen Niveau zu halten. Auch wenn der eigentliche Teil der „Bruchlandung“, der von dem neuen Flughafen in Kassel-Calden handelt, erst spät in die Handlung eingebunden wird, ist die Story in ihrer Gesamtheit hoch spannend. Nebenbei erfährt man einiges aus dem Privatleben der Kommissare, das die Handlung ein wenig auflockert und somit, wenn es nötig wird, das Tempo heraus genommen wird um dann mit ganzer Kraft wieder durchstarten zu können.

Die abwechselnden Handlungsstränge erzeugen für den Leser genau die richtige Lust aufs Weiterlesen, sodass man schon auf den kommenden Fall ganz gespannt sein darf.


Meine Bewertung:


Der Autor: Matthias P. Gibert
Matthias P. Gibert, 1960 in Königstein im Taunus geboren, lebt seit vielen Jahren mit seiner Frau in Nordhessen. Nach einer kaufmännischen Ausbildung baute er ein Motorradgeschäft auf. 1993 kam der komplette Ausstieg, anschließend die vollständige Neuorientierung. Seit 1995 entwickelt und leitet er Seminare in allen Bereichen der Betriebswirtschaftslehre und ist seit 2003 zudem mit einem zusammen mit seiner Frau entwickelten Konzept zur Depressionsprävention sehr erfolgreich für mehrere deutsche Unternehmen tätig. Seit 2009 ist er hauptberuflich Autor.

Reihenfolge der Kommissar Paul Lenz-Serie
  • Band 1 – Nervenflattern
  • Band 2 – Kammerflimmern
  • Band 3 – Zirkusluft
  • Band 4 – Eiszeit
  • Band 5 – Bullenhitze
  • Band 6 – Schmuddelkinder
  • Band 7 – Rechtsdruck
  • Band 8 – Zeitbombe
  • Band 9 – Menschenopfer
  • Band 10 – Höllenqual
  • Band 11 - Pechsträhne 
  • Band 12 - Bruchlandung
  • Band 13 - Müllhalde

Quellen:
Cover: Gmeiner Verlag
Klappentext: Gmeiner Verlag
Autorenporträt: Gmeiner Verlag
Foto: privat 


An dieser Stelle möchte ich mich herzlich beim
für das bereit gestellte Rezensionsexemplar bedanken


Mittwoch, 16. Juli 2014

# 11 # Sandra Gladow - Schneetreiben


Sandra Gladow
Schneetreiben

Erschienen am: 08.11.2013
Verlag: Aufbau Taschenbuch Verlag
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Belletristik / Krimi & Thriller
Seiten: 320
Preis € (D) 9,99 |
ISBN: 978-3-746-62996-9

Online bestellen: bei Amazon

Klappentext: Freier Fall: Als eine Frau vom Balkon eines Hauses stürzt, beginnen die Kommissare Braun und Bendt routinemäßig zu ermitteln. Alles deutet auf Selbstmord hin. Von Carla, der Zwillingsschwester der Toten, erfahren die Kommissare, dass die Tote psychisch krank war. Bendt ist froh, so kurz vor Weihnachten keinen schwierigen Fall lösen zu müssen. Er hat genug damit zu tun, seine Beziehung zur Staatsanwältin Anna Lorenz zu ordnen. Anna steckt in den Ermittlungen im Zusammenhang mit einem Abrechnungsskandal in einer Röntgenpraxis. Der Arzt, gegen den ermittelt wird, ist der Ehemann der Zwillingsschwester der vermögenden Toten. Auch Carla leidet plötzlich unter Angstzuständen. Das Schicksal ihrer Schwester scheint sie einzuholen. In einer verhängnisvollen Nacht verletzt Carla im Wahn einen ihr nahestehenden Menschen

Meine Meinung: Ist die Ursache des vermutlichen Selbstmordes von Hanna Frombach ihre psychische Labilität oder ist es doch Mord gewesen? Dies aufzuklären wird für die Kommissare Ben Bendt und Teddy Braun nicht ganz einfach werden, zumal alle Anzeichen auf einen Suizid hin deuten. Doch das Graben in der Vergangenheit der Toten und die gegenwärtigen Probleme, die sich in dem Umfeld von Hanna darstellen, lassen eindeutige Zweifel am Selbstmord aufkommen.

