Freitag, 31. Mai 2013

# 77 # Beate Maly: Das Sündenbuch


Beate Maly
Das Sündenbuch

Erschienen am: 14.12.2012
Verlag: Ullstein
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Belletristik/Historischer Roman
Seiten: 480
Preis: € 8,99
ISBN: 978-3-548-28464-4

Klappentext: Eine junge Frau auf einer gefährlichen Reise von Prag nach Lissabon. An ihrer Seite: der Arzt Conrad. Ihr Gegner: geheime Mächte innerhalb der Kirche. Jana und Conrad sind die Hüter eines besonderen Schatzes; eines Manuskriptes mit brisantem Inhalt. Für die Kirche ist es das Sündenbuch. Noch fehlt ihnen der Schlüssel, um das Geheimnis des Buches zu enträtseln. Und sie sind nicht die Einzigen, die ihn suchen. Eine gefährliche Jagd quer durch das Europa des 17. Jahrhunderts beginnt.

Meine Meinung: Jana lebt seit einigen Jahren bei ihrem Onkel in Prag. Dort hat sie eine Apothekerlehre beendet und wurde sogar, was ganz untypisch für Frauen ist, in die Apothekerinnung aufgenommen. Ihr Vater Marek hingegen lebt in Heidelberg und verfolgt seine naturwissenschaftlichen Ziele, als ihm eines Tages ein wahrer Schatz zugespielt wird. Ein Seefahrer, der kein Geld hatte um seine Zeche im Wirtshaus zahlen zu können, jedoch ein Amulett, das vermutlich aus purem Gold war dazu ein geheimnisvolles Manuskript besaß, wurde von Marek ausgelöst und wechselte so den Besitzer. Noch in derselben Nacht wurde der Seefahrer durch einen vergifteten Pfeil getötet. Bevor Marek das geheimnisvolle Manuskript vollständig entschlüsseln konnte, ließ er die wertvolle Schrift aus Sicherheitsgründen seiner Tochter in Prag zukommen. Da Jana mit den rätselhaften Schriftzeichen nur wenig anfangen konnte, begab sie sich zu dem Arzt und Gelehrten Conrad Pfeifer, der seit geraumer Zeit in der Dachkammer des Apothekerhauses wohnte und bat um dessen Hilfe. Völlig fasziniert von dem Manuskript, das ein Reisebericht aus der Neuen Welt zu sein schien, beschloss Conrad der Sache vollständig auf den Grund zu gehen. Denn er hatte, wie Janas Vater auch, heraus gefunden, dass es noch zwei weitere Teile des Reiseberichtes geben musste, die in den Klöstern von Dijon und Bordeaux zu finden sein mussten. In einer Nacht und Nebel Aktion flüchteten Jana, weil sie Tomek nicht heiraten wollte und Conrad, weil er ein wertvolles Manuskript aus der Kirche entwendet hatte, in Richtung München und weiter nach Dijon.

Es ist der Beginn des 17. Jahrhunderts, in dem Europa in Aufruhr zu sein scheint. Auch in Prag werden die Unruhen zwischen den Katholiken und den Protestanten immer deutlicher. Die Habsburger sollen gestürzt werden. Selbst Jana und der Gelehrte Conrad Pfeifer befinden sich in einer Art Aufruhr. Jana, weil sie die vorgesehene Heirat mit ihrem Cousin Tomek nicht eingehen will und Conrad, dem seine Vergangenheit einzuholen scheint. Nach dem Tod von Janas Vater will sie unbedingt heraus finden, warum er sterben musste und findet in Conrad einen Verbündeten. Für Conrad eher aus dem Grund, weil er das geheimnisvolle Manuskript entschlüsseln will, das für ihn einen unsagbaren naturwissenschaftlichen Schatz verbirgt und für Jana, um das Vermächtnis ihres Vaters fort zu setzen.
Beate Maly lässt somit ihre Protagonisten Jana und Conrad auf große Reise quer durch Europa ziehen und präsentiert ihre Schauplätze anhand historischer Ereignisse. Während die Beiden ereignisreiche Wochen und Monate und viele Abenteuer erleben, müssen sie auch immer wieder um ihr Leben bangen.
Die Autorin erzählt in rasanter Weise mit viel Gespür für das Detail eine spannende Geschichte, die gut durchdacht ist. Ihre Protagonisten sind hervorragend dargestellt und wirken sehr authentisch. Mit ihrem flüssigen und fesselnden Schreibstil hat sie es wieder geschafft, mich sofort mit dem Buch in ihren Bann zu ziehen. „Das Sündenbuch“, hinter dessen Titel man einiges vermutet, nur nicht sofort, dass der Ursprung des Titels von den kirchlichen Oberhäuptern stammt, lässt so manches Rätsel lösen, aber auch manche Rätsel unbeantwortet.

Die Autorin: Beate Maly, geboren in Wien, ist Autorin zahlreicher Kinderbücher, Sachbücher undhistorischer Romane. Sie ist verheiratet und lebt mit ihrem Mann und drei Kindern in Wien.







Meine Bewertung:


Quellen:
Cover: Ullstein Verlag
Klappentext: Ullstein Verlag
Kurzbiografie: Ullstein Verlag
Foto: © privat

Donnerstag, 30. Mai 2013

# 5 # Krimi-/Thriller Cover Challenge 2013 - Zwischenstand Mai 2013

Noch immer bin ich dabei, die Aufgaben der Krimi/Thriller Cover-Challenge, die Monika vom  Lesenden Katzenpersonal ins Leben gerufen hat, zu erfüllen. Ziel ist es, aus 30 vorgegebenen Buchcovern, mindestens 15 Bücher zu lesen, auf der sich eine der Vorgaben befindet, zu lesen.

