Sonntag, 30. Juni 2013

# 6 # Lesestatistik Monat Juni 2013

Dieser Monat war wieder sehr durchwachsen. Tops und Flops gab es einige. Von den Flops muss ich nicht berichten, man sieht sie anhand meiner Bewertungen. Besonders beeindruckt hat mich aber die Historische Krimiserie von Gunnar Kunz aus der Weimarer Zeit, die viele Hintergrundinformationen der 20er Jahre mit sich brachten.

Und hier kommt meine Juni-Leseliste:

  1. Claudia Puhlfürst - Das sechste Herz - 384 Seiten - 5 Bewertungspunkte
  2. Christian Limmer - Saubär - 304 Seiten - 3 Bewertungspunkte
  3. Sandra Brown - Unschuldiges Begehren - 256 Seiten - 1 Bewertungspunkt
  4. Simon Beckett - Die Chemie des Todes - 432 Seiten - 5 Bewertungspunkte
  5. Charlotte Thomas - Der König der Komödianten - 704 Seiten - 5 Bewertungspunkte
  6. Marc Raabe - Der Schock - 400 Seiten - 4 Bewertungspunkte 
  7. Michael Robotham - Todeskampf - 480 Seiten - 4 Bewertungspunkte   
  8. Gunnar Kunz - Dunkle Tage - 192 Seiten - 4 Bewertungspunkte  
  9. Gunnar Kunz - Organisation C - 212 Seiten - 5 Bewertungspunkte  
  10. Johanna Marte Jakob - Das Geheimnis der Äbtissin - 464 Seiten - 4 Bewertungspunkte
  11. Volker Klüpfel/Michael Kobr - Rauhnacht - 368 Seiten - 1 Bewertungspunkt
  12. Gunnar Kunz - Inflation - 216 Seiten - 4 Bewertungspunkte
  13. Gunnar Kunz - Zeppelin 126 - 240 Seiten - 5 Bewertungspunkte
  14. Johanna Geiges - Das Geheimnis der Medica - 512 Seiten - 5 Bewertungspunkte 
  15. Sabine Weigand - Die Königsdame - 464 Seiten - 4 Bewertungspunkte
  16. Rebecca Gable - Der Hüter der Rose - 1.120 Seiten - 5 Bewertungspunkte
Und hier kommt noch etwas für meine Statistik:

Bücher/Seiten:

Anzahl der gelesenen Bücher in 2013 gesamt = (bisher 77) +  16 Bücher gesamt 93 Bücher  
Anzahl der gelesenen Seiten in 2013 gesamt = (bisher 34.485) +  6.748 Seiten gesamt 41.233 Seiten

gelesene Bücher bis 200 Seiten: (6) + 1
gelesene Bücher über 200 Seiten: (4) + 4
gelesene Bücher über 300 Seiten: (17) + 3
gelesene Bücher über 400 Seiten: (26) + 5
gelesene Bücher über 500 Seiten: (13) + 1
gelesene Bücher über 600 Seiten: (5)
gelesene Bücher über 700 Seiten: (4) + 1
gelesene Bücher über 900 Seiten: (1)
gelesene Bücher ab 1.000 Seiten: (1) + 1

Anzahl der bisher gelesenen Genres:
Historische Romane: 27 + 9
Krimis: 22 + 2
Thriller: 22 + 4
Sachbücher: 1
Jugendromane: 1
Sonstige Romane: 4  + 1

Challenges:
Debüt Challenge 2012/2013: 11 Bücher
Deutschsprachige Autoren-Challenge 2013:  82 Bücher von 52 Autoren
Blanvalet Challenge 2013: 8 Bücher+ 2 Bücher
Krimi/Thriller Cover Challenge 2013: 16 Bücher +  3 Bücher
Auf die hohe Kante-Challenge 2013: (99,00 €) +  18,75 €
Die Wälzer-Challenge: 15 Bücher mit 10.571 Seiten + 2  Bücher mit 1.824 Seiten gesamt  12.395 Seiten
Challenge Zukunft vs. Vergangenheit: 22 historische Romane mit 12.833 Seiten + 9 Bücher mit 4.124 Seiten = gesamt 31 Bücher mit 16.957 Seiten





Samstag, 29. Juni 2013

# 93 # Rebecca Gable: Die Hüter der Rose


Rebecca Gable
Die Hüter der Rose

Erschienen am: 15.05.2007
Verlag: Bastei Lübbe
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Belletristik/Historischer Roman
Seiten: 1.120
Preis: € 9,99
ISBN: 978-3-404-15683-2

Klappentext: "Etwas Furchtbares war in Gang gekommen, das nicht nur seine Familie betraf, sondern ebenso den König, das Haus Lancaster und ganz England. Ihnen allen schien der Blutmond." England 1413: Als der dreizehnjährige John of Waringham fürchten muss, von seinem Vater in eine kirchliche Laufbahn gedrängt zu werden, reißt er aus und macht sich auf den Weg nach Westminster. Dort begegnet er König Harry und wird an dessen Seite schon jung zum Ritter und Kriegshelden. Doch Harrys plötzlicher Tod stürzt England in eine tiefe Krise, denn sein Sohn und Thronfolger ist gerade acht Monate alt ...

