Montag, 30. Juni 2014

# 6 # Oliver Pötzsch - Die Burg der Könige


Oliver Pötzsch
Die Burg der Könige

Erschienen am: 27.09.2013
Verlag: List/Ullstein
Ausgabeart: Hardcover
Kategorien: Belletristik/Historischer Roman
Seiten: 944
Preis: € 19,99
ISBN: 978-3-471-35083-6

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Klappentext: 1524. Die deutschen Lande werden von den Bauernkriegen zerrissen. Dem Adel droht der Verlust der Macht, dem Volk Hunger und Tod. Die Herrschaft Kaiser Karls V. ist in Gefahr. Da stoßen Agnes, die Herrin der mächtigen Burg Trifels, und Mathis, der Sohn des Burgschmieds, auf ein Geheimnis, das über die Zukunft der Krone entscheiden wird.

Meine Meinung: Die etwas jungenhafte Agnes, Tochter des Burgvogts Philipp von Erfenstein, ist mit ihren 16 Jahren nicht die Dame, die sich ihr Vater wünscht. Zudem streunt sie nicht nur mit ihrem Falken Parcival in den Wäldern herum, sondern genießt auch zu gern die Gesellschaft des Waffenschmiedesohns Mathis. Mathis hingegen ist zwar auch Agnes zugeneigt, doch viel lieber experimentiert er mit den neuen Feuerwaffen herum, die sie beide in eine schwierige Situation bringen, als sie von dem benachbarten Burgherrn angegriffen werden.
Den Burgvogt Erfenstein hingegen plagen ganz andere Probleme. Die finanziell angespannte Lage macht es für ihn unumgänglich, seine geliebte Agnes mit einem Mann zu verheiraten, der nicht nur Geld und Ansehen besitzt. Nur so sieht er die Möglichkeit die Burg Trifels zu retten um die sich einige Legenden rangen.
Während Agnes hinter die Geheimnisse gelangen will, gerät ihre Umgebung in große Aufruhr. Bauern werden aufständisch und richten sich gegen ihre Herren.

Mit seiner Saga um die Henkerstochter Magdalena hat mich Oliver Pötzsch bereits seit langen in seinen Bann gezogen. Jetzt hat er sich mit „Die Burg der Könige“ in eine ganz andere Zeit, die voller Aufruhr des deutschen Reiches war, begeben. Seine Geschichte wirkt für meinen Geschmack etwas zu konstruiert und wenig glaubhaft. Mit viel Fantasie schmückt er eine Story um die Tochter des Vogts der Burg Trifels aus, die zwar einiges vom Leben der damaligen Zeit erzählt, aber bei Weitem nicht tief genug dringt. Sicherlich ist die Geschichte hin und wieder auch spannend erzählt, aber meines Erachtens hat der Autor mit seinen Recherchen nur an der Oberfläche gekratzt. Die Ereignisse z.B. um den sagenumwobenen Barbarossa kommen in der Handlung etwas verwirrend an, zumal ich andere Kenntnisse um dessen Existenz und Historie habe.
Etwas kitschig empfand ich die Träume von Agnes, die durch bestimmte äußere Einflüsse hervor gerufen worden sind und immer wieder Teil der Handlung waren.
Die auf mehreren Strängen aufgebaute Geschichte verläuft spannungsmäßig für Meindafürhalten wie eine Sinuskurve. Teilweise musste ich mich sogar zum Weiterlesen zwingen was den Inhalt betraf, wobei ich seinen Schreibstil nach wie vor liebe.
Insgesamt  bin ich von dem Buch hin und her gerissen, denn auch in seinen Figuren ist dieses Mal nur wenig Leben eingehaucht. Selbst brenzliche Situationen wurden harmlos und naiv dargestellt und mit dem Alltag völlig verdrängt. Aber im Großen und Ganzen wurde ich von „Die Burg der Könige“ ganz gut unterhalten.

Der Autor: Oliver Pötzsch
Oliver Pötzsch, Jahrgang 1970, arbeitet seit Jahren als Filmautor für den Bayerischen Rundfunk, vor allem für die Kultsendung "quer". Er ist selbst ein Nachfahre der Kuisls, die 300 Jahre lang die berühmteste Henker-Dynastie Bayerns waren.


