Sonntag, 7. Oktober 2012

# 157 # Rezension zu "Hypnose" von Sina Beerwald



Sina Beerwald

Hypnose

Erschienen am: 13.08.2012
Verlag:
Heyne
Ausgabeart:
Taschenbuch
Kategorien:
Belletristik / Krimi & Thriller
Seiten: 400
Preis € (D) 8,99 | € (A) 9,30 | SFR 13,50
ISBN: 978-3-453-43636-7

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Klappentext: Ein eiskalter Mord im Freundeskreis. Die Journalistin Inka Mayer hat Zweifel am Geständnis ihrer Freundin Annabel. Inka hegt den Verdacht, dass Annabel das Opfer eines Klinikleiters ist, der unter Hypnose Experimente an ahnungslosen Patienten durchführt – und bei dem sie beide in Behandlung sind. Oder ist Hypnose so harmlos, wie er sie glauben machen will? Irgendwer hat es auch auf die Journalistin abgesehen. Ein Spiel um freien Willen, Wirklichkeit und Paranoia beginnt. Ein Spiel auf Leben und Tod.

Meine Meinung: Inka Mayer hat das schlimmste Erlebnis hinter sich, was sich eine Mutter nur vorstellen kann. Sie hat ihr Kind tot geboren. Für Inka bricht eine Welt zusammen, die sie sich nur mühsam und mithilfe ihres Mannes und Freunde wieder aufbauen kann. Sie hat sich entgegen dem Standpunkt ihres Mannes zu einer Hypnosetherapie entschieden um die Erlebnisse, die ihr wie ein Filmriss entglitten sind, aufarbeiten zu können. Ihr Hypnosearzt und Therapeut Professor Hagedorn ist gleichzeitig der Mann ihrer Frauenärztin Evelyn, die wiederum die Schwester ihrer allerbesten Freundin Annabell ist. Auch Annabell geht es schlecht, denn sie hat ihren über allen geliebten Freund und künftigen Ehemann Jannis ohne jeglichen ersichtlichen Grund bestialisch getötet. Während Inka versucht ihrer Freundin und deren Schwester beizustehen, trifft sie nach langer Zeit wieder auf deren Vater Doktor Brunner, der inzwischen wegen schizophrener Störungen in der psychiatrischen Abteilung lebt bzw. vor sich hin vegetiert. Eine Botschaft des gestörten Vaters lässt Inka aufhorchen und ihre Angst, dass sie jemand töten will, nimmt immer mehr Besitz von ihr.

Sina Beerwald hat mit „Hypnose“ einen verwirrenden und hochgradig spannenden Psychothriller präsentiert, der einen nicht nur fesselt sondern zugleich atemberaubend ist. Die Story ist bis ins Kleinste durchdacht und sehr stimmig. Obwohl sie ihren Plot ziemlich ruhig beginnt, ist schon auf den ersten Seiten eine gewisse Spannung vorhanden, die einen unvermeidlichen Nervenkitzel erzeugt.
Die Autorin scheint sehr aufwendige Recherchen zum Thema „Hypnose“ betrieben zu haben, denn ihre Darstellungen wirken sehr authentisch und lassen den Leser selbst in einen Zustand der Trance schweben, denn man kommt von dem Werk einfach nicht los.
Während Sina Beerwald noch zu Beginn der Handlung die Tragödie um den Tod des Neugeborenen in den Vordergrund stellt, ändert sich die Perspektive schnell, sodass der Mord an Jannis, Annabells künftigen Ehemann, die Oberhand übernimmt.
Die häufigen Perspektivwechsel schaffen zudem, wie es sich für einen Psychothriller gehört, ziemliche Verwirrung. Letztendlich ist dies den Protagonisten, die nicht ganz transparent dargestellt sind, geschuldet. Nicht Einer von ihnen wirkt koscher, im Gegenteil. In jeden Protagonisten vermutet man den potentiellen Mörder und Drahtzieher eines Komplotts, der sich vom Tod des Kindes bis hin zu dem Mord an Jannis zieht. Die zunächst als vertrauenswürdig dargestellten Figuren werden selbst von einem Schatten, der sich Hypnose nennt, begleitet. So ziemlich jede Figur scheint in einen gewissen Zustand der Trance geführt worden zu sein, wobei das Selbsterlernen des Hypnotisierens in diesem Werk, durch die Patientin Inka, etwas einfach demonstriert worden ist.
Es scheint, als seien alle Protagonisten in die Todesfälle verwickelt zu sein. Nach und nach löst sich jedoch der Strudel des Chaos auf und dem Leser erschließen sich die ganzen Zusammenhänge.
Sina Beerwald hat sich in ihrem Thriller nicht nur mit der Hypnose auseinander gesetzt, sondern auch mit weiteren Krankheitsbildern, wie Schizophrenie, Halluzination, Wahn, Sucht etc., wobei gerade hier die Hypnose als Mittel zur Heilung und Aufarbeitung von furchtbaren Erlebnissen dokumentiert worden ist. Dass aber gerade in dieser Story fast ausschließlich Missbrauch an dieser Therapieform betrieben worden ist, stellt sich als Fazit für die Realität als sehr beängstigend dar.

Die Autorin: Sina Beerwald
Sina Beerwald, 1977 in Stuttgart geboren, studierte Wissenschaftliches Bibliothekswesen. Nach ihren erfolgreichen Romanen „Die Goldschmiedin“, „Die Herrin der Zeit“ und „Das blutrote Parfüm“ liegt mit "Das Mädchen und der Leibarzt" nun ihr vierter historischer Roman vor.





 Foto © Sina Beerwald


Meine Bewertung:



An dieser Stelle möchte ich mich
recht herzlich beim


für die Bereitstellung dieses
Rezensionsexemplars bedanken.







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