Meine Meinung: Der 13jährige John of Waringham, jüngster Sohn von Robin of Waringham, will auf keinem Fall die von seinem Vater beabsichtigte kirchliche Laufbahn einschlagen. Viel lieber will er, wie seine Brüder Edward und Raymond, dem König dienen und als Ritter in seine Dienste treten. Als der Bischof von Beaufort auftaucht, flüchtet John nach London, um dem vorher bestimmten Weg nicht antreten zu müssen.
Noch bevor er in Westminster eintrifft, wird er um seine Habe und Geld beraubt und muss um sein Leben kämpfen. Nur Stunden später wird er Zeuge der Verbrennung eines Ketzers und läuft dann glücklicherweise seinem Bruder Raymond in die Arme. Dieser nimmt sich John an und stellt ihm König Harry vor, der ihn in seine Dienste nimmt. Als Knappe lernt John sowohl die guten als auch die schlechten Seiten des königlichen und ritterlichen Lebens kennen und muss auch mit erleben, wie schwerwiegende Intrigen gegen den König gesponnen werden. Der angestrebte Sturz des Königs scheitert nur um Haaresbreite, sodass Harry nur knapp dem Tod entkommt.
Im Verlauf der Jahre wächst John, der bereits mit 16 Jahren zum Ritter geschlagen wurde inmitten des Krieges auf. Während seines Dienstes für die englische Krone gerät John in Gefangenschaft und nur durch das Verhandlungsgeschick des Bischof von Beautfort ist es zu verdanken, dass er schwer gezeichnet seinen Folterknechten entkam.

Mit dem zweiten Buch der Waringham-Saga läutet die Autorin Rebecca Gable auch die nächste Generation der Waringhams ein, in dem es hauptsächlich um den jüngsten Sohn von Robin Warringham, John, geht.
Nach dem Tod von König Henry IV. übernahm sein Sohn Harry den Thron um auch das kriegsgebeutelte England wieder aufstreben zu lassen. Der Krieg zwischen England und Frankreich wurde neu entfacht und Harry setzt alles daran, Frankreich der englischen Krone zu unterwerfen. Mit der Heirat der wunderschönen französischen Königstochter Katherine Valoise liegt England König Harry zu Füßen. Die freundliche und aufgeschlossene Art der Königin Katherine öffnet die Geldbörsen der Reichen und Harry hofft auf neue Geldgeber, die den Krieg gegen Frankreich finanzieren. Harry, der dem Krieg, der schon einige Jahrzehnte tobt, völlig verfallen ist, wird auch in einer der Schlachten schwermütig und krank. Diese Krankheit zehrt so an ihm, dass er an deren Folgen stirbt. Seinem 8 Monate alten Sohn Henry hinterlässt Harry ein schweres Erbe und bestimmt John zum Laibwächter und Gardenführer über seinen Sohn. John, der nicht nur für die Sicherheit des jungen Thronfolgers verantwortlich ist, muss sich neben seinen Freunden auch um seine Erziehung kümmern. Währenddessen wird England von einem Kronrat regiert, die versuchen, ihren eigenen Nutzen daraus zu ziehen und später auch die Krone zu beanspruchen. Schon mit 8 Jahren weiß Henry über die politischen, kirchlichen und sonstigen weltlichen Dingen gut Bescheid. Dass die eigentlichen Fäden der Macht aber in den Händen des Bischof von Beaufort liegen, wird während der Handlung immer wieder deutlich. Beaufort - Priester, Lebemann, Diplomat, Politiker und Ränkeschmied hat es verstanden, den Kronrat und dessen Verbündete wie keinen Zweiten zu beherrschen.
Mit "Die Hüter der Rose" hat Rebecca Gable wieder einmal einen vielschichtigen und dichten Roman präsentiert, den es weder an Spannung noch an historischem Hintergrundmaterial fehlt. Auch wenn mitunter die Vielzahl der Figuren extrem verwirrten und man manchmal zwei, drei Mal nachlesen musste, wer nun mit wem ein Verhältnis hatte oder in Verwandschaft stand, kam keine Langeweile auf. Das Buch bietet, wie schon sein Vorgänger, eine gute Einsicht in das königliche Leben, das im zweiten Band den Zeitraum von 1413 bis 1442 inne hat.

Die Autorin: Rebecca Gablé
Rebecca Gable, Jahrgang 1964, in einer Kleinstadt am Niederrhein geboren, studierte nach mehrjähriger Berufstätigkeit Anglistik und Germanistik mit Schwerpunkt Mediävistik in Düsseldorf. Sie wirkte an einem Projekt zur Erforschung anglonormannischer Manuskripte mit. Diese Forschungsergebnisse flossen in ihre weitere literarische Arbeit mit ein. Heute arbeitet sie als freie Autorin und Literaturübersetzerin. Ihr erster Roman "Jagdfieber" wurde 1996 für den Glauser-Krimipreis nominiert. Wenn sie nicht gerade an einem Roman schreibt, reist sie gern und viel, vor allem in die USA und nach England, oft auch zu Recherchezwecken. Außerdem gehört sie dem Autorenkreis historischer Romane "Quo Vadis" an. Neben der Literatur gilt ihr Interesse der (mittelalterlichen) Geschichte, dem Theater und vor allem der Musik, in fast jeder Erscheinungsform. Rebecca Gablé spielt Klavier, Gitarre, Cello und singt seit vielen Jahren in einer Rockband. Mit ihrem Mann lebt sie unweit von Mönchengladbach auf dem Land.