Meine Bewertung:


Weitere Bücher, die ich von Oliver Pötzsch gelesen habe:


Band 1 – Die Henkerstochter



An dieser Stelle möchte ich mich beim

für die Bereitstellung des
Rezensionsexemplares bedanken.


Quellen:
Cover: Ullstein Verlag
Klappentext: Ullstein Verlag
Kurzbiografie: Ullstein Verlag
Foto: © Gerald von Foris


Freitag, 20. Juni 2014

# 5 # Sven Koch - Dünentod

Sven Koch
Dünentod

Erschienen am: 02.05.2014
Verlag: Knaur Taschenbuch Verlag
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Belletristik / Krimi & Thriller
Seiten: 432
Preis € (D) 8,99 | €
ISBN: 978-3-426-51441-2

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Klappentext: Der zweite Fall für das ostfriesische Ermittlerduo Tjark Wolf und Femke Folkmer:
Ein Mann ohne Fingerabdrücke, ein Raum voller Leichen – die Polizei jagt einem Phantom nach, einem Wahnsinnigen, der ein Arsenal von Waffen und Sprengstoff an sich gebracht hat und ein Massaker plant. Bevor die Polizei den Gesuchten fassen kann, entführt er eine voll besetzte Nordseefähre, um sie in die Luft zu jagen. Ermittler Tjark Wolf schafft es in letzter Sekunde, an Bord zu gelangen. Ein perfides Spiel beginnt: Der Attentäter gibt Tjark eine Stunde Zeit, dann will er die Fähre in die Luft jagen…
Meine Meinung: Ceylan, die junge türkische Polizistin, wird während eines Stadtfestes Opfer einer hinterhältigen Messerattacke und muss um ihr Leben kämpfen. Der Täter konnte unerkannt fliehen. Für ihre Kollegin Femke steht fest, dass in dieser Sache nur einer helfen kann - Tjark Wolf. Doch dieser ist suspendiert und hat sich für mehr als ein Jahr beurlauben lassen. Sein Aufenthaltsort ist unbekannt.
Femke bedient sich einer kleinen List um so Tjark zurück in die Heimat zu lotsen.

Inzwischen hat Sven Koch mit seinen Protagonisten Tjark Wolf und Femke Folkmers eine neue Krimiserie ins Leben gerufen, deren Tatort die Umgebung um Wilhelmshaven ist. Während er seine 2. Folge mit einer Messerstecherei beginnt, deren Tat zu Beginn der Handlung erst einmal nicht nachvollziehbar und zuordenbar ist, wird im Verlauf schnell klar, worauf hinaus der Autor zielt. Ganz zufällig stoßen die Ermittler Femke und Fred im Zusammenhang mit der Messerstecherei auf ein Problem, das von ganz anderer Bedeutung wird. Eine Nummer, die für alle viel zu groß zu sein scheint – außer für Tjark Wolf, der wieder einmal mit völlig illegalen Mitteln einer Spur nachgeht.
Seine 2. Folge der Nordsee-Reihe beginnt Sven Koch meines Erachtens etwas verhalten und etwas zu langatmig. Seine Handlung baut er auf mehreren Strängen auf, wobei sich die eine von der anderen vom Spannungsaufbau unterscheidet wie Tag und Nacht. Wer etwas Durchhaltvermögen aufweisen kann, wird nach etwa 1/3 der Handlung doch noch mit einem spannenden Plot belohnt.
Wie immer geht es auch in diesem Krimi nicht nur um Drogen, illegaler Waffenhandel, Geld, Mord sondern auch um einen missverstandenen und gemobbten Menschen, der, wie nicht anders zu erwarten, durchdreht und einen Amoklauf startet.
Die Ermittlungsarbeiten gestalten sich rasant und spannend, sodass man als Leser voll mitgerissen wird. Etwas Würze wird dem Ganzen noch verliehen, in dem der Autor, seine Ermittler jede Menge Alltagsprobleme bewältigen lässt.
Im Großen und Ganzen finde ich „Dünentod“, abgesehen von den anfänglichen Längen, sehr gut gelungen und lesenswert.

Der Autor: Sven Koch
Sven Koch, geboren 1969, arbeitet als Redakteur bei einer Tageszeitung. Auch als Fotograf und Rockmusiker hat er sich einen Namen gemacht. Sven Koch lebt mit seiner Familie in Detmold.