Diesen Monat konnte ich nur zwei der Vorgaben erfüllen.

16 von 30 erledigten Vorgaben:

Januar
Nr. 09.… auf dem ein Tier abgebildet ist
Richard Hagen - Ihr unschuldiges Herz
Nr. 25.… auf dem nichts außer Schrift abgebildet wurde 
Michael Robotham - Amnesie

Februar
Nr. 01.… auf dem ein Kreuz zu sehen ist  
Edna Schuchardt - Friesenfeuer 
Nr. 02.… auf dem Wald oder Bäume zu sehen sind  
Andreas Franz - Tödliches Lachen
Nr. 16.… auf dem eine Blume zu sehen ist  
Karin Slaughter - Tote Augen  
Nr. 17.… auf dem Wasser zu sehen ist  
Rachesommer - Andreas Gruber
Nr. 27.… auf dem Lichter zu sehen sind  
Janet Clark - Rachekind  
Nr. 28.… auf dem eine Treppe abgebildet wurde
Andreas Franz - Das Todeskreuz 

März
Nr. 15.… auf dem ein Fahrzeug zu sehen ist
Andreas Franz/Daniel Holbe - Tödlicher Absturz
Nr. 03.… auf dem ein Haus abgebildet ist   
Elisabeth Herrmann - Das Dorf der Mörder
Nr. 10.… auf dem eine weibliche Leiche abgebildet ist
Jan Seghers - Die Braut im Schnee

April
13.… auf dem ein Spielzeug eines Kindes abgebildet ist
Zoe Beck - Das alte Kind 
06.… auf dem Blut zu sehen ist
Nika Lubitsch - Der 7.Tag 
Nr. 30.… auf dem Verkehrswege zu sehen sind (Straßen, Gleise)
Elisabeth Herrmann - Schattengrund 

Mai
04.… auf dem ein Mordwerkzeug abgebildet ist
Andreas Gruber - Todesfrist 
22.… auf dem ein Einrichtungsgegenstand eines Zimmers zu sehen ist
Elisabeth Herrmann - Das Kindermädchen

Juni
05.… auf dem eine Zahl im Titel steht  
Claudia Puhlfürst - Das sechste Herz
26 auf dem Schuhe zu sehen sind
Christian Limmer - Saubär
07.… das schwarz / weiß ist  
Simon Beckett - Die Chemie des Todes



08.… das eine goldene Schrift hat


11.… auf dem eine männliche Leiche abgebildet ist  
12.… auf dem sich jemand maskiert hat  
 
14.… auf dem ein Skelett oder Skelettteile zu sehen ist  


18... auf dem Schnee zu sehen ist
19.… auf dem ein Herz abgebildet ist  
20.… auf dem nackte Füße zu sehen sind  
21.… auf dem eine Uhr zu sehen ist  

23.… auf dem Geld abgebildet ist  
24.… auf dem mind. ein Getränk abgebildet ist

29.… auf dem mind. eine Hand zu sehen ist

 


Mittwoch, 29. Mai 2013

# 18 # Neues im Bücherregal

Keine Woche, ohne dass es Nachschub für mein Bücherregal gäbe. Neben einem historischen Roman sind auch wieder zwei Neuerscheinungen, je einer Krimi- und Thriller-Reihe, bei mir eingetroffen.


(78) Klappentext: Wien 1421. Die junge Jüdin Sarah Isserlein soll einen strengen Rabbi heiraten, dabei würde sie viel lieber den ganzen Tag zeichnen und malen. Da sieht der Steinmetz Mathias Rock, der am Bau des Stephansdoms mitarbeitet, eine ihrer Zeichnungen und bittet sie heimlich um Hilfe bei einem Entwurf. Trotz der Gefahr, sowohl Juden als auch Christen gegen sich aufzubringen, kann Sarah nicht widerstehen.




(79) Klappentext: Der ausgebrannte Kombi des Saubauern Hias stellt die Polizei von Niedernussdorf vor ein Rätsel. Nach Schweinsripperl riecht´s, findet Polizeiobermeister Schorsch. Ist der Saubauer samt Schweinen in diesem Wrack verbrannt? Oder geht ein bärengroßes Zwitterwesen um, wie die Dorfbewohner munkeln? Ein Fall für den schönsten Polizisten Niederbayerns – und den Schorsch, den Erwin und den Richie …



(80) Klappentext: Was als harmlose Recherche begann, mündet in einem Albtraum: Ein junger Reporter der Tagespresse entdeckt auf einem stillgelegten Fabrikgelände drei tiefgefrorene Herzen. Bald werden der Redaktion weitere Herzen angekündigt. Wer ist der Verfasser dieser makabren Schreiben? Als sich die Journalistin Lara Birkenfeld auf die Spur des eiskalten Mörders begibt, ahnt sie nicht, dass sie schon längst zur Schachfigur in einem grausigen Spiel geworden ist …



Dienstag, 28. Mai 2013

# 76 # Lena Johannson: Große Fische

Lena Johannson
Große Fische

Erschienen am: 15.04.2013
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Belletristik/Krimi/Thriller
Seiten: 304
Preis: € 12,99
ISBN: 978-3-352-00851-1

