Montag, 30. September 2013

# 136 # Bernhard Cornwell: Die Herren des Nordens



Bernard Cornwell
Die Herren des Nordens
(Uhtred Serie – Band 3)

Erschienen am: 02.01.2008
Verlag: rororo
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Belletristik/Historischer Roman
Seiten: 480
Preis: € 9,99
ISBN: 978-3-499-24538-1

Klappentext: Mein Schwert kann mir die ganze Welt erobern. Uhtred, der Krieger, hat in der Schlacht von Ethandun das letzte englische Königreich gerettet. Nun kehrt er zurück in seine vom Krieg erschütterte Heimat. Tritt ein in den Dienst König Guthreds von Northumbrien, den er selbst aus dänischer Gefangenschaft befreit hat. Doch sein neuer Herr verrät ihn. An die Ruder eines Sklavenschiffs gekettet, beginnt für Uhtred eine Reise ins Ungewisse. Wird er je wieder englischen Boden betreten?

Meine Meinung: Nach dem Sieg König Alfreds über die Dänen wurde Uhtred für seine kriegerischen Dienste belohnt. Er erhielt Fifhaden, was soviel wie 5 Felder sind. Alfred, der eigentlich Uhtred den Sieg zu verdanken hat, hat seine weniger erfolgreichen Krieger mit wesentlich mehr Ländereien belohnt und so macht sich Uhtred von Bebbanburg verärgert über die geringe Entlohnung und Dankbarkeit des Königs auf den Weg in den Norden. An seiner Seite befindet sich nach wie vor die junge Nonne Hild.
Auf dem Weg nach Cair Ligualid gab es für Uhtred nur Leid zu sehen. Wegen seiner prunkvollen Rüstung wurde er jedoch als König gefeiert und nutzte die Situation aus. Dort begegnet er zum ersten Mal Guthred, den er als Sklave befreite und der wenig später von Eadred zum König ernannt wurde. Uhtred folgt ihm, stellt seine eigenen Interessen zurück um Guthred zu dienen. Er wird nicht nur zu Guthreds Freund sondern ist auch sein Berater. Denn Guthred will seinem Vorbild Alfred in allem nacheifern. Um seine Vorteile zur Sicherung seines Königreiches durchsetzen zu können, verkauft Guthred Uhtred an einen Sklavenhändler. Viel zu spät merkt Uhtred, wie skrupellos sein König gehandelt und er ihm bedingungslos vertraut hatte. Doch nun schien Uhtreds Schicksal besiegelt zu sein.

Die  3. Folge der Sachsen-Saga beginnt im Jahr 878 als die Dänen erfolgreich aus Wessex vertrieben worden sind und Alfred endlich wieder regieren kann. Vor Freude lässt er alle seine Priester in sämtliche Regionen Sachsens reisen, um verkünden zu lassen, dass Alfred wieder unangefochtener König ist. Während seiner Reise trifft Priester Willibald bald auf Uhtred und bringt ihn in eine heikle Situation. Nur wenig später begegnet Uhtred auch seinem Erzfeind Sven, der seinetwegen als Heranwachsender ein Auge verlor. Es kommt zu einer demütigenden Szene für Sven, in dem Uhtred nicht nur seine Sklaven befreite sondern sich auch seiner gesamten Münzen annahm. Unter den befreiten Sklaven befindet sich auch Guthred, der sich als König der Sklaven und Sohn des dänischen Grafen Hardnicut vorstellt. Uhtred spürt die Sympathie Guthreds und so ziehen sie gemeinsam weiter. Uhtred vertraut seinem neuen König bedingungslos und hilft ihm sein Königreich zu mehren und zu sichern.
Doch die Geschichte nimmt eine überraschende Wendung, als Uhtred von Guthred an einen Sklavenhändler verkauft wird und fortan auf einem Schiff unter Käptain Sveeri dienen muss. Dort lernt er den Sklaven Fain kennen, der schon seit einigen Jahre auf dem Schiff geschändet worden ist.
Cornwell erzählt die Handlung aus der Sicht von Uhtred, der sich zu Beginn des Buches mit seinen 21 Jahren bereits als Greis fühlt. Er selbst schätzt sich als stark, kampferprobt und überheblich ein. Auch der dritte Band dominiert wieder von Schlachten und skrupellosem Töten. Der Leser wird wieder einmal direkt in die traditionsreichen Bräuche der Sachsen und Dänen katapultiert und lässt einem am Wachsen des Christentums teilhaben.
Obwohl die vielen Figuren und die vielen Namen recht anstrengend waren, hat mich auch diese Fortsetzung wieder voll auf begeistert und ich freue mich schon auf die 4. Folge.

Reihenfolge der Sachsen-Saga


    Der Autor: Bernard Cornwell
    Bernard Cornwell, geboren 1944, machte nach dem Studium Karriere bei der BBC. Nach Übersiedlung in die USA entschloss er sich, einem langgehegten Wunsch nachzugehen, dem Schreiben. Im englischen Sprachraum gilt er als unangefochtener König des historischen Abenteueromans. Bernard Cornwells Werke wurden in über 20 Sprachen übersetzt, die Gesamtauflage liegt bei über 20 Millionen Exemplaren.



    Meine Bewertung:
    Quellen:
    Cover: Verlag rororo
    Klappentext: Verlag rororo
    Kurzbiografie: Verlag rororo
    Foto: © by Kelly Campbell

    Sonntag, 29. September 2013

    # 135 # Mechthild Borrmann: Wenn das Herz im Kopf schlägt


    Mechthild Bornmann
    Wenn das Herz im Kopf schlägt

    Erschienen am: 28.02.2006
    Verlag: Kbv
    Ausgabeart: Taschenbuch
    Kategorien: Belletristik/Krimi/Thriller
    Seiten: 237
    Preis: € 9,50
    ISBN: 978-3-937-00170-8

    Klappentext: Sprödes Land, verschwiegene Menschen, abgründige Geheimnisse... Ein aufregendes Romandebüt, so geheimnisvoll wie sein Schauplatz am Niederrhein... "Von den Schreien wird sie wach. Von der Stille danach. Sie stolpert barfuß die steile Holztreppe hinunter, stößt sich den Zeh an der Schwelle zur Spülküche, drückt ihr ganzes Gewicht gegen die schwere Tür. Das Neonlicht beißt in ihren Augen. Vom Küchentisch tropft Tee die Wachstuchdecke hinunter und sammelt sich zu einer Pfütze auf dem Linoleumboden. Die dicke Kanne liegt reglos auf Bauch und Tülle. Ein Stuhl ist zerbrochen. Ihr Herz schlägt im Kopf." Der alte Gietmann ist tot. Sie finden seine Leiche grausam zugerichtet auf einem Feldweg inmitten der endlosen Felder des Niederrheins. Noch am gleichen Tag erscheint in der örtlichen Tageszeitung seine Todesanzeige. "Begrenzt ist das Leben, doch unendlich die Erinnerung." Peter Böhm und seine Kollegen von der Kripo Kleve stoßen bei ihren Nachforschungen überall im Dorf auf Schweigen. Als drei Tage später eine weitere Männerleiche gefunden wird, macht sich unter den Bewohnern des Ortes Angst breit.

