Mittwoch, 17. April 2013

# 55 # Beate Maly: Die Hebamme von Wien


Beate Maly
Die Hebamme von Wien

Erschienen am: 04.12.2008
Verlag: Ullstein
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Belletristik/Historischer Roman
Seiten: 496
Preis: € 8,95
ISBN: 978-3-548-28004-2

Klappentext: Wien 1683. Die junge Hebamme Anna und ihre Tante Theresa helfen den Frauen der Stadt bei schwierigen Geburten. Dem Prediger Abraham a Santa Clara ist ihre Arbeit verdächtig: Kann es mit rechten Dingen zugehen, dass sie so oft Mutter und Kind retten können? Ist da Hexenwerk im Spiel? Doch ehe er die Hebammen auf den Scheiterhaufen bringen kann, überfallen die Türken die Stadt. Und es gibt einen Mann, der Anna liebt und die beiden Frauen unbedingt retten will.

Meine Meinung: Anna und ihre Tante Theresa sind Hebammen in Wien und in der Ausübung ihres Gewerbes sehr fortschrittlich eingestellt. Da kommt auch mal die Geburtszange zum Einsatz, wenn es keine andere Lösung mehr für die Gebärende gibt. Wenn Pater Abraham davon erfahren würde, würden beide mit Sicherheit auf dem Scheiterhaufen enden, zumal der Pater nicht gut auf Anna und Theresa zu sprechen ist.
Oftmals begeben sich die Frauen am Rande der Legalität und nur mit viel Glück konnten sie bisher Schlimmeres vermeiden. Doch während der türkischen Belagerung des osmanischen Reiches mussten sowohl Anna als auch Theresa mehrfach ihr Leben riskieren, um andere zu retten.

Beate Maly hat mit ihrem Roman „Die Hebamme von Wien“ ein beachtenswertes Werk präsentiert, dass mich während der gesamten Lesephase voll mitgerissen hat. In mehreren Handlungssträngen erzählt die Autorin von den beiden Hebammen, die sich zudem aufopferungsvoll um einen verwaisten Jungen kümmern, dem Beginn und Verlauf der türkischen Belagerung durch das osmanische Reich und von den Freunden Lorenzo und Rudolf. Während Rudolf als Macho des 17. Jahrhunderts, der im Dienste von Graf Starhemberg als Bote tätig ist, dargestellt wird, ist Lorenzo eher der Ruhige und für den Grafen als Jurist unverzichtbar.
Lorenzo, der einst aus Italien geflüchtet ist, als sein Vater ihn verheiraten wollte, lebt seit einiger Zeit in der eher für ihn verhassten Stadt Wien. Viel zu oft denkt er an seine Heimat, der Toskana zurück, in der es warm ist und guten Wein gibt. Wien hingegen ist für ihn nur dunkel und kalt.
Gerade als die Türken die Stadt zu belagern begannen, lernt Lorenzo Anna kennen. In dieser Zeit ereignen sich viele Dinge in ihrem Leben, die sie nachhaltig prägen sollten. Immer wieder begeben sich die Protagonisten unter Einsatz ihres Lebens in Gefahr.
Die Autorin schildert, wie blutig und brutal sich der Krieg gestaltete und welchen Gefahren die Hebammen ausgesetzt waren und erzählt das Leid, das über die Wiener Bevölkerung herein brach.
Bei all dem Krieg, dem Leid und Tod, den vielen Plünderungen gab es auch Menschen, die noch immer Intrigen sponnen, um sich ihrer Feinde zu entledigen.
Beate Maly hat von einem geschichtlichen Ereignis erzählt, dessen historischen Hintergrund sie in eine fiktive Handlung verarbeitet hat. Die Art ihrer Erzählung zeugt von unfangreichen Recherchen und Wissen.
Ihre Protagonisten hat sie alle überzeugend dargestellt. Der Spannungsbogen ihrer Handlung ist durchweg hoch gehalten.


Die Autorin: Beate Maly, geboren in Wien, ist Autorin zahlreicher Kinderbücher, Sachbücher und historische Romane. Sie ist verheiratet und lebt mit ihrem Mann und drei Kindern in Wien.











Meine Bewertung:


Quellen:
Cover: Ullstein Verlag
Klappentext: Ullstein Verlag
Kurzbiografie: Ullstein Verlag
Foto: © privat Beate Maly

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