So findet Ben Bendt schon nach kurzer Zeit heraus, dass die vom Verfolgungswahn betroffene Hanna möglicherweise Feinde besaß, die ihr nicht ganz wohlgesinnt waren. Andererseits kam der vermutliche Freitod nicht ganz überraschend. Nach dem schweren Unfalltod der Mutter, den Hanna als 6jähriges Mädchen unmittelbar miterlebt und die in ihr sowohl Schuldgefühle als auch psychischen Probleme ausgelöst haben, war es scheinbar nur eine Frage der Zeit, wann Hanna sich das Leben nehmen würde. Mehrfach konnte Carla das verhindern. Doch am Tag ihres Todes war es ihr nicht vergönnt, für sie da zu sein.

Nur die äußeren Umstände, die mit einem ganz anderen Fall der Staatsanwältin Anna Lorenz zu tun haben, ist es zu verdanken, dass die Kommissare Bendt und Braun einer weiteren Spur nach gehen, die sich im Nachhinein als die Richtige heraus stellt.

In mehreren Handlungssträngen, die sich einander abwechseln, lässt die Autorin, ihren Leser an der Aufklärung des Falls teil haben. Dabei lässt sie nichts unversucht, dem Plot die gewisse Spannung einzuhauchen, die es benötigt, um das Buch nicht aus der Hand legen zu können. Die verschiedenen Fährten, die sie legt, sind weder vorhersehbar noch inszeniert. Aufgeregt verfolgt man das Geschehen um die Geschwister Frombach und den ihnen nahestehenden Personen. Zu keinem Zeitpunkt glaubt man als Leser, den Fall gelöst zu  haben, denn die überraschenden Wendungen lassen immer wieder Zweifel aufkommen. Sämtliche Figuren sind charakterlich hervorragend dargestellt und wirken authentisch.

Dass sich Sandra Gladow nicht nur auf den Fall konzentriert, sondern auch aus dem Privatleben der Ermittler und der Staatsanwältin erzählt, macht die Geschichte erst so richtig rund. Zudem ist die Handlung bzw. sind die Handlungsstränge so miteinander und ineinander verstrickt und absolut spannend aufgebaut, dass man meines Erachtens schon beinahe von einem Psychothriller sprechen könnte.

Obwohl ich die beiden Vorgängerbücher der Reihe noch nicht gelesen habe (so wird es aber mit Sicherheit nicht bleiben), findet man schnell in das Geschehen der Ermittler ein und kann sich ein gutes Bild verschaffen.


Meine Bewertung:


Die Autorin: Sandra Gladow
Sandra Gladow, Jahrgang 1970, arbeitet als Staatsanwältin in Hamburg.


Reihenfolge

  1. Band – Eiswind
  2. Band – Gewitterstille
  3. Band – Schneetreiben


Quellen:
Cover: Aufbau Taschenbuch Verlag
Klappentext: Aufbau Taschenbuch Verlag
Kurzbiografie: Amazon
Foto: © Sandra Gladow

Montag, 14. Juli 2014

# 4 # Neues im Bücherregal

Es ist wieder einiges für mein Bücherregal eingetroffen, auf das ich mich schon freue, lesen zu dürfen. Dieses Mal nur aus der Rubrik Spannung.