    Meine Meinung: Anna Behrens ist, ganz zum Ärger von Bauer Lüders, Alleinerbin des Anwesens ihrer Großmutter, die vor kurzem starb. Johanna Behrens hat ihrer Enkelin eine Kate und 20 Hektar Land – Bauerwartungsland – vermacht. Bisher war Ludwig Lüders der Annahme, dass er das Anwesen zugesprochen bekäme, denn dies hat er zu Lebzeiten mit Johanna Behrens mündlich vereinbart.

    Als Anna ihr Erbe begutachten will, keimen in Lüders böse Gedanken auf. Doch Anna hat kein Interesse an den ganzen Sachwerten, denn mit dem Land verbindet sie eine schlimme Erinnerung. Seit dieser Zeit, als das Unglück geschah, war Anna nicht mehr in Kleve, hat sich in Köln ihren Lebensmittelpunkt geschaffen.
    Nur wenige Tage später wird auf dem Grundstück der Behrens ein Toter gefunden. Sofort steht fest, dass Manfred Gietmann keines natürlichen Todes starb. Er wurde ermordet. Die Kommissare Böhm und van Oss gehen sofort in die Ermittlungsphase. Doch sie sind nicht schnell genug, denn nur 3 Tage später gibt es einen weiteren Toten, der offensichtlich vom selben Täter getötet worden ist.

    Mechthild Borrmann lässt keine Zeit verstreichen und schickt ihre Ermittler Böhm und van Oss sofort in die Offensive. Ihre Befragungen führen sie in das Umfeld der Toten, die zunächst wenig von sich geben, sodass die Ermittlungen nicht wirklich voran kommen. Bald steht jedoch fest, dass das Motiv der Morde wahrscheinlich in der Vergangenheit zu suchen ist. Und dort werden sie auch fündig. Während Böhm inmitten seiner Ermittlungsarbeit steckt, wird er obendrein von einem schlechten Gewissen geplagt, denn seine Frau Brigitte kehrt von der angeblichen Fortbildung nicht zurück. Unterdessen sind sich Böhm und sein Team fast sicher, dass der Täter bald wieder zuschlagen wird.
    Wechselnde Perspektiven, überraschende Wendungen, das sind Merkmale des Krimidebüts von Mechthild Borrmann. Gekonnt setzt sie diese in ihrer Handlung ein, auch wenn sie hin und wieder Verwirrung mit sich bringen. Obwohl ich mich anfangs so gar nicht in den Plot hinein versetzen konnte, war ich zum Ende hin, mitten drin. Der etwas ungewohnte Schreibstil war zwar anfänglich etwas gewöhnungsbedürftig, doch hebt er sich von anderen Autoren entschieden, natürlich im Positiven gesehen, ab. Auch wenn die Auflösung des Falls noch Potential für künftige Krimis enthält, war diese nicht unbedingt ermüdend.

    Die Autorin: Mechtild Borrmann
    Mechthild Borrmann wurde 1960 geboren und lebt in Bielefeld. Ihre Kindheit und Jugend verbrachte sie in Kleve am Niederrhein. Sie arbeitete u.a. als Tanz- und Theaterpädagogin. Heute ist sie Inhaberin eines Restaurants in der Bielefelder Altstadt und wohnt in der Nähe des Teutoburger Walds..





    Meine Bewertung:
    Quellen:
    Cover: Weltbild
    Klappentext: Amazon
    Autorenporträt: Krimi-Couch
    Foto: privat


    Samstag, 28. September 2013

    # 134 # Claudia Vilshöfer: Schrei in der Dunkelheit


    Claudia Vilshöfer
    Schrei in der Dunkelheit

    Erschienen am: 08.12.2010
    Verlag: Diana
    Ausgabeart: Taschenbuch
    Kategorien: Belletristik / Krimi & Thriller
    Seiten: 320
    Preis € (D) 9,99
    ISBN: 978-3-453-35402-9

    Klappentext: »Sie erwachte von einem gellenden Schrei, und sie hörte seinen Atem nicht.«
    Erst ist es nur ein dunkles Gefühl, eine böse Ahnung: Seit Anne, die junge Deutsche, und der New Yorker Noah ein Paar sind, verfolgt Annes Mitbewohnerin Amber sie mit unverhohlener Eifersucht. Oder bildet es sich Anne nur ein, dass die Freundin sie mit hasserfüllten Augen verfolgt? Sich an Noah heranmacht? Als die drei zu einer Fahrt durch die USA aufbrechen, erhält Annes Verdacht neue Nahrung. Mehr und mehr weicht die Freundschaft der beiden Frauen Misstrauen und Neid. Ein explosives Gemisch, das schließlich ein blutiges Opfer fordert …

    Meine Meinung: Anne ist für ein Jahr in die USA gegangen um dort ihr Studium fortzusetzen. Ihre erste Begegnung mit der mexikanischen Amber ist von Freundlichkeit geprägt und schnell finden sich die Beiden zusammen in einem Studentenzimmer wieder. Nach kurzer Zeit entschließen sich Anne und Amber eine kleine Wohnung zu nehmen, in der sie glücklich und zufrieden sind. Als Anne jedoch Noah Berry auf einer Party kennenlernte, sollte sich alles ändern. Beide verlieben sich ineinander und Anne verbringt viel Zeit bei Noah. Einige Wochen später verlagert der Basketballstar seinen Lebensmittelpunkt in die Wohnung der beiden Studentinnen und es beginnt ein Leben, das sehr spannungsgeladen ist.