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Klappentext: Tödliches Rügen Auf der beschaulichen Insel Hiddensee wird eine männliche Leiche angespült. Routine für die Männer des Kommissariats Nordvorpommern – sie sind daher wenig begeistert von der anstehenden Ermittlung und überlassen diesen Job gerne einer neuen. Conny Lorenz, gerade aus Reinbek zugezogen, übernimmt und kommt schnell darauf, dass es sich um Mord handelt und dass die Spur nach Rügen führt. Der Tote heißt Robert Welzer und ist – ausgerechnet – ein Steuerprüfer, der offenbar einen Großbäcker ins Visier genommen hatte. Conny beschließt, sich auf Rügen genauer umzusehen – und findet weitere Geschäftsleute, die im Clinch mit dem Steuerprüfer lagen. Dann wird auf Welzers Freundin ein Anschlag verübt. Offenbar ist Conny Lorenz dem Täter gefährlich nahe gekommen. Eine neue Ermittlerin auf der Insel Rügen – und sie geht da hin, wo es am gefährlichsten ist.

Meine Meinung: Conny Lorenz, gerade eben von Hamburg nach Stralsund versetzt, freut sich auf ihren ersten Ermittlungsfall. Auch wenn dieser im ersten Moment, den Worten ihrer Kollegen entsprechend, nur eine Routinefall zu sein scheint, ist der zweite Moment entscheidend. Die unterhalb des Dornbuschwaldes am Strand von Hiddensee angeschwemmte männliche Leiche weist eindeutige Merkmale eines nicht natürlichen Todes auf. Schnell beginnt Conny ihre Ermittlungen aufzunehmen und schnell gerät sie in einen Strudel von undurchsichtigen Machenschaften. Der Tote ist kein anderer als der Steuerprüfer Robert Welzer, der die Mächtigen und Reichen von Hiddensee und Rügen unter die Lupe genommen hat. Inwieweit ihm das zu Verhängnis geworden sein könnte, ist Connys Aufgabe, heraus zu finden.

Lena Johannson beginnt ihren Krimi mit einer großen Portion Lokalkolorit und lässt ihren Leser erst einmal an der Atmosphäre des Nordens, insbesondere der Ostsee und ihren herrlichen Inseln teil haben. Mit Conny Lorenz hat sie eine Figur geschaffen, die jung, unternehmenslustig und eine Menge Ehrgeiz für ihren Beruf als Kriminalkommissarin mitbringt. Ganz im Gegenteil zu ihren Kollegen, die mehr ihren alt eingesessenen Trott weiter verfolgen wollen.
Ihre Handlung hat die Autorin etwas in die Länge gezogen, in dem sie sich ausgiebig mit ihren Schauplätzen und Protagonisten beschäftigt. Nicht das es langweilig wirken würde, das auf keinen Fall, trotzdem hätte die Handlung eine Spur mehr an Tempo vertragen können.
Die ausgedehnten Ermittlungen verlaufen sehr eintönig und werden gerade mal von einer einzigen Kommissarin intensiv betrieben. Ihre Kollegen hingegen frönen dem Alltagstrott und vertreiben ihre Zeit mit gewöhnlichen Aufgaben, was mich sehr an der Authentizität der Handlung zweifeln ließ.
Selbst die Art der Ermittlungen beschränkt sich auf das allgemeine und sich ständig wiederholende Fragen-Antwort-Spiel. Das Motiv des Mordes wird eigentlich erst auf den letzten Seiten des Buches klar und war zu keiner Zeit in irgendeiner Weise in Erwägung gezogen worden.
Lena Johannson besitzt einen angenehmen Schreibstil, der allerdings zeitweise auch sehr umständlich sein kann.

Die Autorin: Lena Johannson
Lena Johannson, 1967 in Reinbek bei Hamburg geboren, war Buchhändlerin, bevor sie freie Autorin wurde. Vor einiger Zeit erfüllte sich Lena Johannson einen Traum und zog an die Ostsee. Bei Rütten & Loening erschienen von ihr bisher die Bände „Dünenmond“ und „Rügensommer“.

Meine Bewertung:

Quellen:
Cover: Aufbau Taschenbuch Verlag
Klappentext: Aufbau Taschenbuch Verlag
Autorenporträt: Aufbau Taschenbuch Verlag Verlag


An dieser Stelle möchte ich mich
recht herzlich beim

für die Bereitstellung dieses
Rezensionsexemplars bedanken.


Sonntag, 26. Mai 2013

# 75 # Christiane Fux: In stiller Wut


Christiane Fux
In stiller Wut

Erschienen am: 14.05.2013
Verlag: PIPER
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Belletristik / Krimi & Thriller
Seiten: 304
Preis € (D) 9,99 | € (A) 10,30 | SFR 14,90
ISBN: 978-3-492-30258-6

Zur Leseprobe    Beim Verlag/Amazon kaufen

Klappentext: An das grünliche Zwielicht in seinem engen Gefängnis hatte er sich längst gewöhnt. Anfangs hatte er noch rebelliert, gegen die kreisrunden Betonwände getrommelt und getreten. Doch inzwischen hatten die Wutausbrüche seine letzten Kraftreserven verbraucht. „Soll ich hier verrecken, oder was?“, murmelte er in Richtung des kleinen roten Lämpchens, das unter der Decke leuchtete. Und ihm kam ein letzter heller Gedanke, dass vielleicht genau das der Plan war …

Meine Meinung: Ein Toter liegt auf Theo Matthies Bestattertisch. Nicht ungewöhnlich, nur wie er zu Tode kam, ist für deutsche Verhältnisse schon etwas bizzar. Reinhold Lehmann starb an Tollwut. Obendrein war Reinhold Lehmann für Theo Matthies kein Unbekannter, denn Beide sind zusammen zur Schule gegangen. Alles wäre nicht so außergewöhnlich, wenn nicht Tage später sich das Ganze wiederholen sollte. Sebastian Klasen, ebenfalls ein Mitschüler von Theo, starb auch an Tollwut. Dass da dem Hobbyermittler Theo Matthies nicht alle Glocken klingeln würden, wäre schon merkwürdig.