Meine Bewertung:

Weitere Bücher, die ich von Sven Koch gelesen und rezensiert habe:

Quellen:
Klappentext: Knaur Taschenbuch Verlag
Cover: Knaur Taschenbuch Verlag
Autorenporträt: Knaur Taschenbuch Verlag
Foto: © © Bernhard Preuß



Mittwoch, 18. Juni 2014

# 2 # Neues im Bücherregal

Ein paar neue Bücher sind wieder eingetroffen.

(4) Klappentext: Der zweite Fall für das ostfriesische Ermittlerduo Tjark Wolf und Femke Folkmer:
Ein Mann ohne Fingerabdrücke, ein Raum voller Leichen – die Polizei jagt einem Phantom nach, einem Wahnsinnigen, der ein Arsenal von Waffen und Sprengstoff an sich gebracht hat und ein Massaker plant. Bevor die Polizei den Gesuchten fassen kann, entführt er eine voll besetzte Nordseefähre, um sie in die Luft zu jagen. Ermittler Tjark Wolf schafft es in letzter Sekunde, an Bord zu gelangen. Ein perfides Spiel beginnt: Der Attentäter gibt Tjark eine Stunde Zeit, dann will er die Fähre in die Luft jagen…


(5) Klappentext: 1524. Die deutschen Lande werden von den Bauernkriegen zerrissen. Dem Adel droht der Verlust der Macht, dem Volk Hunger und Tod. Die Herrschaft Kaiser Karls V. ist in Gefahr. Da stoßen Agnes, die Herrin der mächtigen Burg Trifels, und Mathis, der Sohn des Burgschmieds, auf ein Geheimnis, das über die Zukunft der Krone entscheiden wird. 




(6) Klappentext: Die junge Wiener Privatdetektivin Elena Gerink hat den Ruf, bisher noch jede vermisste Person gefunden zu haben. Doch die Suche nach dem verschwundenen weltbekannten Maler Salvatore Del Vecchio gestaltet sich schwieriger als gedacht. Als überraschend ein letztes Gemälde von ihm auftaucht, weist ihr das den Weg in die drückende Schwüle der Toskana. In Florenz trifft Elena auf ihren Ex-Mann Peter Gerink, der als Spezialist des Bundeskriminalamts nach einer in Italien verschwundenen Österreicherin sucht. Schon bald erkennen sie, dass die Ereignisse zusammenhängen – auf eine derart perfide und blutige Art und Weise, dass Elena und Peter dem Fall auch gemeinsam kaum gewachsen scheinen ...

Montag, 16. Juni 2014

# 4 # Inge Löhnig - Deiner Seele Grab

Inge Löhnig
Deiner Seele Grab
(Band 6 der Kommissar Dühnfort Serie)

Erschienen am: 10.03.2014
Verlag: Ullstein
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Belletristik/Krimi/Thriller
Seiten: 496
Preis: € 9,99
ISBN: 978-3-548-61124-2

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Klappentext: »Der Dämon in dir wird siegen. Deine dunkle Seite. Das Böse. Das Teuflische. Alle Demütigungen, Verletzungen, Ungerechtigkeiten, die du erleiden musstest, formen dich. Zu dem, was du sein wirst. Sie machen dich dazu.« Wer ist der Samariter, der in München alte Menschen von ihren Leiden erlöst? Ein verblendeter Erlöser, der glaubt, Gutes zu tun? Oder ein eiskalter Killer? Was hat es mit der geheimnisvollen Elena auf sich, die nur ein Ziel kennt: Rache! Sind der Samariter und sie ein Team? Plötzlich ist sie verschwunden. Als Kommissar Konstantin Dühnfort schließlich begreift, worum es wirklich geht, ist es beinahe zu spät …

Meine Meinung: Eine alte Dame 88jährig, geistig noch hoch fit, nur körperlich etwas lädiert, mag es ihre rumänische Putzfrau Elena herum zu kommandieren. Elena lässt es sich gefallen, denn sie hat einen ganz anderen Plan, den sie noch am Abend umsetzen will. Doch dann kommt ihr das reale Leben dazwischen, es wird hektisch, sie überstürzt alles und muss umdisponieren.