    „Schrei in der Dunkelheit“ wird als Psychothriller gehandelt, der für Meindafürhalten eher ein klassischer Roman ist und sicherlich eine lange Zeit in der Schublade der Autorin geschlummert hat, bevor dieser veröffentlicht worden ist. Jedenfalls deuten alle Anzeichen darauf hin. Claudia Vilshöfer erzählt die Geschichte von drei Studenten, die in ihrem „jugendlichen Leichtsinn“ einige Dummheiten anstellen, die von Neid, Eifersucht und Hass geprägt sind.
    Während Noah im schäbigsten Viertel der South Bronx aufgewachsen ist, mit einem Vater als Säufer und Mutter als Hure und Drogenabhängige, hat er sich schon im frühesten Alter allein durchschlagen müssen. Sein Vater, der irgendwann verschwand und der Mutter, mit der er zurück gelassen worden ist, war das Leben kein Zuckerschlecken. Noah lebte schon mit 15 Jahren auf der Straße und musste nach dem Tod seiner Mutter im gleichen Jahr die Normalität aufrecht erhalten, damit das Jugendamt nicht dahinter stieg.
    Anne hingegen war schon immer das wohlbehütete Kind einer gut situierten Familie aus Deutschland, die es ihr ermöglicht haben, ihr Studium in die USA verlagern zu können.
    Amber, die Tochter eines Multimillionärs, der sein Geld mit Öl verdient, wurde die Liebe des Vaters entzogen, da dieser kein wirkliches Interesse an ihr hat. Ständig um die Achtung ihres Vaters bedacht, schmiedet Amber eines Tages mit Noah einen teuflischen Plan. Anne, die glaubt, dass Noah ein Verhältnis mit Amber beginnt, ist alles andere als erfreut. Auch sie schmiedet einen verbrecherischen Plan. Jeder der Pläne wird umgesetzt, mit fatalen Folgen.
    Claudia Vilshöfer schildert in ihrem Roman die Verbindungen der drei jungen Menschen zueinander und miteinander und geht auf deren Beweggründe, diese Pläne umzusetzen, ausgiebig darauf ein. Allerdings plätschert die Handlung lange so vor sich hin, ohne dass sie Spannung annimmt. Viel zu langatmig sind ihre Ausschweifungen in die Nebensächlichkeiten und so hofft man von Seite zu Seite, dass die Handlung einen endlich mitreißen könnte.
    Die Handlung wurde aus mehreren Perspektiven geschildert, zum einen gibt es die Rückblenden in die Vergangenheit und zum anderen den Bezug 15 Jahre nach ihrer gemeinsamen grausamen Tat.
    Claudia Vilshöfer hat ihre Geschichte locker und leicht verfasst. Sie besitzt einen guten Schreibstil, allerdings fehlen dem Buch durchweg die Spannung und auch die Authentizität.

    Die Autorin: Claudia Vilshöfer
    Claudia Vilshöfer, 1968 in Brasilien geboren, begeisterte sich schon während der Schulzeit fürs Schreiben. Doch erst Jahre später begann sie, inspiriert durch ihre Tätigkeit in der Touristikbranche und diverse Auslandsreisen, mit der Arbeit an ihrem ersten Psychothriller, Schrei in der Dunkelheit. Es folgten ihre Romane Nichts bleibt je vergessen und Kalter Hauch. Heute lebt Claudia Vilshöfer mit ihrer Familie in der Nähe von Köln.


    Meine Bewertung:


    Quellen:
    Klappentext: Diana Verlag
    Cover: Diana Verlag
    Autorenporträt: Diana Verlag
    Foto: Bildwerk Köln

    Dienstag, 17. September 2013

    # 35 # Neues Im Bücherregal

    Die kommenden Tage bleiben spannend. Sind zwar alles ältere Bücher, aber ich freue mich trotzdem darauf.

    (130) Klappentext: ALPTRAUM ORGANHANDEL  Von einem Eisenbahntunnel herunter wird ein betäubter Mann auf die Gleise geworfen und kurz danach von einem Intercity überrollt. Exakt 48 Stunden später wiederholt sich dieses makabere Szenario. Aber das ist nicht das Einzige, was die Toten miteinander verbindet: Beide waren nackt, ihre Hinterteile zierte die gleiche auffällige Tätowierung. Da die Mordopfer ansonsten keinerlei Identifikationsmerkmale aufweisen, gestaltet sich die Ermittlungsarbeit für den Kaiserslauterer Hauptkommissar Wolfram Tannenberg äußerst schwierig …

    (131) Klappentext: »Sie erwachte von einem gellenden Schrei, und sie hörte seinen Atem nicht.«
    Erst ist es nur ein dunkles Gefühl, eine böse Ahnung: Seit Anne, die junge Deutsche, und der New Yorker Noah ein Paar sind, verfolgt Annes Mitbewohnerin Amber sie mit unverhohlener Eifersucht. Oder bildet es sich Anne nur ein, dass die Freundin sie mit hasserfüllten Augen verfolgt? Sich an Noah heranmacht? Als die drei zu einer Fahrt durch die USA aufbrechen, erhält Annes Verdacht neue Nahrung. Mehr und mehr weicht die Freundschaft der beiden Frauen Misstrauen und Neid. Ein explosives Gemisch, das schließlich ein blutiges Opfer fordert …


    (132) Klappentext: Sprödes Land, verschwiegene Menschen, abgründige Geheimnisse... Ein aufregendes Romandebüt, so geheimnisvoll wie sein Schauplatz am Niederrhein... "Von den Schreien wird sie wach. Von der Stille danach. Sie stolpert barfuß die steile Holztreppe hinunter, stößt sich den Zeh an der Schwelle zur Spülküche, drückt ihr ganzes Gewicht gegen die schwere Tür. Das Neonlicht beißt in ihren Augen. Vom Küchentisch tropft Tee die Wachstuchdecke hinunter und sammelt sich zu einer Pfütze auf dem Linoleumboden. Die dicke Kanne liegt reglos auf Bauch und Tülle. Ein Stuhl ist zerbrochen. Ihr Herz schlägt im Kopf." Der alte Gietmann ist tot. Sie finden seine Leiche grausam zugerichtet auf einem Feldweg inmitten der endlosen Felder des Niederrheins. Noch am gleichen Tag erscheint in der örtlichen Tageszeitung seine Todesanzeige. "Begrenzt ist das Leben, doch unendlich die Erinnerung." Peter Böhm und seine Kollegen von der Kripo Kleve stoßen bei ihren Nachforschungen überall im Dorf auf Schweigen. Als drei Tage später eine weitere Männerleiche gefunden wird, macht sich unter den Bewohnern des Ortes Angst breit.