Freier Fall Als eine Frau vom Balkon eines Hauses stürzt, beginnen die Kommissare Braun und Bendt routinemäßig zu ermitteln. Alles deutet auf Selbstmord hin. Von Carla, der Zwillingsschwester der Toten, erfahren die Kommissare, dass die Tote psychisch krank war. Bendt ist froh, so kurz vor Weihnachten keinen schwierigen Fall lösen zu müssen. Er hat genug damit zu tun, seine Beziehung zur Staatsanwältin Anna Lorenz zu ordnen. Anna steckt in den Ermittlungen im Zusammenhang mit einem Abrechnungsskandal in einer Röntgenpraxis. Der Arzt, gegen den ermittelt wird, ist der Ehemann der Zwillingsschwester der vermögenden Toten. Auch Carla leidet plötzlich unter Angstzuständen. Das Schicksal ihrer Schwester scheint sie einzuholen. In einer verhängnisvollen Nacht verletzt Carla im Wahn einen ihr nahestehenden Menschen und wird selbst zur Tatverdächtigen. Anna beginnt zu ahnen, dass jemand ein böses Spiel mit der Frau spielt. Hochspannend – Kommissar Bendt und Staatsanwältin Anna Lorenz ermitteln in Lübeck.

Zwei Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes werden tot auf einer Großbaustelle in Thüringen entdeckt. Weil die Männer aus Nordhessen stammten, werden die Kasseler Kommissare Paul Lenz und Thilo Hain um Amtshilfe gebeten. Die Getöteten waren auch auf dem im Vorjahr eröffneten Flughafen Kassel-Calden für die Bewachung der Baustelle eingesetzt und offenbar in kriminelle Geschäfte verwickelt. Lenz und Hain versuchen, eine Katastrophe zu verhindern, doch die Zeit rinnt ihnen durch die Finger…


»›Theo hat versagt.‹ Erstaunt blickt Christina Höffgen auf. Wer um Himmels willen ist Theo? Sie liest weiter. ›Du solltest Dich lieber beeilen. Die Adresse ist: Fordstraße 237. Ach übrigens: Ihr Name ist Jennifer.‹«Der rätselhafte Brief lässt Christina nicht mehr los. Gemeinsam mit ihrem Mann fährt sie zu der angegebenen Adresse, auch wenn sie nicht daran glaubt, dort tatsächlich eine Jennifer zu finden. Ein großer Irrtum. Die Abteilung für Kapitaldelikte der Zentralen Kriminaldirektion Frankfurt am Main spannt die beiden Kommissarinnen Emilia Capelli und Mai Zhou zusammen, um die bizarrste Mordserie aufzuklären, die die Stadt je erlebt hat. Unterschiedlich wie Tag und Nacht, misstrauen die beiden Frauen einander auf Anhieb. Doch wohl oder übel müssen sie sich zusammenraufen, denn bald jagen sie einen gewissenlosen Serienkiller, der seine Morde als grausige Themenwelten inszeniert. Und sein »Werk« ist noch nicht vollendet …

 
 

Sonntag, 13. Juli 2014

# 10 # Andreas Gruber - Herzgrab


Andreas Gruber
Herzgrab

Erschienen am: 18.11.2013
Verlag: Goldmann
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Belletristik/Krimi/Thriller
Seiten: 544
Preis: € 9,99
ISBN: 978-3-442-48017-3