Inge Löhnig ist das Synonym für spannende Kriminalliteratur. Ihre Bücher sind konstant auf hohem Niveau geschrieben. Als eingefleischter Serienjunkie und bekennender Fan der Autorin war der 6. Band der Kommissar-Dühnfort-Reihe natürlich Pflichtlektüre. Die Freude darauf ebenso groß. Umso gespannter war ich ebenfalls, ob sie das hohe Niveau auch in ihrem 6. Band halten konnte.
Wie immer hat Inge Löhnig ihre Handlung auf mehreren Strängen aufgebaut, die voll mit Nebenhandlungen und vielen aufgegriffenen und angerissenen Themen waren. Meiner Meinung nach viel zu überladen. Während der Hauptstrang zunächst lange vor sich hin plätscherte, wechselten die Nebenstränge in einem atemberaubenden Tempo. Die Frage, worauf hinaus die Autorin wirklich zielte, stellte sich dann ab ca. der Hälfte des Buches, Gott sei Dank, nicht mehr. Denn endlich begann die Handlung interessanter und vor allem auch spannender zu werden.
Kommissar Dühnfort hat dieses Mal gleich mehrere Probleme zu bewältigen. Zum einen muss er sich mit einem internen Ermittlungsverfahren gegen ihn selbst herum plagen, dass ihm ein nachtragender Kollege aus der Situation heraus anzuhängen versucht und dann ist auch noch der Serienmord des Samariters, der schon mehreren älteren Menschen von ihren Leiden erlösen zu haben glaubt. Doch Kommissar Dühnfort und sein Team merken, dass die Puzzle in diesem ominösen Fall nicht wirklich zusammen passen. Welches Motiv der Mörder hat, findet Dühnfort, nachdem er tiefer in den Familienchroniken der Verstorbenen gräbt.
Dühnfort ist eine Figur, die man entweder lieben muss oder nicht. Für mich hat Dühnfort leider noch immer nichts von seinem unsympathischen Wesen abgelegt, im Gegenteil, ich finde ihn noch spießiger, arroganter und selbstverliebter geworden. Obwohl er ermittlungstechnisch eine wahre Koryphäe ist, ist er im realen Leben der langweiligste Ermittler, den ich in der Kriminalliteratur je kennen gelernt habe. Umso erstaunlicher ist es, wie sich Gina, seine Lebensgefährtin, die das krasse Gegenteil von ihm ist, in ihn verlieben konnte.
Die Alltagsprobleme um ihn und seine Kollegen nehmen viel Raum in der Handlung ein und wirken teilweise sehr aufgesetzt. Doch immer wieder findet man durch die Ermittlungsarbeit den Bezug zu den älteren und pflegebedürftigen, aber auch alleingelassen Menschen. Der Pflegenotstand ist die Botschaft, den die Autorin, mit ihrem Samariter und dem angeblichen Motiv der Morde, zu vermitteln versucht. Der springende Punkt in ihrer Geschichte ist, dass sie aus den verschiedenen Perspektiven ihrer Protagonisten die Probleme, Geheimnisse und Rätsel um sie herum auf erschreckender Weise schildert.
Ihre Figuren hat Inge Löhnig wieder stark gezeichnet. Jede Einzelne hat ihren unverwechselbaren Charakter und wirkt sehr authentisch. Die Interessen der Figuren sind klar nachvollziehbar und wie aus dem Leben gegriffen.
Während der Ablauf der Handlung, trotz der vielen Handlungsstränge sehr geradlinig und mit viel Liebe zum Detail verläuft, ist schon früh zu erahnen, wer sich hinter dem Samariter verbirgt. Trotzdem kann man sich der Sache nicht sicher sein, denn die Autorin legt noch genügend falsche Fährten, auf die der Leser ohne Probleme herein fallen kann.
Obwohl ich diese Folge mit den verschiedensten Themen sehr überladen fand, die von Familien- und Erbstreitigkeiten, nicht geliebten und verstoßenen Kindern, von Einwanderern, Prostitution, Rache, Gier, und immer wieder vom und über das Geld bis hin zu pflegebedürftigen Menschen reichten, bin ich von Inge Löhnig mit „Deiner Seele Grab“ sehr gut unterhalten worden.