    Montag, 16. September 2013

    # 133 # Bernd Franzinger: Ohnmacht


    Bernd Franzinger
    Ohnmacht
    Tannenbergs dritter Fall

    Erschienen am: 01.08.2004
    Verlag: Gmeiner
    Ausgabeart: Taschenbuch
    Kategorien: Belletristik/Krimi/Thriller
    Seiten: 377
    Preis: € 11,90
    ISBN: 978-3-89977-619-5


    Klappentext: ALPTRAUM ORGANHANDEL  Von einem Eisenbahntunnel herunter wird ein betäubter Mann auf die Gleise geworfen und kurz danach von einem Intercity überrollt. Exakt 48 Stunden später wiederholt sich dieses makabere Szenario. Aber das ist nicht das Einzige, was die Toten miteinander verbindet: Beide waren nackt, ihre Hinterteile zierte die gleiche auffällige Tätowierung. Da die Mordopfer ansonsten keinerlei Identifikationsmerkmale aufweisen, gestaltet sich die Ermittlungsarbeit für den Kaiserslauterer Hauptkommissar Wolfram Tannenberg äußerst schwierig …

    Meine Meinung: Zwei Tote innerhalb nur weniger Stunden. Zwei Leichen, die die gleichen Merkmale aufweisen und auf identische Art und Weise getötet worden sind. Sie wurden betäubt und anschließend vor dem Eisenbahntunnel auf die Bahnschienen gelegt. Was von ihnen übrig blieb, wurde dem Rechtsmediziner Dr. Schönthaler zur Obduktion vorgelegt. Hauptkommissar Wolf Tannenberg von der Kaiserslauterer Mordkommission und seine Mitarbeiter stehen vor einem Rätsel, denn es gibt nichts, womit sie die Leichen identifizieren könnten. Es ist der Beginn einer Sisyphusarbeit, worauf Tannenberg so gar keinen Bock hat.

    Bernd Franzinger hat sich in seinem dritten Krimi einem neuen heiklen Thema gewidmet, das zu Beginn der Ermittlungen erst einmal gar nicht zur Sprache kommt. Die Ermittlungsarbeit der Kripobeamten, die anfänglich einen guten Eindruck hinterließen, ebbten rasch ab, sodass Nebensächlichkeiten die Handlung dominierten. Diese wurde vorwiegend von den Belanglosigkeiten der Familie Tannenberg, egal ob es sich um den Pflegedackel oder um den eingeschnappten Vater Tannenbergs handelt, geprägt. Mehr und mehr gerieten die Ermittlungen ins Hinterrücken und man gewann den Eindruck, dass es nur noch um ´s Essen, Trinken und irgendwelcher Diäten ging. Erst im letzten Drittel kam die eigentliche Kripoarbeit wieder in Schwung. Dies aber mehr aus Eigennutz, da Mareike, Wolfs Nichte, über den Unfall und den damit verbundenen festgestellten Hirntod des Freundes, nicht hinweg kommen wollte. Dass Tannenberg anschließend in das Vertrauen des Staatsanwaltes sowie des Polizeichefs bezüglich des Ermittlungsstandes gezogen und dieser zur absoluten Verschwiegenheit, mit Androhung des Jobverlustes, verdonnert worden ist, macht die Sache nicht einfacher. Tannenberg befindet sich im Zwiespalt mit sich selbst und trifft zunächst die falschen Entscheidungen.
    Gerade in dem Moment, als Tannenberg wieder aktiv wird, steigt auch die Spannung, die bis dato völlig fehlte. Leider viel zu spät, denn nach weniger als 30 Seiten war der finale Höhepunkt auch schon erreicht.
    Franzinger hat schon das Potential einen guten Krimi zu schreiben, doch bisher konnte er mich davon nicht überzeugen. Sein Schreibstil ist locker und flüssig. Hin und wieder erreichen sogar mich seine humoristischen Einlagen.
    Dafür sind seine Protagonisten recht farblos dargestellt und Wolfram Tannenberg, genannt Wolf, der Leiter der Kaiserslauterer Mordkommission (die Bezeichnung wurde übrigens 41 Mal selbst im privaten Bereich verwandt) stellt nach wie vor, einen überaus übellaunigen und aggressiven Menschen dar, den ich noch immer total unsympathisch finde.
    Abgesehen von den wenig aussagenden Dialogen ist es trotzdem ein gutes Unterhaltungswerk.

    Der Autor: Bernd Franzinger
    Bernd Franzinger lebt bei Kaiserslautern. Mit seinen überaus erfolgreichen »Tannenberg«-Krimis gehört er zu den bekanntesten Autoren der deutschen Krimiszene.




    Meine Bewertung:

    Reihenfolge der Kommissar Tannenberg-Serie

    • Band 1 - Pilzsaison
    • Band 2 - Goldrausch
    • Band 3 - Ohnmacht
    • Band 4 - Dinotod
    • Band 5 - Wolfsfälle
    • Band 6 - Bombenstimmung
    • Band 7 - Jammerhalde
    • Band 8 - Kindspech
    • Band 9 - Leidenstour
    • Band 10 - Zehnkampf
    • Band 11 - Familiengrab
    • Band 12 - Todesnetz
    • Band 13 - Hexenschuss

    Quellen:
    Cover: Gmeiner Verlag
    Klappentext: Gmeiner Verlag
    Autorenporträt: Gmeiner Verlag
    Foto: privat Bernd Franzinger

    Freitag, 13. September 2013

    # 132 # Bernard Cornwell: Der weiße Reiter


    Bernard Cornwell
    Der weiße Reiter
    (Uhtred Serie – Band 2)

    Erschienen am: 02.07.2007
    Verlag: rororo
    Ausgabeart: Taschenbuch
    Kategorien: Belletristik/Historischer Roman
    Seiten: 512
    Preis: € 9,99
    ISBN: 978-3-499-24283-0

    Klappentext: Und ich sah ein weißes Pferd, und des Reiters Name hieß Tod. Ende des 9. Jahrhunderts haben die dänischen Eroberer alle fünf englischen Königreiche unterjocht. Das gesamte Land der Angelsachsen ist in der Gewalt der Invasoren – mit Ausnahme eines kleinen Sumpfgebietes. Hier hält sich König Alfred von Wessex mit wenigen Getreuen versteckt. Uhtred, Krieger in Alfreds Diensten, kennt die Übermacht des dänischen Heeres genau. Dennoch will Alfred eine letzte, entscheidende Schlacht führen. Der fromme König setzt dabei auf Gottes Hilfe, Uhtred hingegen vertraut lieber seinem kampferprobten Schwert. Über eines aber sind sich die beiden ungleichen Verbündeten vollkommen einig: Eine Niederlage wäre der Untergang Englands.