Christiane Fux hat mit ihrem zweiten Fall Theo Matthies, Bestatter aus Hamburg, wieder auf den Plan gerufen. Ziemlich logisch, dass ihn der Todesfall von Reinhard Lehmann nicht unberührt lässt, auch wenn er zu Lebzeiten ein absolutes Ekel war. Dass dann auch noch Lehmanns engster Freund, Sebastian Klasen, an den gleichen Symptomen starb, kann Theo Matthies nicht ungeschehen lassen. Nachdem er seine Freundin, Hadice Ötztürk, Kommissarin bei der Hamburger Mordkommission, über diese beiden mysteriösen Todesfälle unterrichtet, wird schnell klar, dass der angebliche Biss einer Fledermaus, die mit Tollwut infiziert war, nicht ohne die Hand eines Menschen erfolgt sein könnte.
Die Ermittlungen der Kommissarin, die eigentlich mit einem gebrochenen Fuß das Bett hüten müsste, bewirken, dass ihre Theorie bestätigt wird. Es handelt sich eindeutig um Mord.
Theo Matthies hingegen gräbt in der Vergangenheit. Schnell wird klar, dass eine weitere Person gefährdet ist und man ihr ebenfalls nach dem Leben trachten könnte.
Christiane Fux hat auch mit ihrem zweiten Fall wieder eine gute Stimmung erzeugt und ihre Handlung so aufgebaut, dass während der laufenden Ermittlungen immer wieder Rückblenden in die Vergangenheit erfolgten, insbesondere in die Zeit als Theo und Hadice gemeinsam die Schulbank drückten. Dass ihre Zeit auf dem Gymnasium Kirchdorf nicht nur von rosigen Zeiten begleitet, sondern fast alle Mitschüler des Mobbings eines Dreier-Clans ausgesetzt waren, lassen sie noch heute frösteln. Inwieweit das aber ein Motiv für die Morde sein könnte, lässt die Autorin die Ermittler ausgiebig prüfen.
Ohne große Atempausen zieht die Autorin ihre gut durchdachte Handlung in einem rasanten Tempo durch ohne dass Langeweile aufkommt. Dabei kommt auch das Privatleben des Bestatters nicht zu kurz. Immer wieder greift sie dieses auf und lässt den Leser daran teil haben. So erfährt man auch einiges über die Protagonisten, die die Autorin ziemlich gut beschrieben hat. Jedenfalls hat man eine sehr gute Vorstellung von ihnen, da sie auch auf wichtige Details eingegangen ist.
Die Auflösung des Falls ist dann doch etwas überraschend und natürlich nicht ohne Folgen für Theo gewesen, denn auch er geriet in die Fänge des Mörders.

Die Autorin: Christiane Fux
Christiane Fux, Jahrgang 1966, ist in Hamburg aufgewachsen und hat dort Germanistik mit den Schwerpunkten Journalistik und Psychologie studiert. Vor 20 Jahren hat es sie nach München verschlagen, wo sie in ihrer Freizeit auf die umliegenden Berge klettert. Sie schreibt als Medizinredakteurin für das Gesundheitsportal NetDoktor und entwickelt nebenbei in ihrem eigens gegründeten Verlag Krimispiele der Reihe“"Mörderische Dinnerparty“.

 
Meine Bewertung:
 

Quellen:
Cover: Piper Verlag
Klappentext: Piper Verlag
Autorenporträt: Piper Verlag
Fotograf: © Petra Ender
 
An dieser Stelle möchte ich mich
recht herzlich beim
Verlag: PIPER


für die Bereitstellung dieses
Rezensionsexemplars bedanken.

Samstag, 25. Mai 2013

# 74 # Sabine Weigand: Die silberne Burg


Sabine Weigand
Die silberne Burg

Erschienen am: 11.03.2010
Verlag: Fischer
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Belletristik/Historischer Roman
Seiten: 528
Preis: € 8,95
ISBN: 978-3-596-17164-4

Klappentext: Anno 1415: Hätte der Medicus eine Frau sein dürfen?
Sie ist Ärztin, sie ist Jüdin, und sie ist auf der Flucht vor ihrem brutalen Ehemann: Sara hat viele Geheimnisse, die sie vor den Gauklern verbirgt, mit denen sie 1415 den Rhein entlang zieht. Auch der junge Ritter Ezzo schweigt über den Auftrag der ungarischen Königin, der ihn zu den Gauklern geführt hat. Und der irische Mönch Ciaran bewahrt in seiner Harfe das Vermächtnis des Ketzers John Wyclif, das die Kirche unbedingt vernichten will.
Alle drei geraten auf dem Konzil von Konstanz in Machtintrigen, die sie in große Gefahr stürzen. Denn sie hüten ein Geheimnis, das die Welt von Kaiser und Papst erschüttern kann.

