Mittwoch, 26. Juni 2013

# 92 # Sabine Weigand: Die Königsdame


Sabine Weigand
Die Königsdame

Erschienen am: 12.08.2008
Verlag: Fischer
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Belletristik/Historischer Roman
Seiten: 464
Preis: € 8,95
ISBN: 978-3-596-17163-7

Klappentext: Als junges Mädchen kommt Fatmah nach Dresden. Angstvoll und alleingelassen muss sie die fremden Sitten am sächsischen Hof erlernen. Sie wird Zofe von Augusts mächtigster Mätresse, Constantia von Cosel. Bis Fatmah selbst das Interesse des Königs erregt und für Constantia zur Rivalin wird. Wem kann Fatmah am Hofe trauen? De Villeroy, dem französischen Gesandten, der sich elegant über Augusts mangelndes Kriegsglück lustig macht? Oder dem jungen polnischen Grafen Worowski, der im Geheimen für die Freiheit seines Volkes kämpft? Da gerät Fatmah in eine Intrige um Magie, Mord und Verrat. Kann die Königsdame ihr Schicksal wenden?

Meine Meinung: Fatmah, ein osmanisches 11jähriges Mädchen, ist die einzige Überlebende eines grauenhaften Massakers und wird als Kriegsbeute an den russischen Zaren "Alexander" und später dem Kurfürst-König August von Sachsen und Polen als Geschenk überbracht. In der Obhut der Gräfin Heym, später Cosel, wird sie erzogen und ausgebildet. Mit den Jahren lernt die stumme Fatmah die Sprache der Deutschen und nimmt auch immer mehr eine frauliche Gestalt an. Als August der Starke ihre exotische Schönheit bemerkt, nimmt er sie als Mätresse und zeugt mit ihr zwei Kinder.

Die Königsdame ist ein gut aufgebauter und spannender Roman mit viel historischen Hintergrund. Obwohl dieser angeblich nur teilweise stimmig sein soll, hat er mich gut unterhalten. Die Handlung wechselt ständig und wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Während die allgemeinen Erzählungen in der dritten Person geschrieben sind, wird aus Sicht von Fatmah die Handlung in der ICH-Version erzählt.
Die Autorin geht während ihrer Erzählung auf die vielen Modeerscheinungen der Barockzeit Anfang des 18. Jahrhunderts ein und es ist interessant zu erfahren, wie man sich heraus geputzt, heraus gepudert und heraus geschminkt hat. Wasser und Seife waren eher ein Fremdwort, Hinterlassenschaften fand man überall vor, sei es auf den königlichen Flur oder in den Kemenaten.
Anstrengend und interessant zu lesen waren die gesamten Kriegshandlungen, da man immer wieder versuchen musste, die einzelnen Figuren zuordnen zu müssen. Auch die historischen Briefe und Dokumente fand ich äußerst interessant, da sie eine gewisse Authentizität bewirkten.
Der Schreibstil und die gewählte Sprache der Autorin fand ich ziemlich gewöhnungsbedürftig, da sie sehr altertümlich wirkten. Abgesehen davon hat mich nur die kleine Schriftgröße von einem entsprechenden Lesefluss abgehalten.

Die Autorin: Sabine Weigand stammt aus Franken. Sie ist Historikerin und arbeitet alsAusstellungsplanerin für Museen. Dokumente aus Nürnberg waren der Ausgangspunkt ihres Romans ›Das Perlenmedaillon‹, das wahre Schicksal einer Osmanin am Hof August des Starken liegt dem Roman ›Die Königsdame‹ zugrunde. In ›Die Seelen im Feuer‹ bilden die Hexenakten von Bamberg die historische Romanvorlage, bei ihrem ersten Roman ›Die Markgräfin‹ war es die reale Geschichte der Plassenburg bei Kulmbach, bei ›Die silberne Burg‹ die Bestallungsurkunde einer jüdischen Ärztin.


Meine Bewertung:
 

Quellen:
Cover: Fischer Verlag
Klappentext: Fischer Verlag
Kurzbiografie: Fischer Verlag
Foto: © Thekla Ehling

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