    Meine Meinung: Der kampferprobte Uhtred, der den großen dänischen Krieger Ubba Lothbrokson durch Geschick, Mut und eine Portion Glück fast im Alleingang besiegt hat, kann seinen Ruhm nicht auskosten. Denn an seiner Stelle hat sich Odda der Jüngere bei seinem König Alfred die Lorbeeren geholt. Obwohl Leofric ihn mehrfach daraufhin wies, nicht zu seiner Frau Mildrith nach Defnascir zurück zu kehren, sondern zuerst bei König Alfred vorzusprechen um sich dessen Anerkennung über Ubba´s Sieg zu holen, musste Uhtred nun dafür Lehrgeld zahlen. Weil er seinem König gegenüber aufbrausend, rechthaberisch und mit Waffen antrat, musste Uhtred auch noch im Büßerhemd Buße tun.
    So wurde Udda der Jüngere Uhtreds neuer Feind. Doch dabei sollte es nicht bleiben. Uhtred ging auf Rache- und Beutezug und holte sich, was ihm, seiner Meinung nach zustand. Mit einem Schiff zog er entlang der Küsten und stieß dabei auf König Peredur, der Uhtred gegen Silber bat, ihn von den Kriegern und der Belagerung zu befreien. Doch anstelle die Belagerer zu bekämpfen, verbündete sich Uhtred mit ihnen. Svein, der Anführer unter ihnen versprach Uhtred, mit ihm den Lohn zu teilen und den Rest der bretonischen Siedlung zu plündern und zu töten.
    Uhtred und Svein eigneten sich nicht nur das kleine Vermögen des Königreichs von Peredur an, sondern Uhtred nahm sich auch eine der drei Königinnen, nämlich die schöne mystische Schattenkönigin Iseult. Von ihrer Schönheit und ihrem Zauber geblendet, war Uhtred völlig hingerissen. Doch Iseult blieb auch an Uhtreds Seite, als er sie, ganz zum Leidwesen seiner Frau Mildrith, mit zu sich nach Defnascir nahm.
    Nachdem Uhtred seine Schulden, die er durch die Ehe mit Mildrith erbte, der Kirche zurück zahlte wurde er zu König Alfred gerufen. In der Annahme, dass es sich hierbei um eine Auszeichnung handeln sollte, zog Uhtred nach Wessex. Doch das Gegenteil war der Fall. Uhtred wurde angeklagt das Königreich von Peredur sowie ein Schiff, das unter der Flagge von Alfred fuhr, angegriffen und beraubt zu haben. Uhtred sollte sich vor Gericht verantworten. Doch während das Urteil durch einen offenen Zweikampf mit Stepa gefällt werden sollte, wurde Wessex von Guthrum überfallen. Alfred und seine Familie konnten zwar noch rechtzeitig fliehen, doch in den Sümpfen waren sie völlig hilflos. In größter Not kam Uhtred ihnen zu Hilfe und sie schmiedeten neue Pläne zur Verteidigung und Rückeroberung des letzten Königreichs, Wessex.

    Bernard Cornwell beginnt seinen zweiten Teil der Uhtred-Serie, die Saga um den wahren Herren von Bebbanburg, wie der erste aufgehört hat. Rasant, spannend und absolut fesselnd. So führt er den Leser durch seine Handlung. Der Autor erzählt die Geschichte um Uhtred, der sich mit seinen 20 Jahren selbst als überheblich, dumm und eigensinnig einschätzt. Uhtred, der mit 10 Jahren von den Dänen gefangen genommen worden ist, wurde von ihnen gut behandelt, aufgezogen und zu einem mutigen Krieger ausgebildet. Er hat die Sprache der Dänen gelernt und ihre Götter verehrt. Wäre Graf Ragnar der Ältere, sein Ziehvater, noch am Leben, so wäre Uhtred bei den Dänen geblieben. Doch so war er nur der Freund unter den Feinden.
    Uhtred war es im Prinzip egal für wen er kämpfte, Hauptsache er konnte kämpfen. Für ihn war es auch kein Problem zu töten, das gehörte einfach dazu.
    Sich bei den Dänen verdient zu machen, wurde auf besondere Art belohnt. Sie erhielten als Dank und Wertschätzung Armreifen. Je mehr ein Däne davon besaß, desto anerkannter war er. Auch Uhtred liebte diese Armreifen und schmückte sich gern mit ihnen. So ging er mit seinem blonden, langen Haar und den Armreifen voll als Däne durch.
    Doch bei den Sachsen war das anders. Hier konnte man seine Wertschätzung nur als guter Christ erreichen und Uhtred war Heide. Demzufolge war es für Uhtred schwierig, sich bei seinem König einen Stand zu erarbeiten. Damit hatten seine Feinde, wie beispielsweise Odda der Jüngere, keine Probleme. Ohne Skrupel konnte er sich mit fremden Federn schmücken und das Wohlwollen seines Königs für sich beanspruchen.
    Die vielen Kampfhandlungen und Schlachten, die der Autor sehr detailliert beschrieben hat, geben einen wahren Einblick in die Abläufe der kriegerischen Handlungen. Dass dabei König Alfred keine gute Figur macht, ist so gewollt. Denn Alfred war eher der Kirche als den Schlachten zugetan. Seine eher defensive und nach Verhandlung suchende Art brachte bei seinen Untertanen wenig Ansehen ein. Alfred galt als viel zu weich und kränkelte viel zu oft.
    Hingegen wurden die Dänen als die Starken und Kriegserprobten gesehen, die auf der Suche nach besserem Land die Königreiche der Sachsen erobern wollten. Sämtliche Dänen wurden charakterlich sehr stark, aber auch einfühlsam und familiär beschrieben.
    Bernard Cornwell geht dabei immer wieder auf die unterschiedlichen Charaktere ein und scheut sich auch nicht vor Vergleichen. Seine Figuren sind derart bildlich dargestellt, dass die gesamte Handlung wie in einem Kopfkino abgeht. Mit seinem Schreibstil, der oftmals sehr humorvoll und ironisch ist, hat er mich voll in seinen Bann gezogen.
    Die Handlung ist aus der Sicht von Uhtred in der ICH-Perspektive geschildert und sorgt auch dafür, dass man Einblick in seine Gefühls- und Gedankenwelt erhält.
    Obwohl ich „Das letzte Königreich“ schon sehr stark fand, hat mich „Der weiße Reiter“ um einiges mehr beeindruckt. Die vielen historischen Fakten hat Cornwell hervorragend in seine Handlung eingewebt. In seinem Nachwort kann man sich davon überzeugen, dass fast alles der Realität, bis auf wenige Ausnahmen, entsprang.