Meine Meinung: Sabine Weigand hat ihren Roman "Die silberne Burg" auf mehreren Handlungssträngen aufgebaut. Zum einen lernt man den jungen Ciaran kennen, der als Mönch in einem Kloster in Irland lebt. Als Findelkind in einem Korb versteckt, wurde er damals vor dem Kloster abgelegt und von den Mönchen und der Magd groß gezogen, bis eines Tages Abgesandte nach ihm zu suchen begannen und Ciaran flüchten musste um sein Leben zu retten. Dann gibt es Ezzo, der als Bastard des Ritters Heinrich von Riedern bei seiner Mutter der Küchenmagd lebt. Als er seinem Vater gegenüber äußert, gern Ritter zu werden, nimmt er ihn in seiner Burg auf und erzieht ihn nach ritterlichen Prinzipien bis er stirbt. Nach dem Tod seines Vaters wird Ezzo nicht nur sein Erbe streitig gemacht, sondern er wird auch gedemütigt, sodass er sich dazu entschließt, die Burg und seine Heimat zu verlassen. Sara, die Tochter einer jüdischen Familie, ist Salo, der später als Rabbi tätig sein will, versprochen. Nach deren Heirat stirbt Salo nur kurze Zeit später an einer Krankheit und so muss Sara nach jüdischer Tradition den Bruder des Verstorbenen heiraten. Da die Ehe für Sara zur Hölle wurde, flieht auch sie.
Alle Drei begegnen sich während ihrer Flucht und führen einige Zeit ein gemeinsames Leben in einem Tross von Gauklern.

Sabine Weigand erzählt ihre Geschichte in der Endphase des Spätmittelalters, als die Zeit des Umbruchs und der Reformationen begann. Nicht umsonst hat sie sich 3 Protagonisten ausgesucht, die verschiedenen Glaubensrichtungen angehörten. Besonders ausgiebig hat sie sich jedoch dem Glauben der Juden gewidmet und so einen recht umfangreichen Einblick in ihre Sitten gewährt. Die Widersprüchlichkeit zwischen dem Juden- und dem Christentum hat sie dabei hervorragend heraus gearbeitet und gezeigt, mit welchem Hass die Juden schon damals verfolgt worden sind.
Die Geschichte wird aus der Perspektive der jeweiligen Protagonisten erzählt und enthält viele historische Ereignisse, wie z.B. das Konzil in Konstanz, von dem ich schon in einigen anderen historischen Büchern lesen konnte.
Hier zeigt sich, dass ihre Recherchen nicht an der Authentizität zweifeln lassen.
Nicht nur der Schreibstil der Autorin sondern auch ihre hervorragenden Recherchen konnten mich wieder voll überzeugen und ich kann nur jedem dieses Lesevergnügen nahe legen.

Die Autorin: Sabine Weigand
Sabine Weigand stammt aus Franken. Sie ist Historikerin und arbeitet als Ausstellungsplanerin für Museen. Dokumente aus Nürnberg waren der Ausgangspunkt ihres Romans ›Das Perlenmedaillon‹, das wahre Schicksal einer Osmanin am Hof August des Starken liegt dem Roman ›Die Königsdame‹ zugrunde. In ›Die Seelen im Feuer‹ bilden die Hexenakten von Bamberg die historische Romanvorlage, bei ihrem ersten Roman ›Die Markgräfin‹ war es die reale Geschichte der Plassenburg bei Kulmbach, bei ›Die silberne Burg‹ die Bestallungsurkunde einer jüdischen Ärztin.


Meine Bewertung:

Quellen:
Cover: Fischerverlage
Klappentext: Fischerverlage
Kurzbiografie: Fischerverlage
Foto: © Thekla Ehling


Donnerstag, 23. Mai 2013

# 73 # Astrid Seehaus: Der Spielmann


Astrid Seehaus
Der Spielmann

Erschienen: 2005
Verlag: Undine Verlag
Ausgabeart: Softcover
Kategorien: Jugendroman
Seiten: 192
Preis: € 5,00
ISBN: 978-3-980915953

Klappentext: Eine Liebe in unserer Zeit zwischen Michaela und Adrian und eine (verbotene) Liebe im Mittelalter zwischen der 14-jährigen Johanna und dem Spielmann Laurenz. Spannend, amüsant, authentisch wird erzählt, wie Michaela versucht, den richtigen Jungen für ihr erstes Mal zu finden. Parallel dazu die Geschichte eines verliebten Mädchens im Mittelalter mit all den Einschränkungen der damaligen Zeit.

Meine Meinung: Michaela ist 17, groß, schlank und gutaussehend. Bei ihren Mitschülern scheint sie anerkannt zu sein, denn sie ist Klassensprecherin. Zusammen mit Bianca, Marlene, Sofie, Annette und Josef gehört sie einer Clique an und gemeinsam unternehmen sie viel. Doch lieber möchte Michaela mit Heimo allein sein, aber will Heimo das auch? Angeblich soll er Marlene und Bianca auch schon angebaggert haben, meint zumindest Annette.
Zu Hause läuft auch nicht alles rund. Nachdem Michaelas Eltern ihr eröffnet haben, dass sie bald Nachwuchs bekommen, und anstatt sie mit auf die Kreuzfahrt zu nehmen doch lieber die Ferien bei ihren Großeltern mütterlicherseits auf dem Dorf verbringen soll, bricht für die verwöhnte Tochter eine Welt zusammen.