Meine Bewertung:

Quellen:
Cover: Verlag Bastei Lübbe
Klappentext: Verlag Bastei Lübbe
Kurzbiografie: Verlag Bastei Lübbe
Foto: © privat Rebecca Gable


Freitag, 28. Juni 2013

# 23 # Neues im Bücherregal


Unter meinen neuen Errungenschaften findet sich nach langer Zeit mal wieder eine Dystopie. Dieses Buch ist der letzte Band einer Trilogie. Dystopien gehören nicht unbedingt zu meinem bevorzugten Lesematerial, aber die Trilogie der "Auserwählten" finde ich nicht schlecht.


(94) Klappentext: Eine zu Tode gesteinigte Frau im Wald und rätselhafte Zeichen am Tatort. Der Beginn einer alptraumhaften Mordserie
Nach einer durchzechten Nacht wird Hauptkommissarin Lydia Louis im Morgengrauen zum Tatort gerufen: Eine grauenvoll zugerichtete Frauenleiche, halb im Waldboden eingegraben und zu Tode gesteinigt. Schnell scheint klar: Hier handelt es sich um einen Ehrenmord. Doch das Opfer hat keinen muslimischen Hintergrund. Und wie passen die rätselhaften Zeichen dazu, die in den Baumstamm neben der Leiche eingeritzt sind? Louis und ihr neuer Partner Christopher Salomon sind dem Mörder dicht auf den Fersen. Doch der Killer hat sein Werk längst nicht vollendet – und die Kommissarin fällt genau in sein Beuteschema … 


(95) Klappentext: Ein ermordetes Mädchen. Eine schockierende Entdeckung. Und zwei Ermittler, die mit ihrer eigenen Vergangenheit kämpfen.
Düsseldorf in der Vorweihnachtszeit. Die zehnjährige Antonia Bruckmann wird mit gebrochenem Genick zu Hause aufgefunden. Zahlreiche Hämatome und Abschürfungen sprechen gegen einen Unfall. Bei der Obduktion stellt sich obendrein heraus, dass das Mädchen nach seinem Tod missbraucht wurde. Die Kommissare Lydia Louis und Christopher Salomon stehen vor einem Rätsel: Ist Antonia das Zufallsopfer eines Perversen geworden, oder haben sie es mit einem Fall von häuslicher Gewalt zu tun? Ihre Ermittlungen führen Louis und Salomon zu der mysteriösen Leonie – und zu einer Wahrheit, die sie lieber nie herausgefunden hätten ... 



(96) Klappentext: Thomas hat es geahnt: Statt der versprochenen Freiheit steht ihm die nächste Prüfung bevor. Mit einem operativen Eingriff soll ihm sein Gedächtnis zurückgegeben werden. Doch Thomas weiß, dass er den Wissenschaftlern von ANGST nicht trauen darf. Nicht nach allem, was sie ihm und seinen Freunden angetan haben. Deshalb müssen sie so schnell wie möglich fliehen, hinaus in die Todeszone. In eine Welt, in der sich ein tödlicher Virus immer weiter ausbreitet. Und er muss dafür sorgen, dass ANGST ihn nicht länger kontrollieren und manipulieren kann. Denn die grausamen Experimente müssen endlich gestoppt werden.
 

Donnerstag, 27. Juni 2013

# 6 # Krimi/Thriller Cover Challenge 2013 - Zwischenstand Monat Juni 2013

Meine Krimi- und Thrillerbücher sind für diesen Monat ausgelesen und es wird Zeit, Resümee zu ziehen, denn noch immer bin ich dabei, die Aufgaben der Krimi/Thriller Cover-Challenge, die Monika vom  Lesenden Katzenpersonal ins Leben gerufen hat, zu erfüllen. Ziel ist es, aus 30 vorgegebenen Buchcovern, mindestens 15 Bücher zu lesen, auf der sich eine der Vorgaben befindet, zu lesen.

Hier sind meine erledigten Vorgaben:

Januar
Nr. 09.… auf dem ein Tier abgebildet ist
Richard Hagen - Ihr unschuldiges Herz
Nr. 25.… auf dem nichts außer Schrift abgebildet wurde 
Michael Robotham - Amnesie

Februar
Nr. 01.… auf dem ein Kreuz zu sehen ist  
Edna Schuchardt - Friesenfeuer 
Nr. 02.… auf dem Wald oder Bäume zu sehen sind  
Andreas Franz - Tödliches Lachen
Nr. 16.… auf dem eine Blume zu sehen ist  
Karin Slaughter - Tote Augen 
Nr. 17.… auf dem Wasser zu sehen ist  
Rachesommer - Andreas Gruber
Nr. 27.… auf dem Lichter zu sehen sind  
Janet Clark - Rachekind 
Nr. 28.… auf dem eine Treppe abgebildet wurde
Andreas Franz - Das Todeskreuz 

März
Nr. 15.… auf dem ein Fahrzeug zu sehen ist
Andreas Franz/Daniel Holbe - Tödlicher Absturz
Nr. 03.… auf dem ein Haus abgebildet ist   
Elisabeth Herrmann - Das Dorf der Mörder
Nr. 10.… auf dem eine weibliche Leiche abgebildet ist
Jan Seghers - Die Braut im Schnee

