Mittwoch, 21. August 2013

# 117 # Zoë Beck: Das zerbrochene Fenster


Zoë Beck
Das zerbrochene Fenster

Erschienen am: 20.07.2012
Verlag: Bastei Lübbe
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Belletristik/Krimi/Thriller
Seiten: 368
Preis: € 8,99
ISBN: 978-3-404-16046-4

Klappentext: Dein Ziel ist die Wahrheit. Doch was, wenn sie dich nie wieder ruhig schlafen lässt?
Schneechaos in Schottland. Auf einem Landsitz wird die Witwe des kürzlich verstorbenen Lord Darney gefunden - ermordet. Bei der Polizei meldet sich eine Frau, die behauptet, ihr Freund Sean habe die Tat begangen. Doch die Ermittler finden bald heraus: Sean Butler ist vor sieben Jahren verschwunden, sein Tod soll demnächst offiziell erklärt werden. Wieso behauptet seine Freundin, er sei der Mörder? Als die Polizei sie zu Hause aufsucht, ist die junge Frau spurlos verschwunden...

Meine Meinung: Als Cedric Darney von seiner verhassten Stiefmutter angerufen wird und nichts weiter sagt als Sean, bleibt ihm nichts anderes übrig, um zu ihr zu fahren und nach dem rechten zu sehen. Im Schneechaos angekommen, findet er Lillian Darney nur noch tot im Sessel sitzend vor. Ihr Sohn William spielt derweilen seelenruhig in seinem Zimmer. Cedric Darney wird festgenommen, weil alle Indizien dafür sprechen, dass er den Mord begangen haben muss. Doch dann taucht Philippa Murray auf und behauptet, dass ihr Freund, der seit mittlerweile 7 Jahren verschwunden ist, den Mord begangen hat. Am darauf folgenden Tag ist auch Philippa verschwunden. Unterdessen bittet Cedric seinen alten Freund und Reporter Ben um Hilfe und will, dass er einem Geheimnis auf die Spur kommt.

Zoë Beck, Pseudonym für Henrike Heiland, hat auch mit „Das zerbrochene Fenster“ wieder einen spannenden und facettenreichen Krimi präsentiert. Ihren Plot hat sie auf zwei Handlungssträngen aufgebaut, wobei der eine in der Gegenwart spielt und der andere in der Vergangenheit, zu dem Zeitpunkt als Sean verschwand. Hauptsächlich dreht es sich in der Handlung um den verschwundenen Sean und die Gefühle, die Philippa dabei empfindet. Über einen längeren Zeitraum hat Philippa jeden Gedanken, den sie mit und um Sean fühlte sowie ihre täglichen Begebenheiten in einem Tagebuch verewigt. Anfangs täglich, später nur noch vereinzelt. Obwohl Philippa selbstbewusst und ehrgeizig ist, ist sie nach dem Verschwinden von Sean fast eine gebrochene Frau.
Ein ebensolches Drama macht Cedric Darney durch, der bedingt durch seine Ängste in seiner Bewegungsfreiheit stark eingeschränkt ist. Zudem wirkt er durch die vielen Medikamente angespannt und nervös. Sein ehemaliger Mitarbeiter und Freund Ben hingegen weiß was er will und ist als Reporter immer an außergewöhnlichen Geschichten und Storys interessiert. Als Cedric ihn wieder einmal um seine Mitarbeit bittet, ahnt Ben bereits, worum es Cedric geht.
Zoë Beck hat mit ihren Protagonisten voll gepunktet. Sie sind einzigartig in ihrem Charakter und sehr detailliert beschrieben. Durch die Hervorhebung ihrer besonderen Stärken aber auch Schwächen bleiben sie unverkennbar. Zudem hat die Autorin viel zu den Familienverhältnissen erzählt, sodass man einen guten Eindruck vom Umfeld des Geschehens hat. Der eigentliche Mordfall gerät zwar etwas ins Hinterrücken, was die Polizei- und Ermittlungsarbeit betrifft, dafür geht Zoë Beck der Ursache des ganzen Dilemmas auf den Grund. Dabei kommt die Autorin ohne großes Blutvergießen und Brutalitäten aus und schafft es trotzdem, einen spannenden und fesselnden Krimi zu erzählen. Die Auflösung des ganzen Falls ist sehr verwirrend und überraschend, schließt aber das Ganze ordentlich ab.

Die Autorin: Henrike Heiland 
Henrike Heiland – alias Zoë Beck, geboren am 12. März 1975, lernte Klavier und
studierte Neuere Englische Literatur in Gießen, Bonn und Durham. Ihre Magisterarbeit befasste sich mit dem Detektivteam in den Romane von Elizabeth George.
Bereits während des Studiums arbeitete sie für Rundfunk und Presse und sammelte Erfahrungen als Schauspieldramaturgin und Opernregieassistentin an verschiedenen Theater- und Opernhäusern. Es folgten diverse Tätigkeiten bei Theater und Film.
Henrike Heiland hat nicht nur Kriminalromane verfasst, sondern auch Kurzkrimis für eine Reihe von Krimi-Anthologien beigesteuert. 2010 wurde ihre Geschichte Draußen (in: München blutrot, hg. von Andreas Izquierdo und Angela Eßer, 2009) für den Friedrich-Glauser-Preis in der Sparte Kurzkrimi nominiert.
Mit dem Roman Von wegen Traummann wagte Henrike Heiland einen Abstecher ins Komödienfach.
Heute lebt sie als Autorin, Synchronredakteurin und Übersetzerin in Berlin; u.a. schreibt sie für Thomas Wörtches CrimeMag bei culturmag.de. Seit 2008 erscheinen ihre Bücher vor allem unter dem Pseudonym Zoë Beck.


Meine Bewertung:

Quellen:
Cover: Verlag Bastei Lübbe
Klappentext: Verlag Bastei Lübbe
Kurzbiografie: Krimi Couch
Foto: © privat Zoë Beck

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