Die Autorin: Inge Löhnig
Inge Löhnig studierte an der renommierten Münchner Akademie U5 Grafik-Design. Nach einer Karriere als Art-Directorin in verschiedenen Werbeagenturen machte sie sich mit einem Designstudio selbstständig. Heute lebt sie als Autorin mit ihrer Familie und einem betagten Kater in der Nähe von München. Homepage der Autorin:


Reihenfolge: Kommissar Dühnfort Serie

Meine Bewertung:

Quellen:
Cover: Ullstein Verlag
Klappentext: Ullstein Verlag
Autorenporträt: Ullstein Verlag
Foto: © Marek Vogel

Donnerstag, 12. Juni 2014

# 3 # Michael Hübner - Todespakt

Michael Hübner
Todespakt

Erschienen am: 15.12.2013
Verlag: CreateSpace Independent Publishing Platform
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Belletristik / Krimi/Thriller
Seiten: 314
Preis € (D) 9,99 | € (A) 10,30
ISBN: 978-1-493-49080

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Klappentext: »Ich habe den Tod gesehen!«
Dies sind die letzten Worte eines mittelalterlich gekleideten Mannes, der während einer historischen Stadtführung aus einer Kapelle stürmt und tot zusammenbricht. Herkunft und Identität des Toten bleiben schleierhaft. Als noch mysteriöser stellt sich die Todesursache heraus: Der Unbekannte starb an der Pest. Während Gesundheitsamt und Polizei über die seltsamen Umstände rätseln, werden weitere grausam hingerichtete Leichen an historischen Plätzen gefunden. Der einzige Hinweis ist die Beschreibung einiger Zeugen, die eine seltsame Gestalt gesehen haben wollen. Mit Hilfe eines pensionierten Geschichtsprofessors entschlüsselt Kommissar Chris Bertram die versteckten Botschaften hinter den Morden - und kommt einem beispiellosen Kreuzzug auf die Spur, der gerade erst begonnen hat ...

Meine Meinung: Die Koblenzer Kommissare Chris Bertram und Roland Koch haben alle Hände voll zu tun. Die jüngste Mordserie scheint nicht abzureißen. Täglich wird ihnen ein neues Opfer präsentiert ohne dass ein erfolgreicher Ermittlungsansatz zu verzeichnen ist. Obendrein scheint ihnen auch noch ein ehrgeiziger Journalist dazwischen zu funken, der glaubt, den Mörder aus der Reserve locken zu können.

Michael Hübner hat sich in seinem neuesten Thriller mit dem Mittelalter auseinander gesetzt und dieses Thema gut recherchiert in seinem Plot verarbeitet. Ein gewagtes Thema, wie ich finde, denn dass sein erstes Opfer an der Pest stirbt, ist nicht nur ungewöhnlich sondern es zupft auch ein wenig an der Authentizität. Doch der Autor erklärt sein Vorgehen recht logisch und nimmt damit seinem Leser den letzten Zweifel an der Echtheit seiner Handlung. Dass es nicht bei einem Opfer bleibt, verrät zwar schon der Klappentext, doch die Umstände, wie sie sterben, sind recht ungewöhnlich und mysteriös. Aber gerade hier ist der Autor vom Weg der Normalität abgewichen und hat mit seinen mittelalterlichen Foltermethoden, die Gott sei Dank nur angerissen und nicht so sehr ausgeschmückt worden sind, Spannung in seine Handlung gebracht. Viel mehr fand ich die Hintergrundinformationen als die eigentliche Mordserie interessant, denn diese hat er durch einen Professor, der als polizeilicher Berater mit ins Spiel kommt, gut eingesetzt.
Während der ganzen Ermittlungsarbeit kommt auch nicht das private Umfeld der Ermittler zu kurz. Der Autor lässt in einem ausgewogenen Maß Einblicke in das Privatleben seiner Protagonisten zu, dass dem ganzen wiederum eine gewisse Lebensnähe verleiht.

Die Messlatte, die Michael Hübner mit seinem Debüt „Stigma“ angesetzt hat, liegt natürlich sehr hoch. Unweigerlich stellt man auch Vergleiche damit an. Mit Todespakt ist der Aufbau der Handlung allerdings nicht zu vergleichen. Und trotzdem ist es ein typischer Thriller, in dem viel Spannung erzeugt wird und der mit Hintergrundinformationen über das Mittelalter gut gespickt ist. Die Charaktere in seiner Handlung können unterschiedlicher nicht sein. Einige fand ich recht sympathisch, andere hingegen wirkten sehr aufgesetzt und weniger glaubhaft. Gerade wenn es um die Motive der jeweiligen Taten ging, fand ich vieles recht übertrieben und langatmig dargestellt.