April
13.… auf dem ein Spielzeug eines Kindes abgebildet ist
Zoe Beck - Das alte Kind 
06.… auf dem Blut zu sehen ist
Nika Lubitsch - Der 7.Tag 
Nr. 30.… auf dem Verkehrswege zu sehen sind (Straßen, Gleise)
Elisabeth Herrmann - Schattengrund 

Mai
04.… auf dem ein Mordwerkzeug abgebildet ist
Andreas Gruber - Todesfrist 
22.… auf dem ein Einrichtungsgegenstand eines Zimmers zu sehen ist
Elisabeth Herrmann - Das Kindermädchen

Juni 
05.… auf dem eine Zahl im Titel steht
Claudia Puhlfürst - Das sechste Herz
26 ... auf dem Schuhe zu sehen sind
Christian Limmer - Saubär 
07.… das schwarz / weiß ist
Simon Beckett - Die Chemie des Todes 

Juli 
18... auf dem Schnee zu sehen ist
Sabine Klewe - Die weißen Schatten der Nacht
29 ... auf dem mindestens eine Hand zu sehen ist
Julia Crouch - Hautnah
08 ... das eine goldene Schrift hat
Jilliane Hoffman - Mädchenfänger




22 Vorgaben bereits erledigt und ich hoffe natürlich, dass ich auch für die restlichen 8 Cover-Vorgaben noch etwas finde.




11.… auf dem eine männliche Leiche abgebildet ist  
12.… auf dem sich jemand maskiert hat  
 
14.… auf dem ein Skelett oder Skelettteile zu sehen ist  



19.… auf dem ein Herz abgebildet ist  
20.… auf dem nackte Füße zu sehen sind  
21.… auf dem eine Uhr zu sehen ist  

23.… auf dem Geld abgebildet ist  
24.… auf dem mind. ein Getränk abgebildet ist
 



 


Mittwoch, 26. Juni 2013

# 92 # Sabine Weigand: Die Königsdame


Sabine Weigand
Die Königsdame

Erschienen am: 12.08.2008
Verlag: Fischer
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Belletristik/Historischer Roman
Seiten: 464
Preis: € 8,95
ISBN: 978-3-596-17163-7

Klappentext: Als junges Mädchen kommt Fatmah nach Dresden. Angstvoll und alleingelassen muss sie die fremden Sitten am sächsischen Hof erlernen. Sie wird Zofe von Augusts mächtigster Mätresse, Constantia von Cosel. Bis Fatmah selbst das Interesse des Königs erregt und für Constantia zur Rivalin wird. Wem kann Fatmah am Hofe trauen? De Villeroy, dem französischen Gesandten, der sich elegant über Augusts mangelndes Kriegsglück lustig macht? Oder dem jungen polnischen Grafen Worowski, der im Geheimen für die Freiheit seines Volkes kämpft? Da gerät Fatmah in eine Intrige um Magie, Mord und Verrat. Kann die Königsdame ihr Schicksal wenden?

Meine Meinung: Fatmah, ein osmanisches 11jähriges Mädchen, ist die einzige Überlebende eines grauenhaften Massakers und wird als Kriegsbeute an den russischen Zaren "Alexander" und später dem Kurfürst-König August von Sachsen und Polen als Geschenk überbracht. In der Obhut der Gräfin Heym, später Cosel, wird sie erzogen und ausgebildet. Mit den Jahren lernt die stumme Fatmah die Sprache der Deutschen und nimmt auch immer mehr eine frauliche Gestalt an. Als August der Starke ihre exotische Schönheit bemerkt, nimmt er sie als Mätresse und zeugt mit ihr zwei Kinder.

Die Königsdame ist ein gut aufgebauter und spannender Roman mit viel historischen Hintergrund. Obwohl dieser angeblich nur teilweise stimmig sein soll, hat er mich gut unterhalten. Die Handlung wechselt ständig und wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Während die allgemeinen Erzählungen in der dritten Person geschrieben sind, wird aus Sicht von Fatmah die Handlung in der ICH-Version erzählt.
Die Autorin geht während ihrer Erzählung auf die vielen Modeerscheinungen der Barockzeit Anfang des 18. Jahrhunderts ein und es ist interessant zu erfahren, wie man sich heraus geputzt, heraus gepudert und heraus geschminkt hat. Wasser und Seife waren eher ein Fremdwort, Hinterlassenschaften fand man überall vor, sei es auf den königlichen Flur oder in den Kemenaten.
Anstrengend und interessant zu lesen waren die gesamten Kriegshandlungen, da man immer wieder versuchen musste, die einzelnen Figuren zuordnen zu müssen. Auch die historischen Briefe und Dokumente fand ich äußerst interessant, da sie eine gewisse Authentizität bewirkten.
Der Schreibstil und die gewählte Sprache der Autorin fand ich ziemlich gewöhnungsbedürftig, da sie sehr altertümlich wirkten. Abgesehen davon hat mich nur die kleine Schriftgröße von einem entsprechenden Lesefluss abgehalten.