    Reihenfolge der Sachsen-Saga


    Der Autor: Bernard Cornwell
    Bernard Cornwell, geboren 1944, machte nach dem Studium Karriere bei der BBC. Nach Übersiedlung in die USA entschloss er sich, einem langgehegten Wunsch nachzugehen, dem Schreiben. Im englischen Sprachraum gilt er als unangefochtener König des historischen Abenteueromans. Bernard Cornwells Werke wurden in über 20 Sprachen übersetzt, die Gesamtauflage liegt bei über 20 Millionen Exemplaren.

     

    Meine Bewertung:


    Quellen:
    Cover: Verlag rororo
    Klappentext: Verlag rororo
    Kurzbiografie: Verlag rororo
    Foto: © by Kelly Campbell


    Mittwoch, 11. September 2013

    # 131 # Katharina Peters: Herztod


    Katharina Peters
    Herztod

    Erschienen am: 19.08.2013
    Ausgabeart: Taschenbuch
    Kategorien: Belletristik/Krimi/Thriller
    Seiten: 288
    Preis: € 14,99
    ISBN: 978-3-352-00864-1

    Zur Leseprobe         
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    Klappentext: Die Spurensucherin Name: Hannah Jakob Beruf: Kriminalpsychologin beim BKA Spezialgebiet: wird eingesetzt, um vermisste Frauen und Kinder zu finden Besonderes Kennzeichen: nie allein unterwegs, an ihrer Seite stets ihr Hund Kotti, ein Windhundmischling Sie wird eingeschaltet, wenn die örtliche Polizei nicht mehr weiterweiß. Seit ihre Schwester vor mehr als zwanzig Jahren verschwand, hat Hannah Jakob ein bestimmtes Thema, das sie nun, nach einem Psychologiestudium zu ihrer Berufung gemacht hat: Sie reist durch die Republik, um vermisste Frauen wiederzufinden. Ihr Einsatz in Hamburg mutet unspektakulär an: Die Bibliothekarin Caroline Meisner ist verschwunden. Die junge Frau lebte zurückgezogen in einer geschmackvollen Wohnung, ohne Geldsorgen. Hannah Jakob steht vor einem Rätsel, doch dann, nach zwei Wochen taucht Caroline Meisner unvermittelt wieder auf. Sie redet sich damit heraus, sie habe wegen persönlicher Probleme eine Auszeit gebraucht. Hannah Jakob jedoch glaubt ihr nicht. Am nächsten Morgen wird die Bibliothekarin tot aufgefunden

    Meine Meinung: Hannah Jakob ist Kriminalpsychologin beim BKA und hat sich auf Vermisstenfälle spezialisiert. Ihr aktueller Fall, auf den sie selbst aufmerksam geworden ist, führt sie zurück in ihre Heimatstadt Hamburg. Dort wird seit knapp einer Woche die Bibliotheksangestellte der Universität Hamburg, Caroline Meisner, vermisst. Ihre Eltern sind mehr als besorgt, da Caroline ohne eine Nachricht vom Geburtstag ihres Großvaters fern blieb. Ein Zeuge, der Hannah nicht ganz koscher vorkommt, soll Caroline zuletzt am Leuchtturm am Blankeneser Elbufer gesehen haben. Von da aus verliert sich jede Spur. Während ihrer Ermittlungen stellt Hannah fest, dass u.a. die Familienverhältnisse untereinander sehr angespannt sind, insbesondere zwischen Caroline und ihrer Schwester. Aber auch die Aussagen der Kollegen zu Carolines Charakter sind sehr widersprüchlich. Schließlich kommt auch noch ein ominöser Liebhaber ins Spiel, den keiner kennt aber trotzdem existiert. Dank des aufmerksamen Nachbars von Caroline, wird dieser aber schnell ermittelt. Bevor Hannah jedoch weitergehende Befragungen vornehmen kann, taucht unvermittelt Caroline wieder auf. Am nächsten Morgen wird sie allerdings nur noch tot aufgefunden, von einem Unbekannten ermordet.

    Katharina Peters lässt gleich nach dem Auffinden der Leiche, Hannah Jakob in der Mordsache weiter ermitteln. Die Lebensverhältnisse von Caroline, ihr ausgesprochener luxuriöser Lebensstil und das viele Bargeld, das in ihrer Wohnung gefunden worden ist, lassen Hannah hellhörig werden. Obendrein nimmt sie die Frau von Carolines Liebhaber mehr unter die Lupe, denn sie hat allen Grund Caroline aus dem Weg zu räumen. Doch die Art und Weise, wie Caroline umgekommen ist und der vorgefundene Tatort passen nicht in Hannah´s Vorstellungen, dass eine Frau die Tat begangen haben kann.
    Während die Ermittlungen zu Carolines Tod auf Hochtouren laufen, werden die Sorgen um zwei vermisste Kinder aus Russland  immer größer. Der Verbleib derer kann nicht nachvollzogen werden. Unterdessen nimmt der zweite Handlungsstrang um Ilja, Sascha und die vermissten Kinder immer mehr Konturen an und der Leser weiß sofort, wohin sich die Geschichte entwickelt.
    Die Verbrechen, die daraufhin geschehen, fügen sich schließlich zu einem Gesamtbild zusammen.
    Mit Hannah Jakob hat die Autorin eine Figur geschaffen, die eine besondere Begabung hat. Sie kann sich jedes einzelne Wort eines Gesprächs dauerhaft merken und zitatgenau wiedergeben. Diese Fähigkeit war ihr nach einem Unfall einfach so zugefallen. Hannah wirkt jedoch etwas farblos, man erfährt wenig über sie; sodass aufgrund ihrer Handlungsweise sich der Sympathiefaktor in Grenzen hält. Selbst die übrigen Protagonisten beeindrucken wenig und es fällt einem schwer mit ihnen warm zu werden.
    Hannah birgt jedoch Potential für eine Weiterentwicklung, dass, sofern es zu einer Fortsetzung kommen sollte, unbedingt ausgereizt werden sollte. Auch spannungsmäßig kann sich die Autorin noch weiter entwickeln. Dass sie es kann, hat sie mit ihrem Debütroman „Hafenmord“ längst bewiesen. In „Herztod“ wurden viele Szenen oftmals zu langatmig beschrieben, sodass sich die Spannung in Grenzen hielt. Das Thema, das die Autorin verarbeitet hat, ist aktueller denn je. Denn es geht um Organhandel auf höchst verbrecherischem Niveau.
    Die wendungsreichen Szenen zum Ende des Buches haben den Spannungsfaktor nicht wesentlich erhöht, sodass auch die Auflösung des Falls und das „Stellen“ des Mörders von Caroline nicht wirklich spektakulär, sondern eher vorhersehbar war.
    Trotzdem ist „Herztod“ ein unterhaltsamer Krimi, der sich gut und flüssig lesen lässt.