Aber nichtsdestotrotz ist „Todespakt“ ein aufregender und spannender Thriller, wenn man von den wenigen Längen absieht, den man in einem Zug (anders geht es auch nicht) lesen kann/muss.


Der Autor:
Michael Hübner, Jahrgang 1968, arbeitete als Keramiker, Logistiker und freiberuflicher Webdesigner, bevor er das Schreiben für sich entdeckte. Sein erster Thriller, »Stigma«, war ein großer Lesererfolg und wurde in zahlreichen Foren und Blogs gelobt. Hübners zweite Leidenschaft gilt der Fotografie und dem digitalen Bearbeiten von Bildern. Er lebt mit seiner Frau und drei Töchtern in der Nähe von Koblenz.



Meine Bewertung:
 

Quellen:
Cover: CreateSpace Independent Publishing Platform
Klappentext: CreateSpace Independent Publishing Platform
Foto: © Michael Hübner

Montag, 9. Juni 2014

# 2 # Sven Koch: Totenmond

Sven Koch
Totenmond

Erschienen am: 01.11.2013
Verlag: Knaur Taschenbuch Verlag
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Belletristik / Krimi & Thriller
Seiten: 400
Preis € (D) 8,99 | €
ISBN: 978-3-426-50856-5

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Klappentext: Ein Serienmörder spielt ein perfides Spiel mit Polizeipsychologin Alexandra von Stietencron und sendet ihr Songtexte als Hinweise auf seine Morde. Die Polizei ermittelt auf Hochtouren. Dann gerät die Tochter von Alex’ neuem Freund plötzlich in die Fänge der Bestie – und der Killer stellt Alex vor die Wahl: Ihr Leben – oder das des Mädchens.

Meine Meinung: Noch immer muss sich Dr. Alexandra von Stietencron auf´s Neue beweisen, obwohl sie maßgeblich an der Aufklärung der Fälle des Purpurdrachen und der brennenden Hexen beteiligt war. Ein Dorn im Auge scheint Alex auch der neuen Vorgesetzten zu sein, die durch ihre angriffslustige und hinterhältige Art Alex mehr oder weniger an der Aufgabe ihrer Tätigkeit als Fallanalytikerin zwingen will. Doch Alex weiß was sie will und kniet sich erst recht in den neuen Fall hinein. Die Tote, die in der abgelegenen Industriebrache gefunden worden ist, war gerade einmal 21 Jahre alt und von ihrem Peiniger auf übelste Art und Weise misshandelt und gefoltert worden. Schnell stellt sich heraus, dass es bereits vor einiger Zeit einen ungelösten Mordfall gab, der genau die gleiche Handschrift trägt.
Während Alex mit den Ermittlungen zu den beiden Mordfällen beschäftigt ist, stellt sie fest, dass es noch einen weiteren Mord gegeben haben muss, aber auch, dass ein Neuer bereits vorbereitet wird und ihr die Zeit davon rennt.

Mit seiner dritten Krimifolge um die Fallanalytikerin Dr. Alexandra von Stietencron zeigt Sven Koch einmal mehr, dass er seine Leserschaft mit einem neuen Fall begeistern kann. Inzwischen hat sich Alex auch in ihrem neuen zu Hause in Lemfeld eingelebt und glaubt in ihrem Team angekommen zu sein. Kleine Rückschläge nimmt sie gelassen hin, allerdings bereitet ihr die neue Vorgesetzte Probleme.
Veronika Martens, die neue Dezernatsleiterin, scheint nicht nur mit Alex Katz und Maus spielen zu wollen, sondern mit dem gesamten Team. Eine massive Vertrauensstörung zwischen ihr, den mitgebrachten Kollegen vom LKA Düsseldorf und der Lemfelder Polizeibehörde beherrschen anfangs die Ermittlungen. Während Martens glaubt die Ermittlungen zweigleisig fahren zu können ohne die Lemfelder Kollegen mit einzubeziehen, zieht Alex an einem ganz anderen Strang. Denn sie ist der Meinung, dass Mertens Ermittlungen in die falsche Richtung führen und geht andere, eigenmächtige Wege.

