Montag, 30. April 2012

Lesestatistik Monat April 2012

Der April war ein guter Lesemonat für mich und ich hatte echt das Glück, viele Highlights lesen zu dürfen. Absolut begeistert war ich dieses Mal gleich von 6 Büchern und zwar von Sven Koch - Brennen muss die Hexe, von Astrid Seehaus - Tod im Eichsfeld, von Cat Clarke - Vergissdeinnicht, von Arno Strobel - Das Skript, von Andreas Winkelmann - Tief im Wald und unter der Erde und natürlich von Marc Raabe - Schnitt. Was mich ganz besonders freut, es sind gleich 5 deutschsprachige Autoren unter den Hammerwerken. Ein Flop war dieses Mal Gott sei Dank nicht dabei. Und hier kommt meine Leseliste:
  1. Sven Koch - Brennen muss die Hexe - 416 Seiten - Rezension 
  2. Marcel Feige - Kalte Haut - 448 Seiten - Rezension
  3. Peter James - So gut wie tot - 448 Seiten - Rezension 
  4. Carlos Ruiz Zafon - Im Schatten des Windes - 562 Seiten - Rezension
  5. Andreas Franz - Das achte Opfer - 512 Seiten - Rezension
  6. Christian Limmer - Unter aller Sau - 320 Seiten - Rezension
  7. Peter James - Und morgen bist du tot - 528 Seiten - Rezension
  8. Andreas Franz - Letale Dosis - 528 Seiten - Rezension
  9. Lieneke Dijkzeul - Schweigende Sünde - 336 Seiten - Rezension 
  10. Astrid Seehaus - Tod im Eichsfeld - 192 Seiten - Rezension
  11. J.T. Ellison - Judasmord - 332 Seiten - Rezension
  12. Cat Clarke - Vergissdeinnicht - 288 Seiten - Rezension
  13. Olaf Schubert - Wie ich die Welt retten würde - 256 Seiten - Rezension 
  14. Arno Strobel - Das Skript - 384 Seiten - Rezension 
  15. Marc Raabe - Schnitt - 447 Seiten - Rezension 
  16. Wulf Dorn - Trigger - 432 Seiten - Rezension
  17. Andreas Winkelmann - Tief im Wald und unter der Erde - 416 Seiten - Rezension
  18. Andreas Franz - Der Jäger - 592 Seiten - Rezension

Gelesene Bücher bisher: 49
gelesene Bücher im April: 18
gesamt 2012: 67
Gelesene Seiten bisher: 19.606
gelesene Seiten im April: 7.437
gesamt 2012: 27.043

durchschnittlich gelesene Seiten pro Buch bisher: 400 Seiten/49 Bücher
durchschnittlich gelesene Seiten pro Buch im April: 413 Seiten/18 Bücher
gesamt 2012: 403 Seiten/67 Bücher
durchschnittlich gelesene Seiten pro Tag bisher: 215 Seiten/91 Tage
durchschnittlich gelesene Seiten pro Tag im April: 247 Seiten/30 Tage
gesamt 2012: 223 Seiten/121 Tage

Mein SuB am 31.12.2011: 57 Bücher + 4 RE 
hinzugekommene Bücher seit 01.01.2012: 15 (bis März) + 10 (im April)
Mein SuB am 31.03.2012: 35 Bücher + 2 RE
neuer SuB-Bestand am 30.04.2012: 32 Bücher + 1 RE

Challenge-Statistik

Langzeit-Challlenges:

Deutschsprachige Autoren: 45 Autoren mit 71 Bücher
Debüt 2011/2012: 14 von 25 Debütromane
Mira-Verlags-Challenge: 16 von 15 Bücher 
Blanvalet-Challenge: 13 von 20 Bücher
2 von 12 Verlage-Challenge: bisher 15 Verlage mit 23 Bücher
100 Bücher-Challenge: noch 33 Bücher
Seiten-Zähl-Challenge: noch 12.951 Seiten
Wälzer-Challenge: 10 Bücher
ABC-Challenge: 21 von 26 Buchstaben
Serien-Challenge: 11 begonnene Serien - 4 Serien im Endstand
Liebe ist Challenge: 14 von 19 Buchstaben
12 nochmal gelesen:  4 von 12 Bücher