Die Autorin: Sabine Weigand stammt aus Franken. Sie ist Historikerin und arbeitet alsAusstellungsplanerin für Museen. Dokumente aus Nürnberg waren der Ausgangspunkt ihres Romans ›Das Perlenmedaillon‹, das wahre Schicksal einer Osmanin am Hof August des Starken liegt dem Roman ›Die Königsdame‹ zugrunde. In ›Die Seelen im Feuer‹ bilden die Hexenakten von Bamberg die historische Romanvorlage, bei ihrem ersten Roman ›Die Markgräfin‹ war es die reale Geschichte der Plassenburg bei Kulmbach, bei ›Die silberne Burg‹ die Bestallungsurkunde einer jüdischen Ärztin.


Meine Bewertung:
 

Quellen:
Cover: Fischer Verlag
Klappentext: Fischer Verlag
Kurzbiografie: Fischer Verlag
Foto: © Thekla Ehling

Dienstag, 25. Juni 2013

# 22 # Neues im Bücherregal

Mein Bücherregal hat sich wieder um einige schöne historische Bücher erweitert, worüber ich mich sehr freue.


(91) Klappentext: "Etwas Furchtbares war in Gang gekommen, das nicht nur seine Familie betraf, sondern ebenso den König, das Haus Lancaster und ganz England. Ihnen allen schien der Blutmond." England 1413: Als der dreizehnjährige John of Waringham fürchten muss, von seinem Vater in eine kirchliche Laufbahn gedrängt zu werden, reißt er aus und macht sich auf den Weg nach Westminster. Dort begegnet er König Harry und wird an dessen Seite schon jung zum Ritter und Kriegshelden. Doch Harrys plötzlicher Tod stürzt England in eine tiefe Krise, denn sein Sohn und Thronfolger ist gerade acht Monate alt

(92) Klappentext: Als junges Mädchen kommt Fatmah nach Dresden. Angstvoll und alleingelassen muss sie die fremden Sitten am sächsischen Hof erlernen. Sie wird Zofe von Augusts mächtigster Mätresse, Constantia von Cosel. Bis Fatmah selbst das Interesse des Königs erregt und für Constantia zur Rivalin wird. Wem kann Fatmah am Hofe trauen? De Villeroy, dem französischen Gesandten, der sich elegant über Augusts mangelndes Kriegsglück lustig macht? Oder dem jungen polnischen Grafen Worowski, der im Geheimen für die Freiheit seines Volkes kämpft? Da gerät Fatmah in eine Intrige um Magie, Mord und Verrat. Kann die Königsdame ihr Schicksal wenden?

(93) Klappentext: Blutmysterium und Aschenkreuz: Viel Wunderbares und viel Böses gibt es unter Gottes Himmel. Im Frühjahr 1415 tritt die kluge, vorwitzige und nicht mehr ganz junge Serafina in das Schwesternhaus Sankt Christoffel zu Freiburg ein, dessen fromme Bewohnerinnen sich den Armen, Kranken und Sterbenden unter den Bürgern widmen. Schnell lebt sich Serafina ein in der Stadt am Rande des Schwarzwalds. Wäre da nur nicht die Geschichte mit dem Sohn des Kaufherrn Pfefferkorn, an dessen Selbstmord sie zweifelt. Und wäre da erst recht nicht der neue Stadtarzt. Adalbert Achaz kennt Serafina. Und er weiß um ihr dunkles Geheimnis. Ein zweiter Toter findet sich. Auch er trägt ein Aschenkreuz auf der Stirn. Und Serafina fängt an nachzudenken …

Montag, 24. Juni 2013

# 91 # Johanna Geiges: Das Geheimnis der Medica


Johanna Geiges
Das Geheimnis der Medica

Erschienen am: 10.08.2012
Verlag: Ullstein
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Belletristik/Historischer Roman
Seiten: 512
Preis: € 8,99
ISBN: 978-3-548-28432-3

Klappentext: Deutschland zur Stauferzeit: Die junge Anna hat eine ganz besondere Gabe. Sie kann Menschen heilen. Der jüdische Medicus Aaron erkennt ihr Talent und wird ihr Lehrmeister. Die Heilverfahren sind ihrer Zeit weit voraus und schon bald steht Anna im Ruf, eine Wunderheilerin zu sein. Doch ihre ungewöhnlichen Fähigkeiten und die Liebe zu einem jungen Grafen, bringen die Medica in höchste Gefahr: Der Erzbischof von Köln brandmarkt sie als Hexe. Anna stellt sich ihrem Schicksal und kämpft schließlich um alles: ihre Heilkunst, ihre Liebe und ihr Leben.