Sven Koch hat es auch wieder in seinem neuesten Werk um die Lemfelder Polizeibehörde geschafft, verschiedene Fährten zu legen. So manche Figuren kommen hier ins Spiel, in denen man den Verdächtigen vermutet. Das Thema, das er hier verarbeitet hat, ist gut recherchiert und man bekommt als Leser ausgezeichnete Hintergrundinformationen. Der Plot wirkt dadurch lebendig und authentisch. Mit seinen Einblicken in die Privatsphäre von Alex erhält die Handlung noch mehr Tiefe, auch wenn sie zeitweise zu langatmig wurde und eher in die Richtung eines Liebesromanes abzudriften schien.
Inzwischen ist mir auch Alex nicht mehr ganz so unsympathisch, wie noch zu Beginn der Serie. Ihre bisherige aufgesetzte, zickige und mitunter selbstverliebte Art hat sich doch in einen reiferen Charakter verwandelt.
Mit seinem dritten Fall um die Fallanalytikerin Dr. Alexandra von Stietencron „Totenmond“ hat mich Sven Koch wieder in seine Fänge ziehen können. Der Krimi lässt sich leicht und flüssig lesen und ist auf jedem Fall empfehlenswert.

Der Autor: Sven Koch
Sven Koch, geboren 1969, arbeitet als Redakteur bei einer Tageszeitung. Auch als Fotograf und Rockmusiker hat er sich einen Namen gemacht. Sven Koch lebt mit seiner Familie in Detmold.

Meine Bewertung:



Quellen:
Klappentext: Knaur Taschenbuch Verlag
Cover: Knaur Taschenbuch Verlag
Autorenporträt: Knaur Taschenbuch Verlag
Foto: © Bernhard Preuß

Weitere Bücher, die ich bereits von Sven Koch gelesen und bewertet habe:

Sonntag, 8. Juni 2014

Neues im Bücherregal 2014

Nachdem ich mich mehrere Monate nicht um meine Bücher kümmern konnte, hoffe ich, dass ich nun wieder durchstarten kann. Sicherlich werde ich nicht mehr so viel lesen können, wie bisher, aber hin und wieder mal ein Buch - das muss drin sein -.
Mein Bücherregal habe ich erst einmal mit 3 Serien-Krimis aufgestockt, deren Vorgänger ich bereits gelesen habe.

»Ich habe den Tod gesehen!«
Dies sind die letzten Worte eines mittelalterlich gekleideten Mannes, der während einer historischen Stadtführung aus einer Kapelle stürmt und tot zusammenbricht. Herkunft und Identität des Toten bleiben schleierhaft. Als noch mysteriöser stellt sich die Todesursache heraus: Der Unbekannte starb an der Pest. Während Gesundheitsamt und Polizei über die seltsamen Umstände rätseln, werden weitere grausam hingerichtete Leichen an historischen Plätzen gefunden. Der einzige Hinweis ist die Beschreibung einiger Zeugen, die eine seltsame Gestalt gesehen haben wollen. Mit Hilfe eines pensionierten Geschichtsprofessors entschlüsselt Kommissar Chris Bertram die versteckten Botschaften hinter den Morden - und kommt einem beispiellosen Kreuzzug auf die Spur, der gerade erst begonnen hat ...


»Der Dämon in dir wird siegen. Deine dunkle Seite. Das Böse. Das Teuflische. Alle Demütigungen, Verletzungen, Ungerechtigkeiten, die du erleiden musstest, formen dich. Zu dem, was du sein wirst. Sie machen dich dazu.« Wer ist der Samariter, der in München alte Menschen von ihren Leiden erlöst? Ein verblendeter Erlöser, der glaubt, Gutes zu tun? Oder ein eiskalter Killer? Was hat es mit der geheimnisvollen Elena auf sich, die nur ein Ziel kennt: Rache! Sind der Samariter und sie ein Team? Plötzlich ist sie verschwunden. Als Kommissar Konstantin Dühnfort schließlich begreift, worum es wirklich geht, ist es beinahe zu spät …

Ein Serienmörder spielt ein perfides Spiel mit Polizeipsychologin Alexandra von Stietencron und sendet ihr Songtexte als Hinweise auf seine Morde. Die Polizei ermittelt auf Hochtouren. Dann gerät die Tochter von Alex’ neuem Freund plötzlich in die Fänge der Bestie – und der Killer stellt Alex vor die Wahl: Ihr Leben – oder das des Mädchens.
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