Kurzzeit-Challenge

keine

# 67 # Rezension zu "Der Jäger" von Andreas Franz - Band 4 der Julia Durant-Serie


Andreas Franz

Der Jäger

Erschienen am: 01.10.2001
Verlag: Knaur Taschenbuch Verlag
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Belletristik / Krimi & Thriller
Seiten: 592
Preis € (D) 9,99 | € (A) 10,30 | SFR 14,90
ISBN: 978-3-426-61741-0

Klappentext: Wieder einmal steht Julia Durant von der Frankfurter Mordkommission vor einem Rätsel: Innerhalb weniger Tage geschehen im Oktober mehrere grausame Morde an Frauen unterschiedlichen Alters. Ausgesprochen mysteriös ist für die Kommissarin, dass keine der Frauen sexuell missbraucht wurde, dafür aber alle Verstümmelungen aufweisen und beim Auffinden vollständig bekleidet sind. Ein Merkmal, das den Beamten besonderes Kopfzerbrechen bereitet ist die seltsame Aufbahrung der Opfer, wobei eine goldene Nadel jeweils eine besondere Rolle spielt. Man dreht sich im Kreis, versucht Gemeinsamkeiten der Opfer herauszufinden, doch wen immer man auch fragt, die Opfer kannten sich ganz offensichtlich nicht. Bis Julia Durants Kollege Hellmer plötzlich bemerkt, dass alle Frauen im Sternzeichen des Skorpions geboren wurden. Man zieht eine Astrologin zu Rate, um von ihr Genaueres über dieses Sternzeichen zu erfahren, womit eigentlich erst jetzt für die Beamten einer der unheimlichsten Fälle beginnt, die sie je zu bearbeiten hatten...
Höchstspannung vom Feinsten von einem der renommiertesten deutschen Thrillerautoren!

Meine Meinung: Julia Durant ist wieder auf der Jagd nach einem Serienmörder und der Autor lässt sie lange mit ihrem Team im Dunkeln tappen. Keiner der Beamten findet auch nur einen Ansatz von einem Hinweis, dass sie auf die richtige Spur des Täters bringen könnte. Jeder scheint verdächtig zu sein und jeder der Verdächtigen besticht mit einem lückenlosen Alibi. Nur der Zufall will es wieder einmal, dass sich eine Verbindung zwischen den Opfern auftut. Schließlich findet Kommissar Hellmer heraus, was die toten Frauen miteinander verbindet.