Meine Meinung: Unter dem Schutz von Pater Urban wächst Anna seit ihrem sechsten Lebensjahr im Zisterzienserekloster von Heisterbach auf. Doch ihre wahre Identität muss sie verbergen, sodass man sie nur als „Bruder Marian“ kennt. Als inzwischen 16jährige machen sich sowohl Anna´s Eltern als auch der Pater Sorgen um ihre weitere Zukunft. Viel zu schnell könnte erkannt werden, dass es sich bei Bruder Marian nicht um einen jungen Mann sondern um eine junge Frau handelt, die obendrein durch ihre zwei unterschiedlichen Augenfarben sehr auffällig erscheint. Bevor die Eltern und der Pater ihren Entschluss, Anna aus dem Kloster zu schicken, umsetzen können, wird der Pater tot aufgefunden. Dass hinter dem überraschenden Tod des Paters der Erzbischof von Köln und sein Neffe stecken könnten, wird Anna schnell klar, als sie in ihrem Ziehvaters Hand das Wort Gift stehen sieht. Als sich Anna auch noch in Gero von Hochstaden einen Feind macht, wird Anna/Bruder Marian des Klosters verwiesen, als sie bei ihm die hoch ansteckende Krankheit Lepra feststellten.
Als Aussätzige versucht sich Anna durchzuschlagen; wird schließlich des Todes durch Ertrinken verurteilt und gelangt nach einem Todeskampf in die Arme des Medicus Aaron. Dieser nimmt sich ihrer an, als er merkt, dass Anna nicht an der Lepra erkrankt ist, sondern nur an einen simplen Ausschlag. In Anna erkennt Aaron die Fähigkeiten zum Heilen und bildet sie schließlich aus, bis sie eines Tages von ihrer Vergangenheit eingeholt wird.

Johanna Geiges beginnt ihre Handlung etwas verhalten, bevor sie zu ihrer spannenden Höchstform aufläuft. Schnell wird dem Leser klar, dass hinter Annas Identität etwas Besonderes verborgen sein muss. Nicht umsonst wäre sie dann im Schutz des Klosters aufgewachsen. Doch bevor die Autorin das Geheimnis lüftet, geschieht noch jede Menge mit Anna. Die Begegnungen mit verschiedenen Figuren, wie Bruder Thomas oder dem Grafen Chassim von Greifenklau lassen den Leser in so mancher Situation mitfiebern.
Doch ein besonderes Augenmerk wurde auf den Heiler bzw. dem Medicus Aaron und später der Medica Anna gelegt, die mit ihren modernen Heilmethoden Aufsehen erregt haben. Obwohl man sich erst im 13. Jahrhundert befindet, werden hier von Heilmethoden berichtet, die eigentlich erst zu einer wesentlich späteren Zeit erwähnt worden sind. So wurden hier z.B. schon Kaiserschnitte erfolgreich durchgeführt oder Gipsverbände an gebrochenen Gliedmaßen angebracht, was etwas an der Authentizität des Werkes zweifeln ließ. Als Anna jedoch der Hexerei bezichtigt wird, gibt es doch noch einige Menschen in ihrem Umfeld, die sie unterstützen und ihre wahre Identität aufdecken.
Fesselnd, rasant und mit viel Gefühl hat Johanna Geiges ihre Geschichte erzählt und hat  den Leser an den Heilmethoden des 13. Jahrhunderts, die von der Kirche nicht gern gesehen worden sind, teil haben lassen. Auch wenn diese teilweise an der Glaubwürdigkeit zweifeln ließen, war das Gesamtwerk äußerst unterhaltsam und ist in jedem Fall eine Leseempfehlung wert.

Die Autorin: Johanna Geiges
Johanna Geiges hat jahrelang als Drehbuchautorin für große Fernsehproduktionen gearbeitet, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. Sie lebt mit ihrer Familie in Memmingen.


Meine Bewertung:


Quellen:
Cover: Verlag Ullstein
Klappentext: Verlag Ullstein
Kurzbiografie: Verlag Ullstein

Samstag, 22. Juni 2013

# 90 # Gunnar Kunz: Zeppelin 126


Gunnar Kunz
Zeppelin 126

Erschienen am: 03.05.2013
Verlag: Sutton
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Historischer Krimi
Seiten: 240
Preis € (D) 9,95
ISBN: 978-3-86680-166-8

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Online bestellbar hier: Amazon/Sutton

Klappentext: Deutschland 1924. Langsam erholt sich das Land von der Inflation. Hendrik Lilienthal, Professor für Philosophie, und Diana, die Frau seines Bruders und Assistentin von Max Planck, nehmen an einer Probefahrt des Zeppelins LZ 126 teil, bevor dieser als Reparationsleistung an die USA geliefert wird. Doch die Mitreisenden entpuppen sich als schwierig, unter der Oberfläche gären mühsam verborgene Spannungen, es kommt zu Handgreiflichkeiten. Schließlich geschieht ein Mord.
Auf sich allein gestellt versuchen Hendrik und Diana mit philosophischem Witz und analytischem Verstand, den Täter zu entlarven. Ihre Fragen reißen alte Wunden auf und verwandeln die angespannte Situation in ein Pulverfass. Und plötzlich wird es eng im Luftschiff, als den Passagieren klar wird, dass ein zu allem bereiter Verbrecher mit an Bord ist.
Im vierten Fall des ungleichen Ermittlerpaares entführt Gunnar Kunz die Leser an Bord eines der faszinierendsten Verkehrsmittel aller Zeiten und lässt die unruhigen Zwanzigerjahre vor einem dramatischen Hintergrund wiederauferstehen.