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Klappentext: Die junge Wiener Privatdetektivin Elena Gerink hat den Ruf, bisher noch jede vermisste Person gefunden zu haben. Doch die Suche nach dem verschwundenen weltbekannten Maler Salvatore Del Vecchio gestaltet sich schwieriger als gedacht. Als überraschend ein letztes Gemälde von ihm auftaucht, weist ihr das den Weg in die drückende Schwüle der Toskana. In Florenz trifft Elena auf ihren Ex-Mann Peter Gerink, der als Spezialist des Bundeskriminalamts nach einer in Italien verschwundenen Österreicherin sucht. Schon bald erkennen sie, dass die Ereignisse zusammenhängen – auf eine derart perfide und blutige Art und Weise, dass Elena und Peter dem Fall auch gemeinsam kaum gewachsen scheinen ......
Meine Meinung: Mit mehreren Handlungssträngen führt der Autor Andreas Gruber seinen Leser in die Geschichte um zwei vermisste Personen ein. Zum einen bekommt Peter Gerink über seine Dienststelle, dem Bundeskriminalamt Wien, den Auftrag, die vermisste Teresa Del Vecchio aufzufinden. Zum anderen wurde Peter Gerinks Nochehefrau Elena, die als Privatdetektivin tätig ist, mit dem Aufspüren des verschollenen und berühmten Malers Salvatore Del Vecchio, dem Vater von Monica Del Vecchio, beauftragt. Unabhängig voneinander beginnen sowohl Elena als auch Peter die Arbeit aufzunehmen und zu ermitteln. Doch schon bald führen die Ergebnisse ihrer Recherchen zueinander.

Wie nicht anders gewohnt, beginnt auch hier Andreas Gruber seine Handlung mit einem spannenden Prologeinstieg. Der weitere Verlauf der Handlung ist eher ruhig und sehr weitschweifig, die Spannung gerät schnell ins Stocken. Eine Entführungs- bzw. Vermisstengeschichte, die sich über sämtliche Familienmitglieder hinaus erstreckt, wobei fast jede Person, die in irgendeinem Verwandschafts- oder Geschäftsverhältnis zu den Vermissten steht, umfangreich durchleuchtet wird. Die Schlüsselfigur ist jedoch eine ziemlich herrische Person, die weder vor Gewalt und Mord zurück schreckt.

Während der Ermittlungen driftet der Autor ständig auf das angespannte Verhältnis zwischen der Privatdetektivin Elena und ihrem Ehemann Peter ab und lässt die kurze Affäre zwischen Elena und Peters Partner Dino immer wieder aufleben ohne dass sich dabei neue und  wesentliche Erkenntnisse ergeben.

Die Handlung, die sowohl in Österreich als auch in Italien, insbesondere in Florenz spielt ist geprägt von den korrupten Machenschaften im italienischen Staatsapparat aber auch von den Befindlichkeiten innerhalb des Familienclans der Del Vecchios.
Da ich die Auflösung des Falls eher unorthodox, chaotisch und teilweise vorhersehbar empfand, blieb die Spannung somit nur auf kleinem Level bestehen.
Obwohl ich den Schreibstil von Andreas Gruber sehr mag, fand ich die Story leider wenig interessant. Meines Erachtens entwickelte sich diese nur sehr schleppend. Die Figuren wirkten wenig authentisch und wurden ziemlich oberflächlich dargestellt.

Wie sich ein Buch darstellt und sich präsentiert ist ja immer subjektiv betrachtet. Von daher ist „Herzgrab“ für mich dieses Mal nur ein solides Werk.


Meine Bewertung:


Der Autor: Andreas Gruber, geboren 1968 in Wien, studierte an der dortigen Wirtschaftsuniversitätund arbeitet halbtags für einen Pharma-Konzern. Mit seiner Familie und vier Katzen lebt er in Grillenberg in Niederösterreich. Er ist zweifacher Gewinner des Vincent Preises und dreifacher Gewinner des Deutschen Phantastik Preises.

Quellen:
Cover: Goldmann Verlag
Klappentext: Goldmann Verlag
Autorenporträt: Goldmann Verlag
Foto: © Andreas Gruber

Weitere Bücher, die ich von Andreas Gruber gelesen habe:

Freitag, 11. Juli 2014

# 9 # Johanna Geiges - Die Rache der Medica


Johanna Geiges
Die Rache der Medica

Erschienen am: 11.10.2013
Verlag: Ullstein
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Belletristik/Historischer Roman
Seiten: 464
Preis: € 9,99
ISBN: 978-3-548-28570-2