Andreas Franz hat es dieses Mal sehr gut verstanden, durch seine überraschenden Wendungen, den Plot spannend zu halten und einen guten Spannungsbogen aufzubauen. Mit einem ordentlichen Paukenschlag beginnt Franz seine Story und obwohl sich die Ermittlungen zu Beginn der Handlung noch ins Uferlose und Unendliche bewegen, kommt beim Lesen keine Langeweile auf. Auch die von ihm in seiner Story immer wieder eingebauten und bekannten Klischees sowie seine altbekannten Wortwendungen und Wortspiele stören bei Weitem nicht mehr so wie noch zu Beginn seiner Serie. Man hat sich inzwischen mit Julia Durant und ihren Eigenheiten angefreundet, freut sich über die Entwicklungen im Privatleben von Hellmer und leidet mit den Krankheitssymptomen und den Schicksalsschlägen von Berger, Julias Chef, mit. Völlig nebensächlich, wenn auch immer wieder beschrieben, erscheinen inzwischen die Tages- bzw. Abendabläufe der alleinstehenden Durant. Sicherlich hätte man die Anzahl der Seiten bei Nichterwähnung drastisch reduzieren können, aber es gehört nun mal dazu und man fragt sich inzwischen, wann die Kommissarin an ihrem Leben etwas ändern will.
Etwas utopisch und nicht nachvollziehbar sind für mich immer die große Anzahl der Opfer, die wie immer aus der Frankfurter High Society stammen.
In jeden seiner Romane verarbeitet Franz ein bestimmtes Thema. Dieses Mal hat er sich ausgiebig mit der Astrologie beschäftigt und lässt den Leser an seinem Wissen teilhaben. Dass die Opfer alle im Zeichen des Skorpions geboren worden sind und auch noch der dazu gehörige Aszendent bei allen Opfern stimmig ist, lässt Durant in dem Moment stutzig werden, als ihr einfällt, dass auch sie zu dem Opferkreis gehören könnte. Denn sie ist wie alle Opfer eine im Sternzeichen des Skorpions Geborene.
Die Auflösung des Falls erscheint schließlich ziemlich unspektakulär und für Meindafürhalten zu abrupt.
Der Schreibstil des Autors hat sich im Vergleich zu seinem ersten Werk wesentlich gesteigert. Auch seine Charaktere sind nicht mehr so farblos wie früher. Inzwischen legt er mehr Emotionen in seine Figuren.

Fazit: Der nächste Franz wartet schon. 

Meine Bewertung:

Samstag, 28. April 2012

# 66 # Rezension zu "Tief im Wald und unter der Erde" von Andreas Winkelmann


Andreas Winkelmann

Tief im Wald und unter der Erde

Erschienen am: 10.08.2009
Verlag: Goldmann
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Belletristik / Krimi & Thriller
Seiten: 416
Preis € (D) 8,95 | € (A) 9,20 | SFR 13,50
ISBN: 978-3-442-46955-0

Klappentext: Eine einsame Bahnschranke im Wald, dunkle Nacht. Seit an diesem Ort vier ihrer Freunde bei einem mysteriösen Unfall ums Leben kamen, wird Melanie von panischer Angst ergriffen, wenn sie hier nachts anhalten muss. Denn jedes Mal scheint es ihr, als krieche eine dunkle, schemenhafte Gestalt vom Waldrand auf ihren Wagen zu. Niemand glaubt ihr – bis die junge Jasmin Dreyer verschwindet, und ihr Fahrrad an der Bahnschranke gefunden wird…

Meine Meinung: Melanie hat sich noch immer nicht richtig erholt vom Schmerz durch den Tod ihrer Freunde. Wäre sie damals vor einem Jahr nicht krank geworden, würde sie vielleicht auch nicht mehr leben. Denn sie hätte auch in dem Auto gesessen, dass ein Zug mit sich riss und mit ihm die vier Freunde in den Tod.
Jetzt steht sie vor der Bahnschranke und kann nur knapp einem mysteriös aussehenden Mann entkommen, der ihr vor der Schranke aufgelauert hat. Noch am selben Abend verschwindet die Schülerin Jasmin Dreyer. Ihr Fahrrad wird zusammen mit ihrem Handy im Straßenrand vor der Schranke gefunden. Es beginnt eine aufwendige Suche nach Jasmin, jedoch ohne Erfolg. Wie vom Erdboden verschluckt, scheint Jasmin zu sein.
Kurze Zeit später verschwindet eine weitere Frau. Die Polizei tappt wie im Dunkeln. Erst als etwas total Unvorhergesehenes geschieht und der Entführer einen leichtsinnigen Fehler begeht, kommt die Polizei, allen voran die Kommissarin Nele Karminter, dem Täter auf die Spur.