Meine Meinung: Inzwischen haben sich endlich Gregor Lilienthal und Diana Escher das Ja-Wort gegeben und Diana hat zum ersten Mal nach langer Zeit die Möglichkeit ihre Schwester zu sehen, die seit mehr als 12 Jahren glücklich verheiratet in London lebt. Hendrik Lilienthal, Gregors Bruder, begleitet seine ehemalige Mitbewohnerin auf den ungewöhnlichen Weg. Denn sie haben sich die Gelegenheit, mit einem Luftschiff zu fahren, nicht nehmen lassen. Auch wenn Hendrik an Höhenangst leidet, nimmt er die Fahrt für Diana gern auf sich.
Die Reisegesellschaft ist bunt gemischt, vom Reporter, Diplomaten bis hin zu einem Grafen mit seiner Familie. Von Friedrichshafen aus soll die Reise quer durch Deutschland über Dänemark, Norwegen, Schottland und schließlich England führen. Die Probefahrt soll dazu dienen, dem Schiff den letzten Schliff für die Überfahrt nach Amerika zu verpassen. Doch schon in der ersten Nacht wird die Traumfahrt durch einen Mord zerstört und es sieht ganz so aus, als würde die Fahrt nicht in England enden, sondern zurück nach Deutschland führen.

Gunnar Kunz hat wieder einmal bewiesen, dass er eine Kriminalhandlung geschickt in einen historischen Hintergrund verpacken kann. Sein vierter Fall war alles andere als langweilig. Von Beginn an wurde eine Spannung erzeugt, die sich bis zum Schluss hielt.
Schon die Gestaltung des Buches hat mich fasziniert, die Cover vom Sutton Verlag, die meist in rot-schwarz (Krimi) gehalten werden, mag ich sowieso, aber das man gleich auf den ersten Seiten einen kleinen Einblick in das Schiff bekommt, fand ich genial. Der Aufbau und die Belegung des Passierschiffes gaben mir immer wieder die Möglichkeit, mich genau in die Handlung hinein versetzen zu können. Neben den detailgetreuen Beschreibungen über die Bedienung und den Umgang mit dem Zeppelin wurden auch viele technische Informationen vermittelt. Vor dem Hintergrund, dass der Zeppelin 126 eigentlich als Ersatz für die Reparationsleistungen Deutschlands an Amerika weiter gereicht werden sollte, hat der Autor in seinem Plot auch die politische Entwicklung Deutschlands angerissen.
Durch den Mord an einen der Reisenden wurden Diana und der Professor Hendrik Lilienthal auf Dianas Empfehlung hin, als Mordermittler benannt. Während ihrer Befragungen kamen auch die politischen Verwicklungen der an Bord befindlichen Personen sehr gut zum Ausdruck. Auch die Darstellung ihrer Gesinnung sowie die Heraushebung der Gewinner und Verlierer der Inflation fand ich äußerst interessant.
Doch bei ihren Ermittlungen stießen die beiden Hobbyermittler immer wieder auf Hindernisse. Keine der Befragten ließ sich anfangs in die Karten schauen. Erst nach und nach fassten die Passagiere Vertrauen zu Hendrik und Diana und Beide hatten bereits eine Ahnung, wer der Mörder sein könnte, als sich dieser ganz unverhofft zu erkennen gab. Um ihn überwältigen zu können, schmiedeten die übrigen Passagiere Pläne, die jedoch an der Umsetzung scheiterten. Nicht zuletzt waren weitere Opfer zu beklagen und Hendrik musste wieder einmal um sein Leben kämpfen.
Gunnar Kunz hat mich mit seinem „Zeppelin 126“ voll in den Bann gezogen. Sein Schreibstil ist flüssig und spannend und er weiß, wie man die politischen Geschehnisse gut verpacken kann ohne dass es zu umfangreich wird. Er hat genau das richtige Maß gefunden um den Leser am Ball zu halten. Die Beschreibung seiner Protagonisten und deren Charaktere waren äußerst gelungen. Ich hatte eine sehr gute Vorstellung von ihnen, sodass sich die gesamte Handlung wie in einem Kopfkino abspielte. Besonders Hendrik Lilienthal hat es mir angetan, der zerstreute Professor, der seine Gespräche gern mit Zitaten untermauert. Ein Zitat hat mir sehr gut gefallen, das auch in unsere heutige Zeit passt, wo immer wieder auf hohem Niveau gejammert wird: „Mehr als nötig leidet, wer leidet, bevor es nötig ist“.

Fazit: Wer nicht nur ein begeisterter Krimileser ist, sondern sich auch für die Geschichte Deutschlands interessiert, wird mit „Zeppelin 126“ eine gute Wahl treffen. Für mich ist es der beste Teil seiner vier Folgen.

Der Autor: Gunnar Kunz
Gunnar Kunz, Jahrgang 1961, hat sich mit über dreißig Theaterstücken sowie mit preisgekrönten Hörspielen für Kinder einen Namen gemacht. Große Erfolge feierte der in Berlin lebende Autor mit seiner Serie von historischen Kriminalromanen aus der Weimarer Republik: "Dunkle Tage", "Organisation C.", "Inflation" und "Zeppelin 126".



Reihenfolge
Band 1 – Dunkle Tage
Band 2 – Organisation C
Band 3 – Inflation
Band 4 – Zeppelin 126


Meine Bewertung:


Quellen:
Cover: Sutton Verlag
Klappentext: Sutton Verlag
Autorenporträt: Sutton Verlag
Foto: Maiko Kerner

Ich danke dem



für die Bereitstellung dieses
Rezensionsexemplars.