Astrid Seehaus` schriftstellerische Ader habe ich bereits durch zwei spannende Regionalkrimis kennen lernen dürfen und jetzt hat sie mich mit einem Jugendroman überrascht, deren Herausforderung ich mich gern gestellt habe. „Der Spielmann“ handelt von der ersten ernsthaften Jugendliebe und von den möglichen Folgen, die bei einer fehlenden Aufklärung eintreten können.
Hauptfigur des Romans ist Michaela, die nach den ersten Beschreibungen ziemlich in sich selbstverliebt ist und sehr überheblich wirkt. Während sich in dem Alter alles um die erste Liebe dreht, ist auch Michaela von Heimo, einem 21jährigen jungen Mann, sehr angetan. Doch dieser nimmt es mit der Liebe nicht so genau und brüstet sich mit seinen Eroberungen, die nicht nur einen Keil in die Freundschaft der Mädchen bringt. Glücklicherweise merkt Michaela noch rechtzeitig, was Heimo´s Absichten wirklich sind und kann sich noch schnell genug aus seinen Fängen retten. Anders hingegen sieht es mit ihrer Ferienliebe aus. In Adrian scheint sie sich ernsthaft verliebt zu haben, was umgekehrt genauso erwidert wird. Beide sind so verliebt, dass sie ihr erstes Mal bewusst erleben wollen.
Die Autorin hat ihre Geschichte in zwei Handlungsstränge aufgebaut und lässt den Plot aus Sicht von Michaela in der ICH-Version erzählen. Während sich zum einen die gegenwärtige Handlung um die Jugendlichen dreht, dreht sich zum anderen einen fiktive, aus der Fantasie heraus gestaltete Geschichte, die im Mittelalter spielt, um eine dramatische Liebe von Johanna und Laurenz.
Die Geschichte von Johanna und Laurenz ist mehr oder weniger eine Flucht in gemeinsame Träume von Adrian und Michaela, um ihre Sehnsüchte zu verarbeiten und zu stillen und ihre Verliebtheit und vor allem Schüchternheit damit zu überspielen.
In ihrer Handlung geht die Autorin bewusst auf das Schicksal einer Jugendlichen ein, die ungewollt schwanger wird und vor der großen Entscheidung steht, wie es in der Zukunft mit einem Kind weiter gehen und aussehen könnte.
Überrascht war ich von Astrid Seehaus jugendlichen und vor allem witzigen Schreibstil. So manches Mal habe ich mich beim Lachen erwischt und war über die einfallsreichen und humoristischen Dialoge erstaunt.

Fazit: „Der Spielmann“ ist ein empfehlenswerter Jugendroman, der kleine Botschaften enthält und mit einem interessanten Nachwort versehen ist und schon für kleines Geld, auch mal als Geschenk, zu erstehen ist.

Die Autorin: Astrid Seehaus
Astrid Seehaus schreibt seit über zehn Jahren Kinder- und Jugendbücher, die sie seit 2003 erfolgreich in ihrem eigenen Verlag Undine veröffentlicht. Sie lebt mit ihrer Familie im Eichsfeld.



Meine Bewertung:


Quellen:
Cover: Undine Verlag
Klappentext: Undine Verlag
Autorenporträt: Sutton Verlag
Foto: © Natalie Hünger



An dieser Stelle möchte ich mich
ganz herzlich
bei Astrid Seehaus und dem Undine Verlag

für die Bereitstellung
dieses Rezensionsexemplars
 und natürlich für die Signierung des Buches

 
bedanken.

Mittwoch, 22. Mai 2013

# 72 # Guido Rohm: Untat


Guido Rohm
Untat

Erschienen: April 2013
Verlag: Conte
Ausgabeart: Paperback
Kategorien: Krimi
Seiten: 140
Preis € (D) 10,90
ISBN: 978-3-941657-78-6

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Klappentext: Wie wird man zum Verbrecher? Zwei Journalisten heuern bei Oscar, einem „bösen Buben“, an und werden Augenzeugen einer Kindesentführung. Doch statt zu einer packenden Reportage entwickelt sich dieses Abenteuer zu einem Albtraum: Sind die Journalisten selbst Opfer – oder doch Täter? Ist Oscar ein Psychopath oder ein Aufschneider? Aus der vermeintlichen Distanz des Beobachters wird man hineingezogen in ein beängstigendes und brutales Geschehen.

Meine Meinung: Oscar – ein kleiner, hässlicher Mann plant die Entführung eines Kindes und zwei Journalisten wollen diese, so wie Oscar es nennt, Unternehmung, als stille Beobachter mitverfolgen.
Guido Rohm hat hier einen Krimi abgeliefert, der sicherlich polarisieren wird. Wenn man sich dieses Werk ohne große Gedanken zu Gemüte führt, mag man kaum glauben, was man liest. Man fragt sich, ist der derjenige der als Psychopath bezeichnet wird der Verbrecher oder ganz und gar der Autor?
Wie kann man eine Kindesentführung planen, die von der Planung bis zur Durchführung von der Presse beobachtet und mit verfolgt wird ohne einzuschreiten? Sicherlich ist eine der Grundregeln des Pressekodexes die Recherche, die als eines der „unverzichtbaren Instrumente“ gilt, aber wie weit darf sie gehen?
Guido Rohm hat neben Oscar, dem Verbrecher, zwei Journalisten als Protagonisten gewählt, die in seinem Plot namenlos bleiben. Aus deren Sicht wird die Handlung in der WIR-Version erzählt. Komischerweise sind die Handlungen der Journalisten immer identisch als wären sie siamesische Zwillinge.
Das eigentliche Anliegen der Journalisten, die Kindesentführung live mit zu beobachten, scheitert schon daran, dass Oscar grundsätzlich alles im Alleingang durchführt und die Journalisten vor vollendete Tatsachen gestellt werden und sie durch Oscar wiederum aktiv in das Geschehen mit eingebunden werden. Verwirrende Aktionen von Oscar, die von den Journalisten nicht bestätigt werden konnten, lassen einem als Leser zu der Überzeugung kommen, dass es einen der Protagonisten wahrscheinlich nur als (Wahn)-Vorstellung gibt, da auch immer wieder von Träumen die Rede ist.

