Freitag, 8. Februar 2013

# 19 # Kerstin Apel: Der Kreuzworträtselmord


Kerstin Apel
Der Kreuzworträtselmord

Erschienen am: 31.01.2013
Verlag: Sutton
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Krimi/Thriller
Seiten: 160
Preis € (D) 9,95
ISBN: 978-3-95400-142-2

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Klappentext: Die Berliner Journalistin Shiva ist alles andere als begeistert, als ihr Chef sie aus dem lang ersehnten Urlaub in Oberhof reißt, um einen uralten, längst gelösten Kriminalfall neu zu recherchieren. Und damit will der die miese Auflage steigern? 1981 hatte der Kreuzworträtselmord die ganze Republik wochenlang in Atem gehalten und eine der größten Fahndungsaktionen der DDR ausgelöst. Aber der Täter wurde gefasst und hat seine Strafe abgesessen. Lustlos beginnt Shiva, Zeugen zu befragen und die Fakten zu rekonstruieren. An eine Story glaubt sie nicht so recht. Nur, warum gibt sich die Polizei so zugeknöpft und wer versucht, den Täter zu verstecken? Als Shiva eine Zeugin ausfindig macht, wird sie angegriffen. Was ist damals wirklich geschehen?

Meine Meinung: Shiva befindet sich gerade in ihrem wohlverdienten Winterurlaub als sie, nach einem kleinen Skiunfall, die Bekanntschaft mit Susanna und später auch ihrer Freundin Judith macht. Obwohl Susanna sich nicht gerade zugänglich zeigt, sich während eines Kennenlerndrinks in der nahegelegen Skihütte plötzlich davon stiehlt und auch bei einem späteren Zusammentreffen ähnliche Verhaltensweisen offenbart, hält Shiva an ihrer neuen Bekanntschaft fest. Dass diese Bekanntschaft wenig später ihr den erhofften Durchbruch zu ihrem journalistischen Auftrag bringen könnte, war ihr zu dem Zeitpunkt nicht bewusst.
Shiva, die kurzerhand von ihrem Redaktionschef aus dem Urlaub gerufen worden ist, erhielt nämlich den Auftrag, den einstigen Kreuzworträtselmord neu aufzurollen um eventuell unbekannte Details den Lesern der Zeitung „Aktuelles Blatt“ präsentieren zu können. Dass ihre Recherchen sie zurück zu Susanna führen würde, war vielleicht glückliche Fügung für Beide oder doch nur Zufall?

Mit ihrem Buch „Der Kreuzworträtselmord“ hat die Autorin Kerstin Apel beabsichtigt, ihre persönlichen Erlebnisse mit dem damaligen Kindermörder Matthias S., der einst ihr jugendlicher Freund war und mit dem sie einige Jahre zusammen lebte, aufzuarbeiten. In einer fiktiven Handlung, die die Story ummanteln sollte, hat sie ihre Protagonisten in Susanna für Kerstin Apel und Sven G. für den Kindermörder Matthias S. benannt.
Die Geschichte wird aus der Sicht der Journalistin Shiva in der Ich-Perspektive erzählt. Abgesehen davon, dass die eigentliche „Aufarbeitung“ des traumatischen Erlebnisses der Autorin erst nach mehr als zwei Dritteln des Buches begann, empfand ich den Einstieg in die Handlung sehr gewöhnungsbedürftig. Dies lag wohl daran, dass die Autorin sich von einer einfachen und gewöhnlichen Ausdrucksweise leiten ließ. Zudem fand ich die Protagonisten eher als unsympathisch und arrogant. Eine Abgrenzung der einzelnen Figuren voneinander gab es für Meindafürhalten nicht. Jede der beschriebenen Protagonisten zeigten ähnliche Charakterzüge auf. Obwohl die Autorin für ihre Darsteller erfundene Namen benutzte, erschließt sich mir nicht, warum sie auch den damaligen Kindermörder oftmals nur als G. bezeichnete, was den Lesefluss eindeutig behinderte.
Das Verbrechen, das dem 6 jährigen Jungen Lars Bense und seinen Eltern widerfuhr, war mir aus einer Folge des „Polizeiruf 110“ bekannt. Ich empfand es damals schon nur als grausam, tragisch und schrecklich und mit welchem riesigen Aufgebot an Polizeibeamten und Helfern die damalige Volkspolizei auf die Spuren des Verbrechers gelangen sollte. Jetzt stellt sich heraus, dass es für den Mord sogar Zeugen, in Person von Frau Apel, gab, was eher noch untertrieben ist.
Das Buch wird mit dem Slogan „Die wahre Geschichte des Kreuzworträtselmords“ angepriesen, also muss ich davon ausgehen, dass der letzte Teil des Buches, die Geschichte der Susanna, die wahre Geschichte ist.
Was ich beim Lesen empfand, kann ich mit Worten nicht wirklich ausdrücken. Entsetzen, Abscheu, Fassungslosigkeit, Ekel, Grausamkeit. Für mich ist die Frau eindeutig eine Mittäterin, die ebenfalls zur Verantwortung gezogen werden müsste. Aber ich nehme an, dass die Autorin sich vor der Veröffentlichung des Buches über eventuelle juristische Folgen kundig gemacht und somit ihrem Debütroman alle Chancen eingeräumt hat.
Ich frage mich nur, was wohl die Eltern des kleinen Lars nicht nur denken mögen, wenn sie dieses Werk lesen würden.
Meiner Meinung nach hat sich der Verlag mit der Veröffentlichung dieses Buches keinen Gefallen getan, es sei denn, es gibt noch sensationslustige Leser, die die Verkaufszahlen nach oben treiben werden.

Die Autorin: Kerstin Apel
Kerstin Apel, Jahrgang 1963, lernte als Schülerin in Halle-Neustadt einen Jungen kennen, der zum Mörder werden sollte. »Der Kreuzworträtselmord« ist ihre erste schriftstellerische Arbeit. Nach 30 Jahren verarbeitet sie darin literarisch ihre eigenen traumatischen Erfahrungen. Denn was trotz all der Berichterstattung über den wohl aufsehenerregendsten Kriminalfall der DDR-Zeit nie bekannt wurde: Sie musste entdecken, dass ihr damaliger Freund den siebenjährigen Lars Bense in der Wohnung ihrer Mutter ermordete.



Meine Bewertung:


Quellen:
Cover: Sutton Verlag
Klappentext: Sutton Verlag
Autorenporträt: Sutton Verlag
Foto: Maiko Kerner

Ich danke dem


für die Bereitstellung dieses
Rezensionsexemplars.

1 Kommentar:

  1. Sehr gute Rezension die du dazu geschrieben hast. Ich ging bei dem Buch anfangs von einem Krimi aus und bin erst später darauf gestoßen, was für ein abartiges Buch das ist. Deswegen werd ich das mit dem lesen jetzt auch sein lassen und hoffe, alle anderen ebenso. Der Sutton Verlag hat sich damit wirklich keinen Gefallen getan.

    Liebe Grüße
    Petzi

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