Freitag, 21. Juni 2013

# 89 # Gunnar Kunz: Inflation


Gunnar Kunz
Inflation

Erschienen am: 21.02.2011
Verlag: Sutton
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Historischer Krimi
Seiten: 216
Preis € (D) 12,00
ISBN: 978-3-86680-747-1

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Klappentext: Berlin, 1923: Millionen in der Tasche, aber nichts zu essen. Kein Wunder, dass Philosophieprofessor Hendrik Lilienthal und Diana Escher, Assistentin von Max Planck, sich nicht anders zu helfen wissen, als nachts heimlich die Kartoffeläcker im Berliner Umland heimzusuchen. Doch da sind sie nicht die Einzigen, und plötzlich stehen sie vor einer übel zugerichteten Leiche.
Zum Glück erreichen sie, dass der Fall Kommissar Gregor Lilienthal, Hendriks Bruder, übertragen wird - und schon stürzt sich das außergewöhnliche Trio wieder in die Ermittlungen. Schnell finden sie heraus, dass das Opfer zwar einen weißen Anzug trug, aber beileibe keine weiße Weste hatte.
Die Ermittlungen führen zu Schiebern und Hehlern, zu Menschen am Rande der Existenz. Eine Spur weist ins von den Franzosen besetzte Ruhrgebiet, wo Auseinandersetzungen zwischen Deutschen und Besatzern, Saboteuren und Separatisten toben. Als Diana sich zu weit vorwagt, gerät sie in tödliche Gefahr.
Auch im dritten Fall des Berliner Ermittlertrios gelingt es Gunnar Kunz perfekt, eine spannende Krimihandlung mit eindringlichen Milieuschilderungen und den dramatischen Ereignissen der Weimarer Republik zu verweben.

Meine Meinung: Es ist kaum zu glauben, aber Hendrik Lilienthal und seine Mitbewohnerin Diana Escher können sich kaum fort bewegen, nicht ohne auf eine Leiche zu treffen. So auch, als sie sich außerhalb von Berlin um Essensvorräte bemühen. Beim nächtlichen Durchwühlen des Kartoffelackers werden sie Zeuge eines Leichenfunds. Der Tote ist kein anderer als Ulf Weber, ein moralisch großzügiger Verbrecher, der aus der Not der Leute heraus seinen Vorteil zu ziehen vermochte. Inmitten der Inflation, die gerade ihren Höhepunkt erreicht hat, handelt Ulf Weber mit allem was rar ist und musste dafür wahrscheinlich mit seinem Leben bezahlen.

In seinem dritten Kriminalfall hat sich Gunnar Kunz in das Jahr 1923 begeben, als die Inflation in Deutschland seinen Höhepunkt erreicht hat. Die Hungersnöte, die zwar schon seit Jahren andauerten und für die Bevölkerung unermessliches Leid mit sich brachten, ließen auch seinen Protagonisten Professor Hendrik Lilienthal leiden. Der katastrophale Kurssturz der deutschen Mark hatte nicht zuletzt dazu geführt, dass kaum noch Lebensmittel und Essbares käuflich zu erwerben waren. Ausgerechnet in dieser Zeit hat Ulf Weber seine großen Geschäfte tätigen können.
Bei ihren Recherchen zu dem Mordfall, die nicht nur Kriminalkommissar Gregor Lilienthal, sondern auch die Hobbyermittler Diana Escher und Gregors Bruder Hendrik Lilienthal, auf den Plan riefen, stießen sie auf zwielichtige Gestalten im Scheunenviertel Berlins. Und genau hier vermutet man zunächst seine Verdächtigen.
Auch wenn die Mordermittlung um den toten Ulf Weber so manches Mal nur das Beiwerk der Handlung zu sein schien, wurde ich trotzdem in deren Bann gezogen. Die Alltagssituationen, die der Autor aufgezeichnet hat, haben einmal mehr gezeigt, zu wessen die Bevölkerung imstande war. Die Schuld über den Geldverfall wurde letztendlich einer bestimmten Personengruppe zugeschrieben, den Juden. Obendrein wurden diese, wie schon so oft in der Geschichte, von den Unwissenden verfolgt.
Die Auflösung des Mordfalls war dann doch etwas überraschend, vor allem, was das Motiv betraf.
Alles in allem hat der Autor wieder ein spannendes Werk präsentiert und auch seine Protagonisten haben sich entsprechend weiter entwickelt. Obwohl ich dieses Mal seine zahlreichen Zitate, die ich aus den Vorgängerbüchern so gemocht habe, vermisst habe, wurde ich trotzdem mit einem ausgezeichnet recherchierten historischen Hintergrund gut unterhalten.

Der Autor: Gunnar Kunz
Gunnar Kunz, Jahrgang 1961, hat sich mit über dreißig Theaterstücken sowie mit preisgekrönten Hörspielen für Kinder einen Namen gemacht. Große Erfolge feierte der in Berlin lebende Autor mit seiner Serie von historischen Kriminalromanen aus der Weimarer Republik: "Dunkle Tage", "Organisation C.", "Inflation" und "Zeppelin 126".



Reihenfolge
Band 1 – Dunkle Tage
Band 2 – Organisation C
Band 3 – Inflation
Band 4 – Zeppelin 126


Meine Bewertung:
 


Quellen:
Cover: Sutton Verlag
Klappentext: Sutton Verlag
Autorenporträt: Sutton Verlag
Foto: Gunnar Kunz

Ich danke dem


für die Bereitstellung dieses
Rezensionsexemplars.

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