Guido Rohm lässt einen mit mehr Fragen zurück als er Antworten geben kann. Ehrlich gesagt, hat mich die Handlung nur wenig beeindruckt, sie war für Meindafürhalten zu Beginn viel zu langatmig und zum Ende hin viel zu kompakt, als das alles aufgearbeitet hätte werden können. Dafür hat mich der Autor umso mehr beeindruckt, der wahrscheinlich sein Potential noch nicht erkannt hat. Mit seinen verwirrenden Aussagen und überraschenden Wendungen könnte er bestimmt einen guten Psychothriller-Autor ala Fitzek abgeben. 



Der Autor: Guido Rohm
Guido Rohm über sich:
Am Anfang stand meine Geburt im Jahre 1970. Später ergaben sich Kindheit und Jugend, die ich irgendwann abschütteln konnte. Ich rauche und schreibe in Fulda. Der Tod scheint mir unvermeidlich. Bis es soweit ist, trinke ich Kaffee und genieße die Aussicht von meinem Balkon.



Quellen:
Cover: Conte Verlag
Klappentext: Conte Verlag
Autorenporträt: Conte Verlag
Fotograf: Harald Schröder




Meine Bewertung:
 


An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich
für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars
bei



und dem


bedanken.



Dienstag, 21. Mai 2013

# 17 # Neues im Bücherregal

Es gibt wieder neuen Lesestoff, den ich hier gerne zeigen möchte. Es ist wieder eine kleine Mischung aus spannenden und historischen Werken.

(75) Klappentext: Zwei Journalisten, durch Berichte aus Krisengebieten desillusioniert, wollen ausloten, was ein Verbrechen ausmacht. Oscar ist ein Verbrecher. Er plant die Entführung eines Mädchens. Die beiden Zyniker heuern bei ihm als Augenzeugen an. Doch statt zu einer reißerischen Reportage entwickelt sich die Angelegenheit schnell zum Albtraum für die Journalisten. Aus der Distanz der Beobachter werden sie hineingezogen in ein beängstigendes und brutales Geschehen. Nun sind sie mittendrin. Ist Oscar ein Psychopath oder nur ein Aufschneider? Sind die Journalisten selbst nur Opfer oder Täter? Guido Rohm, den Thor Kunkel zu Recht für einen der besten Stilisten der deutschen Kriminalliteratur hält, entwickelt ein bedrohliches Szenario von Verbrechen und Alltag, das in der Frage mündet, wer dabei die Biedermänner und wer die Brandstifter sind. Die Antwort ist beunruhigend, auch für die Leser. Ein konzentrierter Text wie ein Sog.

(76) Klappentext: An das grünliche Zwielicht in seinem engen Gefängnis hatte er sich längst gewöhnt. Anfangs hatte er noch rebelliert, gegen die kreisrunden Betonwände getrommelt und getreten. Doch inzwischen hatten die Wutausbrüche seine letzten Kraftreserven verbraucht. „Soll ich hier verrecken, oder was?“, murmelte er in Richtung des kleinen roten Lämpchens, das unter der Decke leuchtete. Und ihm kam ein letzter heller Gedanke, dass vielleicht genau das der Plan war …


(77) Klappentext: Eine junge Frau auf einer gefährlichen Reise von Prag nach Lissabon. An ihrer Seite: der Arzt Conrad. Ihr Gegner: geheime Mächte innerhalb der Kirche. Jana und Conrad sind die Hüter eines besonderen Schatzes; eines Manuskriptes mit brisantem Inhalt. Für die Kirche ist es das Sündenbuch. Noch fehlt ihnen der Schlüssel, um das Geheimnis des Buches zu enträtseln. Und sie sind nicht die Einzigen, die ihn suchen. Eine gefährliche Jagd quer durch das Europa des 17. Jahrhunderts beginnt.

Montag, 20. Mai 2013

# 71 # Tania Carver: Stirb, mein Prinz


Tania Carver
Stirb, mein Prinz

Erschienen am: 14.05.2013
Verlag: Ullstein
Ausgabeart: Klappenbroschur
Kategorien: Belletristik/Krimi/Thriller
Seiten: 576
Preis: € 14,99
ISBN: 978-3-471-28435078-2

Zur Leseprobe  Beim Verlag/Amazon kaufen

Klappentext: Ein altes Haus soll abgerissen werden. Da entdecken die Arbeiter etwas Grauenhaftes im Keller: einen Käfig aus Menschenknochen. Und darin ein verwahrlostes Kind. Wer ist dieser Junge? Wer hat ihm das angetan? Mit ihren Ermittlungen stören Kommissar Phil Brennan und Profilerin Marina Esposito einen kaltblütigen Menschensammler, der seit mehr als dreißig Jahren einem grausamen Ritual folgt. Und dieser Killer duldet keine Einmischung. Er will den Jungen zurück.