    Die Autorin: Katharina Peters
    Katharina Peters (Pseudonym), Jahrgang 1960, wurde in Wolfsburg geboren. Sie lebt heute als freie Autorin in Berlin und auf Rügen. Im Aufbau Taschenbuch liegen ihre Romane „Hafenmord“ und „Dünenmord“. Zwei „Rügen-Krimi´s“ vor.

    Meine Bewertung:



    Quellen:
    Cover: Verlag Rütten & Loening
    Klappentext: Verlag Rütten & Loening
    Autorenporträt: Verlag Verlag Rütten & Loening


    An dieser Stelle möchte ich mich
    recht herzlich beim 

    für die Bereitstellung dieses
    Rezensionsexemplars bedanken


    Dienstag, 10. September 2013

    # 130 # Nané Lénard: SchattenHaut


    Nané Lénard
    SchattenHaut

    Erschienen am: 04.04.2011
    Verlag: CW Niemeyer
    Ausgabeart: Taschenbuch
    Kategorien: Belletristik/Krimi/Thriller
    Seiten: 352
    Preis: € 9,95
    ISBN: 978-3-827-19403-9

    Klappentext: Als Pfarrer Josef Fraas am Weserufer in Rinteln angespült wird, ahnt noch niemand, warum er sterben musste. Dass sein Körper nicht mehr ganz vollständig ist, gibt Kommissar Wolf Hetzer ein weiteres Rätsel auf. Doch noch bevor Hetzer sich auf diesen Fall konzentrieren kann, verschwindet der stadtbekannte Politiker BennoKuhlmann spurlos. Ein mysteriöser Täter spinnt seine Fäden unerkannt im Hintergrund. Und während ihn die Ermittler vom Weserbergland bis weit ins Schaumburger Land verfolgen, hat Hetzer das Gefühl, den Schatten des Mörders immer dichter zu spüren. Ein spannendes Duell beginnt, dessen Ausgang niemand vorhersehen kann, denn die Gegner sind einander ebenbürtig ...

    Meine Meinung: Mit einer List wird Pfarrer Josef Fraas von einem Unbekannten an das Ufer der Weser nahe der Fontanestraße in Hameln gerufen. Dieser hat dem Pfarrer zuvor am Telefon versichert, sich das Leben nehmen zu wollen. Obwohl bereits im wohlverdienten Ruhestand sieht es Pfarrer Fraas als seine Pflicht an, dem Unbekannten von dieser Tat abzuhalten. Nur wenige Stunden später wird der Pfarrer in Rinteln nur noch als Leichnam angeschwemmt. Während die Kommissare Wolf Hetzer und Peter Kruse noch nach der Identität des Toten forschen und anschließend Nachbarn und Bekannte befragen, wird eine zweite Leiche gefunden, die ebenfalls die Folterungsmerkmale aufweist, wie die erste Leiche. Ohne nennenswerte Hinweise und Indizien versuchen Hetzer und Kruse dem Mörder auf die Spur zu kommen.

    Nané Lénard hat mit „SchattenHaut“ einen spannenden und mitreißenden Krimi aus der Niedersachen-Region präsentiert, in dem sie viel Lokalkolorit gepackt hat. Mit Wolf Hetzer und Peter Kruse hat sie ein ungleiches Ermittlerduo geschaffen, das aber sehr sympathisch wirkt. Der nach Rinteln zugezogene Kommissar hat es gleich an seinem ersten Arbeitstag mit einem Mörder zu tun bekommen, der sein Opfer auf brutalste Weise verstümmelt hat. Er hat ihn entmannt. Während die beiden Kommissare das Umfeld über den Ermordeten befragen, geschieht schon der zweite Mord. Allerdings konnte der Leser diesen Mord fast hautnah miterleben. Sowohl Opfer als auch Täter haben einen Einblick in die letzten Stunden vor der eigentlichen Tötung gegeben. Dass die Leiche des zweiten Opfers erst Tage später gefunden worden ist, war vom Täter beabsichtigt. Dieser hat die Ärztin Nadja Serafin darauf angesetzt. Auch Hetzer blieben bestimmte Hinweise nicht verborgen. Das Ausmaß der ganzen Verstümmelungen brachte jedoch die Rechtsmedizinerin Mechthild van de Weiden ans Tageslicht, die in jeder Hinsicht immer ihre sarkastischen Sprüche äußern musste.
    Obwohl die Ermittlungen wenig Aufschluss auf deren Fortschritte gaben und sich auch ziemlich in die Länge zogen, wurde das Ganze durch die wechselnden Perspektiven und Handlungsstränge abgerundet. Wenig authentisch empfand ich allerdings die Szenen von Hetzers Träumen, die vor jedem Mord entsprechende Hinweise auf die nächste Tat beinhalteten. Hingegen waren die düsteren Geheimnisse Susis aus der Vergangenheit spannend zu lesen. Die Auflösung des Falls war zwar nicht überraschend, aber sehr wendungsreich. Denn Hinweise auf den Täter gab es recht früh.
    Trotzdem war „SchattenHaut“ ein sehr unterhaltsamer und fesselnder Krimi.


    Die Autorin: Nané Lénard
    Nané Lénard wurde 1965 in Bückeburg geboren und ist Mutter von zwei erwachsenen Kindern. Nach dem Abitur und einer Ausbildung im medizinischen Bereich studierte sie später Rechts- und Sozialwissenschaften sowie Neue deutsche Literaturwissenschaften.
    Von 1998 an war sie als Freie Journalistin für die regionale Presse tätig. Derzeit arbeitet sie im Bereich Marketing und Redaktion in einem Unternehmen, das im Bereich der erneuerbaren Energien tätig ist.
    Von ihr wurden bereits mehrere Gedichte und Kurzgeschichten veröffentlicht.
    Beim Literaturwettbewerb von Niedersachsen und Bremen belegte sie mit "Helmut" den zweiten Platz. Platz 3 und 10 erlangte sie beim Wettbewerb "Bückeburg mordet".
    Im April 2011 hat Lénard als Debütroman den WeserberglandKrimi "SchattenHaut" im CW Niemeyer Verlag, Hameln, veröffentlicht. Schon ein halbes Jahr später, im Oktober 2011, erschien der Nachfolgekrimi "SchattenWolf". Mit "SchattenGift" konnte sie die Reihe im Frühjahr 2012 fortsetzen.