Online kaufen bei: Amazon

Klappentext: Deutschland zur Stauferzeit: Die Medica Anna kann sich trotz ihrer bevorstehenden Hochzeit nicht vorstellen, ihre Heilkunst aufzugeben. Aber wie soll sie das ihrem Verlobten beibringen, der von ihr erwartet, dass sie das Leben einer Gräfin führt? Doch dann wird Anna zu einem besonders schweren Fall gerufen. Der junge Sohn des Kaisers wurde vergiftet. Anna vermutet ihren Widersacher, den Erzbischof von Köln, hinter dem Anschlag und schwört Rache. Bald schon kämpft sie um alles: das Leben des jungen Königs, ihre große Liebe und ihren Ruf als Heilerin.

Meine Meinung: Nachdem Anna die Medica, dem Grafen Chassim von Greifenklau sein gebrochenes Bein nach einem hinterlistig ausgeführten Turnierunfall, bei dem er beinahe getötet worden ist, medizinisch versorgen konnte, machen sie und der junge Graf zusammen mit Bruder Thomas und ihrer Magd Berbelin sich auf dem Weg zur Burg Greifenklau. Noch immer sitzt ihr der Inquisitionsprozess, die Flucht und das letzte Erlebnis um ihr verlassenes und abgebranntes Heim in Oppenheim im Nacken. Doch die Aussicht auf ein neues Leben, möglicherweise an der Seite des Grafen, lassen sie neuen Mut schöpfen. Obwohl sie sich noch immer nicht im Klaren ist, ob sie mit der neuen und wahren Identität als Adlige von Hochstaden oder als Medica ihr Leben gestalten will, freut sie sich auf die Zukunft.

Zum zweiten Mal entführt Johanna Geiges ihre Leser in die Zeit der Staufer. Das Jahr 1242 wird für Anna zu einem erneuten Jahr der Prüfungen. Der Erzbischof von Köln, Konrad von Hochstaden, gibt nicht auf und trachtet Anna nach wie vor nach ihrem Leben. Dabei lässt er nichts unversucht. Ihre einstige Zufluchtstätte bei Medicus Aaron wurde niedergebrannt. Aaron selbst musste mit seiner Schwester und Magd flüchten, Anna wurde in Gewahrsam genommen. Obwohl ihr die Flucht zusammen mit Bruder Thomas und ihrer Magd Berbelin gelang, unternimmt der Erzbischof nach seinem Aufenthalt im Kloster Heisterbach alles Mögliche, um Anna aus dem Weg zu räumen. Seine Helfeshelfer vom schlichten Bauern bis hin zu seinem Pater Severin weisen ihm dabei treue Dienste. Doch nicht nur Anna ist in seinem Visier, vor allem der junge Stauferkönig Konrad IV. spürt die Intrigen des Erzbischofs, die er beinahe mit seinem Leben zahlen musste.

In ihrer Handlung lässt die Autorin den Leser immer wieder an den Heilmethoden des Mittelalters teilhaben, die geprägt von der Suche nach neuen medizinischen Kenntnissen sind. Kaum vorstellbar, dass bereits im 13. Jahrhundert Heilmethoden angewandt worden sind, die noch immer in der heutigen Zeit gängig sind. Ihren medizinischen Erfahrungen war es auch zu verdanken, dass das Attentat auf den jungen König vereitelt werden konnte. Auf die Krone des jungen Stauferkönigs hat es der machthungrigste Mann seiner Zeiten, der skrupellose Erzbischof von Köln abgesehen, der allzu gern einen Mann auf dieser Position gesehen hätte, der ihm treu zu Diensten war.

Gespannt verfolgt man das Geschehen  um den Erzbischof Konrad von Hochstaden und seiner gehassten Nichte, Anna von Hochstaden, die sich selbst als Medica bezeichnet, dem König und vielen anderen Figuren. Die Intrigen des Erzbischofs sind so weitreichend, dass er glaubt den König stürzen zu können. Doch der Bischof hat die Rechnung ohne die Rache von Anna gemacht.
Obendrein darf man sich am Rande des Geschehens an der Verliebtheit von Graf Chassim und seiner Anna erfreuen.