Meine Meinung: Cam und Gav sind Gelegenheitsarbeiter und derzeit bei einer Abrissfirma angestellt. Ihre Aufgabe ist es, die zum Abriss stehenden Häuser vorher zu inspizieren, um auszuschließen, dass sich jemand Fremdes dort aufhält. Doch in einem der baufälligen Häuser am Fuß des East Hill in Colchester machen sie eine ungeahnte Entdeckung. In einem, aus Knochen errichteten Käfig, befindet sich ein wildes und verwahrlostes Kind, das trotz seiner Gefangenschaft, Cam ziemlich gefährlich werden konnte. Doch Cam konnte sich Gott sei Dank von ihm los reißen, sodass jetzt die Kriminaltechnik die Untersuchungen übernehmen konnte. Als Detectiv Inspector Phil Brennan den Tatort betritt, überkommt ihn ein eigenartiges Gefühl, ein Gefühl, das ihn an Ähnliches erinnert.
Während DI Phil Brennan und sein Partner Detectiv Sergeant Mickey Philips sich der Sache annehmen, erfährt Detective Sergeant Rose Martin gerade, dass sie nach ihrer einjährigen Beurlaubung wieder in den aktiven Polizeidienst aufgenommen und zudem von DCI Glass noch befördert worden ist. Ihre Aufgabe soll es sein, den Unfalltod an der Prostituierten Faith Luscombe zu untersuchen.

Tania Carver lässt nun schon zum dritten Mal ihr professionelles Ermittlerteam, das sich zu Recht mit einer fast 100 %igen Aufklärungsquote schmücken kann, ermitteln. Detectiv Inspector Phil Brennan und sein Partner Detective Sergeant Mickey Philips von der Abteilung für Kapitalverbrechen der Polizei Essex  haben es im ersten Moment zwar nur mit einem vermutlichen Entführungsfall zu tun, doch die Umstände des Tatortes veranlassen sie zu weiteren Ermittlungen. Da es sich zudem um einen recht merkwürdigen Fall handelt, ziehen sie die Profilerin Dr. Marina Esposito gleich mit hinzu.
Nach den ersten Erkenntnissen der Profilerin steht fest, dass es sich bei dem Gefängnis des Jungen um einen Käfig aus Menschenknochen handelt und möglicherweise schon seit Jahren dort gemordet worden ist. Während ihrer Ermittlungen stoßen die Detectivs immer wieder auf Hürden und müssen dabei schmerzlich feststellen, dass ihr Weg mit weiteren Morden und Leichen gepflastert wird. Unterdessen geschehen mit DI Phil Brennan merkwürdige Dinge, die ihn in eine Zeit zurückversetzen, als er selbst Kind war.
In einem weiteren Handlungsstrang erfährt der Leser, dass der neue Vorgesetzte DCI Glass die etwas zu machtbesessene und ehrgeizige Detective Rose Martin wieder in den aktiven Polizeidienst aufgenommen hat. Obwohl die Profilerin Marina Esposito dringend davon abgeraten hatte, sie nach der fast einjährigen Zwangspause wieder in der Abteilung für Kapitalverbrechen einzusetzen, sieht DCI Glass in Rose Martin die ideale Ermittlerin in dem Unfalltod an der Prostituierten Faith Luscombe.
Zwei Handlungsstränge, die im ersten Moment nichts miteinander gemein haben, führen letztendlich zusammen, mit Erkenntnissen, die sich haarsträubend anfühlen, aber trotzdem authentisch wirken.
Es sind die altbekannten Protagonisten, die die Autorin in ihrem 3.Fall wieder aufleben lässt. Gleichzeitig erfährt man eine Menge über deren Privat- und Seelenleben. Im Mittelpunkt steht vor allem Phil Brennan, der dieses Mal nicht nur seine Erlebnisse als Kind aufzuarbeiten sondern auch zusammen mit Marina sich um ihre einjährige Tochter zu kümmern hat.
Mit seinem neuen Vorgesetzten DCI Glass verbindet Phil nicht mehr als Abscheu, dass ihm während der Ermittlungsarbeiten auch schnell zum Verhängnis wird.
Leider ist es so, dass der Leser schon frühzeitig anhand des Verhaltensmusters und des aktiven Eingreifens in die Ermittlungen durch eine ganz bestimmte Figur erkennt, wer sich hinter dem ganzen Fall verbirgt.
Natürlich ist die Handlung spannend und man ist auch absolut gefesselt und möchte seine Vermutungen auch bestätigt wissen. Allerdings finde ich die Handlung auch etwas zu überladen, denn sie greift viel zu viele Themen des Organisierten Verbrechens auf. Aber spätestens nach Marc Dutroux muss man zugeben, dass die Handlung gar nicht so abwegig, wie sie dargestellt worden ist, ist.

Die Autorin: Tania Carver
Tania Carver lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in Südengland. Entrissen, ihr erster Thriller mit der Profilerin Marina, war ein internationaler Bestseller

Reihenfolge der Phil Brennan und Marina Esposito-Reihe



Meine Bewertung:

Quellen:
Cover: Verlag Ullstein
Klappentext: Verlag Ullstein
Kurzbiografie: Verlag Ullstein
Foto: © Charlie Hopkins


An dieser Stelle möchte ich mich
recht herzlich beim
für die Bereitstellung dieses
Rezensionsexemplars bedanken



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