    Meine Bewertung:
     
    Quellen:
    Cover: CW Niemeyer Verlag
    Klappentext: CW Niemeyer Verlag
    Autorenporträt: CW Niemeyer Verlag
    Foto: privat

    Montag, 9. September 2013

    # 129 # Petra Schier: Die Eifelgräfin


    Petra Schier
    Die Eifelgräfin

    Erschienen am: 01.10.2009
    Verlag: rororo
    Ausgabeart: Taschenbuch
    Kategorien: Belletristik/Historischer Roman
    Seiten: 576
    Preis: € 9,99
    ISBN: 978-3-499-24956-3

    Klappentext: Welches Geheimnis hütet die Burg in der Eifel? Jerusalem, 1148. Drei Männer teilen nach erfolgreichem Kreuzzug ihre Beute. Im Angesicht eines magischen Kruzifixes schließen sie einen Pakt: sich und die Ihren auf ewig zu schützen. Zweihundert Jahre später: Wegen einer drohenden Fehde wird Elisabeth von Küneburg in die Obhut von Freunden geschickt. Sie genießt das Leben dort – doch dann bricht die Pest aus. Ihr Onkel Dietrich nutzt die Wirren, um die elterliche Burg einzunehmen. Er setzt alles daran, seinen Sohn, den düsteren Albrecht, so schnell wie möglich mit ihr zu vermählen. Gelingt es den Nachkommen der Bruderschaft, sie zu retten?

    Meine Meinung: Da Graf Friedebold von Kühneburg für die Sicherheit seiner Tochter Elisabeth nicht mehr garantieren kann, weil sein Stiefbruder Dietrich ihm die Fehde angedroht hat, lässt er sie auf die Burg Kempenich zu seinen Freunden Simon und Hedwig bringen. Weil jedoch Elisabeths Begleitung nur wenige Tage vor ihrer Abreise verstarb, nimmt sich Elisabeth aus dem nahegelegenen Dorf Blasweiler eine Magd. Luzia, mit der Elisabeth einen guten Fang gemacht hat, stellt bald fest, dass sie mehr miteinander verbindet als nur das Verhältnis zwischen Herrin und Magd. Elisabeth sieht in Luzia eine Freundin, schenkt ihr Kleider, lehrt ihr höfisches Benehmen sowie Schreiben und Lesen.

    In der Zeit als eine Gauklertruppe auf der Burg verweilt, kommt Luzia Roland näher und es entwickelt sich eine tiefe Beziehung zwischen ihnen. Aber auch Elisabeth kann sich ihrer Gefühle für einen Ritter nicht erwehren. Obwohl sich beide zueinander hingezogen fühlen, gibt es ständige Streitereien und abrupte Abreisen des Ritters. Nach mehr als einem halben Jahr Aufenthalt Elisabeths auf der Burg Kempenich bricht dann eine schwere Krankheit aus, die vielen das Leben kostet und auch Elisabeth bangt um das Leben ihres heimlichen Geliebten.

    Mit viel Liebe zum Detail hat Petra Schier einen historischen Roman präsentiert, der sehr emotionsgeladen ist. Der Leser wird direkt in das späte Mittelalter des 14. Jahrhunderts hinein versetzt und mit dem damaligen Leben der verschiedenen Gesellschaftsschichten konfrontiert. Es ist eine Zeit, in der gerade unter der Grafen- und Ritterschaft die Zukunft vorgegeben ist, wer wen bzw. mit wen verheiratet wird. Schließlich muss sich das Vermögen vermehren und Töchter mit hoher Mitgift sind nun mal die Beliebtesten. Auf Liebe und Zuneigung wird keine Rücksicht genommen, hier geht es um den Stand und um entsprechende Nachkommen zu zeugen. Natürlich müssen sie männlich sein, da diese die Erben sind.
    So ist auch Elisabeth bereits versprochen. Ihr Verlobter, der in geschäftlichen Dingen in Italien weilt, kehrt jedoch nie zurück, da er an der Pestilenz verstarb. Da sie ihren Verlobten nur einige Male sah, hält sich die Trauer in Grenzen. Gerade in dieser Zeit spürt Elisabeth, dass sie sich doch zu Johann hingezogen fühlt, genau wie er zu Elisabeth. Doch Johann hat sich geschworen, nach dem Tod seiner ersten Frau sich keiner Zuneigung zu einer Frau mehr hinzugeben und so ignoriert er beider Gefühle. In unsäglichen und häufigen Streitattacken trennen sich die Beiden immer im Bösen und kehren doch nach und für kurze Zeit wieder in den Armen des Anderen zurück.
    Währenddessen hegt Elisabeths Vater schon anderweitige Heiratspläne für seine Tochter und muss sich der immer stärker werdenden Bedrohung seines Stiefbruders erwehren. Bald weiß er keinen besseren Rat mehr als einen Schritt zu tun, der Elisabeth ins Unglück stürzen wird.
    In der ganzen Zeit zeigt sich, dass Luzia Bongart eine treue Magd und Gefährtin für Elisabeth ist und hält ihr so manches Mal auch den Spiegel vor ihre Nase um sich ihrer Gefühle und Taten bewusst zu werden. Eine Reliquie, die sich seit mehr als 200 Jahren im Besitz der Familien Kühneburg und Bongart befindet, hilft ihnen, so manche Szenen besser zu deuten.
    Doch das Schicksal führt sie alle in ungeahnte Hände, das nur mit einer List zu meistern ist.
    Petra Schier hat mit „Die Eifelgräfin“ ein Meisterwerk präsentiert, das flüssig und fesselnd geschrieben ist. Es wirkt, als wäre in deren Figuren Leben eingehaucht worden, sie sind bildlich und charakterlich gut dargestellt. Auch wenn die Szenen mit der Reliquie an den Haaren herbei gezogen sind, fand ich sie trotzdem sehr unterhaltenswert.

    Die Autorin: Petra Schier
    Petra Schier, Jahrgang 1978, lebt mit ihrem Mann und einem Schäferhund in einer kleinen Gemeinde in der Eifel. Sie studierte Geschichte und Literatur und arbeitet mittlerweile als freie Lektorin und Autorin. Schon in ihren ersten beiden Romanen «Tod im Beginenhaus» und «Mord im Dirnenhaus» löste die Apothekerin Adelina mit Scharfsinn und Dickköpfigkeit Kriminalfälle im mittelalterlichen Köln.Meine Bewertung:


    Meine Bewertung:

    Quellen:
    Cover: Verlag Rowohlt
    Klappentext: Verlag Rowohlt
    Kurzbiografie: Verlag Rowohlt
    Foto: © by Uschi Blech
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