Wieder einmal hat Johanna Geiges ein gut recherchiertes Werk vorgelegt, das nicht nur spannend und flüssig zu lesen ist sondern mit seiner Vielschichtigkeit viel Stoff zum Nachdenken bietet.


Meine Bewertung:


Die Autorin: Johanna Geiges
Johanna Geiges hat jahrelang als Drehbuchautorin für große Fernsehproduktionen gearbeitet, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. Sie lebt mit ihrer Familie in Memmingen.

Quellen:
Cover: Verlag Ullstein
Klappentext: Verlag Ullstein
Kurzbiografie: Verlag Ullstein

Reihenfolge der Medica-Reihe:

Dienstag, 8. Juli 2014

# 8 # Tania Carver - Jäger


Tania Carver
Jäger

Erschienen am: 28.02.2014
Verlag: List/Ullstein
Ausgabeart: Gebundene Ausgabe
Kategorien: Belletristik/Krimi/Thriller
Seiten: 480
Preis: € 14,99
ISBN: 978-3-471-35097-3

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Klappentext: Es beginnt mit einem Blutbad. Ein kleiner Junge irrt geschockt durch ein verwüstetes Haus. Jahre später: Die Polizeiprofilerin Marina Esposito verbringt mit ihrer Familie ein paar Tage am Meer. Plötzlich geht ihr Cottage in Flammen auf, ihr Mann fällt ins Koma, von ihrer Tochter fehlt jede Spur. Als die Entführer sich melden, ist Marina auf sich allein gestellt. Sie wird ihre Tochter nur wiedersehen, wenn sie die Unschuld eines verurteilten Mörders beweist. Marina beginnt Fragen zu stellen und gerät in einen gefährlichen Konflikt zwischen zwei Gegnern, die vor nichts zurückschrecken. Doch Marina wird alles tun, um ihre Tochter zu befreien.

Meine Meinung:  Völlig durcheinander und beinahe unbeherrscht reagiert Marina Esposito auf die Ansage des Entführers ihrer Tochter, als dieser von ihr verlange, die Unschuld eines verurteilten Mörders zu beweisen. Erst danach würde sie ihre Tochter wieder sehen.
Währenddessen kämpft ihr Mann, der bekannte Detectiv Inspector Phil Brennan, nach einer  Explosion um sein Leben. Für ihren Schwiegervater hingegen kommt jede Hilfe zu spät. Völlig verzweifelt begibt sich Marina auf die Suche nach ihrer Tochter, in dem sie zunächst den Aufforderungen des Entführers folgt.

„Jäger“ ist inzwischen der 4. Band der Marina-Esposito-Serie, den Tania Carver ziemlich kaltblütig beginnen lässt.
Jahre später wird man Zeuge eines entlassenen Häftlings, der scheinbar ohne Ziel und mit seiner Freiheit völlig überfordert ist. Doch das ändert sich relativ schnell. Noch während seiner Entlassung nimmt sich seiner ein gewisser Jiminy Grille an und verführt ihn zu offensichtlich neuen Verbrechen. Dieser wittert hinter seinem neuen Freund ein erträgliches Geschäft und hofft auf dessen Zusammenarbeit.

Alles hängt jedoch mit einer beträchtlichen Erbschaft zusammen, die den rechtmäßigen Erben nicht erreicht hat. Deshalb lässt die Autorin in weiteren Handlungssträngen weitere Konflikte zwischen scheinbar rivalisierenden Familienmitgliedern, sonstigen Angehörigen und vermutlichen Freunden aufleben. Etwas chaotisch und für mein Dafürhalten viel zu unorganisiert treibt sie den Leser durch ihre Kapitel und lässt Zusammenhänge erst einmal nicht erkennen. Immer wieder tauchen neue Figuren auf, die später überhaupt keine Rolle mehr spielen. Aber den absoluten Höhepunkt der wenig authentischen Geschichte erreicht sie mit ihrer Figur Golem, der als kompakter, wenig intelligenter Riese und als ehemals serbischer Soldat das Mordwerkzeug für eine bestimmten Gruppe dient, der Kämpfe mit Rottweilern und tiefe Messerstiche fast unbeschadet übersteht.

Mit ihren ständigen Perspektivwechseln erreicht die Autorin dieses Mal nur das Gegenteil einer spannenden Geschichte. Keine Pageturner, die das Lesen voran treiben, sondern nur langatmige Beschreibungen von Ort und Zeit. Das Gefühl der Langenweile verstärkt sich von Seite zu Seite ohne dass die Story sichtlich voran kommt.

Die Geschichte ist teilweise voll gestopft mit unlogischen Aktivitäten, mit nicht nachvollziehbaren Morden, die absolut unglaubwürdig sind. Allein die Aktionen mit Marina´s Bruder, die sich seit Jahren ignoriert und verachtet haben, ergeben keinen Sinn.

Alles in allem war ich relativ verärgert und enttäuscht über das Buch, denn Tania Carver zählte zu meinen Thriller-Lieblingsautoren. Mit ihrem Debütroman „Entrissen“ hat sie mich damals voll in die Fänge gezogen, der nach wie vor zu meinen besten gelesenen Büchern zählt. „Jäger“ ist ein Buch, dem der rote Faden fehlt und von unzähligen Nebenhandlungen dominiert wird.

Vielleicht sollte Tania Carver mal eine größere Pause einlegen um zu ihrer alten Dominanz und Genialität zurückfinden zu können.

Die Autorin: Tania Carver
Tania Carver lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in Südengland. Entrissen, ihr erster Thriller mit der Profilerin Marina, war ein internationaler Bestseller







Meine Bewertung:


Quellen:
Cover: Verlag Ullstein
Klappentext: Verlag Ullstein
Kurzbiografie: Verlag Ullstein
Foto: © Charlie Hopkins

Reihenfolge der Phil Brennan-Reihe


Sonntag, 6. Juli 2014

# 7 # Linda Castillo - Tödliches Spiel

Linda Castillo
Tödliches Spiel

Erschienen am: 23.06.2014
Verlag: Fischer
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Belletristik/Krimi/Thriller
Seiten: 352
Preis: € 9,99
ISBN: 978-3-596-19613-5

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Klappentext: Eine teuflische Idee - ein göttlicher Plan - eine ewige Schuld –
Kate Burkholders fünfter Fall bei den Amischen

Als das gleißende Scheinwerferlicht des entgegenkommenden Fahrzeugs sie blendet, bleibt ihnen nicht einmal mehr die Zeit, um zu schreien. Auf der regennassen Straße im ländlichen Ohio sterben in dieser Nacht drei Menschen. Ein amischer Vater und zwei seiner Kinder. Als Polizeichefin Kate Burkholder die Unfallstelle genauer untersucht, kommen ihr erste Zweifel: War das wirklich ein Unfall, oder steckt noch etwas anderes dahinter?

Meine Meinung: Nicht ganz einfach hat es Kate Burkholder, Polizeichefin von Painters Mill, mit dem neuen Fall, denn ihre, einst beste Freunde Matti aus Amischzeiten, ist betroffen. Fast ihre ganze Familie wurde durch einen vermeintlichen Verkehrsunfall ausgelöscht. Nur David, ihr ältester Sohn, hat das Unglück schwer verletzt überlebt. Nach einer Notoperation kann er nach kurzer Zeit das Krankenhaus verlassen und Matti klemmt sich mit einem letzten Hoffnungsschimmer an ihn.
Während Kate das Unglück schnell als vorsätzlichen Mord einstufen kann, holt sie ein ganz anderes Problem ein. Ein Problem, das sie seit Jahren mit sich herum trägt.

Mit ihrem bereits 5. Band versetzt Linda Castillo ihren Leser schnell wieder in die Welt der Amische. Sie beginnt ihre Handlung wie immer sehr rasant und liefert einen schnellen Überblick über das Geschehen, das am Rande von Painters Mill geschehen ist. Der vermeintliche Verkehrsunfall, der als solches getarnt zu sein scheint, ist keiner. Schnell ist sich Kate im Klaren, dass es sich hier um vorsätzlichen Mord handelt. Doch Kate weiß auch, dass ihr das Schwerste noch bevorsteht. Abgesehen davon, dass sie die Todesnachricht überbringen muss, weiß sie auch, dass sich die Ermittlungen schwer gestalten werden. All zu oft hat sie schon erleben müssen, dass die Amische nicht gerade kooperativ sind, wenn es darum geht, ihr Leben zu offenbaren.

Die ersten Befragungen bestätigen ihre Vermutung schnell. Keiner ihrer Angehörigen oder Nachbarn weiß etwas, keiner hat etwas gesehen. So muss Kate tiefer graben, wobei ihr der Zufall durch einen anonymen Anruf zu Hilfe kommt. Was sie allerdings dann erfährt, mag sie selbst kaum glauben. Scheint doch ihre Freundin Matti auch ein Geheimnis zu haben, das sie auf eine ganze andere Spur verschlägt.

Noch während der ersten Ermittlungsphase wird Kate mit einem ganz anderen Problem konfrontiert, das sie bereits seit Jahren belastet. Diese Last erscheint als ein gefundenes Skelett in einem still gelegenen Getreidespeicher. Linda Castillo lässt dabei ihre Protagonistin durch eine Berg und Tal Bahn der Gefühle gleiten, das obendrein noch gespickt von Liebesgefühlen zu Tomasetti ist und Kate damit vor einer weiteren anstehenden persönlichen Entscheidung steht.
Spannend erzählt die Autorin die Handlung um die einzelnen Figuren und Konflikte, wobei sie ihren Leser immer wieder auf falsche Fährten führt. Die Entwicklung des Falls deutet sich zwar im letzten Drittel der Handlung schon an, trotzdem bleibt der Spannungsbogen erhalten. Nicht zuletzt deswegen, da sich Kate wieder einmal selbst in Todesgefahr begibt. Auch die heimliche Romanze mit John Tomasetti entwickelt sich teils spnannend, teils tragisch und man fiebert für beide mit, dass es zu einem Happy End kommen wird. Die Charaktere hat Linda Castillo gut dargestellt; sie entsprechen ihrer Rolle. Obwohl der Schreibstil der Autorin in der ICH-Form sehr gewöhnungsbedürftig ist, lässt sich das Buch ausgezeichnet und flüssig lesen und ist in jedem Fall enpfehlenswert.

Die Autorin: Linda Castillo
Linda Castillo wurde in Dayton/Ohio geboren und arbeitete lange Jahre als Finanzmanagerin, bevor sie sich der Schriftstellerei zuwandte. Ihre Thriller, die in einer Amisch-Gemeinde in Ohio spielen, sind ein internationaler Erfolg, die ersten drei Bände "Die Zahlen der Toten", "Blutige Stille" und "Wenn die Nacht verstummt" standen wochenlang auf der Spiegel-Bestsellerliste. Die Autorin lebt mit ihrem Mann in Texas.



Meine Bewertung:


Quellen:
Cover: Fischer Taschenbuch Verlag
Klappentext: Fischer Taschenbuch Verlag
Autorenporträt: Fischer Taschenbuch Verlag
Foto: © Pam Lary

Reihenfolge der Kate Burkholder-Serie:

  1. Die Zahlen der Toten
  2. Blutige Stille
  3. Wenn die Nacht verstummt
  4. Tödliche Wut
  5. Tödliches Spiel
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