Andreas Winkelmann beginnt seine „Nele-Karminter-Serie“ mit dem faszinierenden Auftaktthriller „Tief im Wald und unter der Erde“, der einen von Beginn an fesselt. Schon der Prolog lässt einem die Haut gefrieren. Spannend beschreibt der Autor, was den Jugendlichen in dem Wald vor der Schranke passiert ist und lässt im Anschluss daran in einem zweiten Erzählstrang den Leser um das Leben von Melanie bangen.
Die Ereignisse scheinen sich regelrecht zu überschlagen ohne dass die Polizei einen Ansatz einer Spur findet. Etwas eigenartig erscheint dabei das Attentat in dem nahegelegenen Bordell, bei dem man sich zunächst fragt, ob ein Zusammenhang mit den anderen Fällen besteht.
Nele Karminter und ihr Team ermitteln dabei in allen Richtungen. Dass da die Liebesbeziehung von Nele etwas auf der Strecke bleibt, scheint vorhersehbar. Und so ist es auch nicht verwunderlich und etwas klischeehaft, dass die Partnerin von Nele aktiv in den Fall verwickelt wird.
Sehr ausführlich schildert Andreas Winkelmann die Liebesbeziehung zwischen Nele Karminter und ihrer Partnerin, die wahrscheinlich die Leser auch sehr polarisieren wird.
Sehr interessant fand ich, wie der Autor die Rückblicke in das Leben des Entführers gestaltete, für den man zunächst nur Mitleid empfand. Doch die Entwicklung zeigt, wie sich der brave und vom Vater verachtete Junge in einen Psychopaten verwandelt hat und zu dem wurde, was er schließlich ist.

Fazit: Andreas Winkelmann hat mit „Tief im Wald und unter der Erde“ einen spannenden und fesselnden Psychothriller präsentiert, der einem das Gruseln lehrt.

 Meine Bewertung:

Freitag, 27. April 2012

# 65 # Rezension zu "Trigger" von Wulf Dorn


Wulf Dorn

Trigger

Erschienen am: 05.10.2009
Verlag: Heyne
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Belletristik / Krimi & Thriller
Seiten: 432
Preis € (D) 9,95 | € (A) 10,30 | SFR 14,90
ISBN: 978-3-453-43402-8

Leseprobe    Bei Amazon kaufen

Klappentext: Der Fall einer misshandelten Patientin wird für die Psychiaterin Ellen Roth zum Alptraum: Die Frau behauptet, vom Schwarzen Mann verfolgt zu werden. Kurz darauf verschwindet sie spurlos. Bei ihren Nachforschungen wird auch Ellen zum Ziel des Unbekannten. Er zwingt sie zu einer makaberen Schnitzeljagd um ihr Leben und um das ihrer Patientin. Für Ellen beginnt ein verzweifelter Kampf, bei dem sie niemandem mehr trauen kann. Immer tiefer gerät die Psychiaterin in ein Labyrinth aus Angst, Gewalt und Paranoia. Und das Ultimatum läuft…

Meine Meinung: Ellen Roth ist Psychiaterin und vertritt ihren Lebenspartner Chris, der sich gerade auf einem Urlaub in Australien aufhält als Stationsärztin der Station 9 in der Waldklinik der Psychiatrie. Chris hat ihr einen BIF hinterlassen, das soviel heißt wie einen „besonders interessanten Fall“, der ihr aber auch Kopfzerbrechen verursacht. Dieser BIF, die junge Frau, die total verdreckt, misshandelt und stinkend sich in einer Ecke verkrochen hat, fürchtet um ihr Leben und auch um das Leben von Dr. Ellen Roth. Sie glaubt, dass der schwarze Mann sie holen kommt.
Verzweifelt holt sich die junge Ärztin Rat bei ihrem Kollegen und guten Freund Mark und schildert ihm den Fall. Mark, der ebenfalls Interesse an diesem Fall zeigt, verspricht ihr, sich gleich am kommenden Morgen mit der Patientin zu befassen.
Doch Mark findet das Zimmer 7 völlig leer vor, keine Spur von der unbekannten Patientin. Ellen Roth schwört jedoch, dass es die Patientin gibt und vermutet, dass sie mit den Patientenunterlagen geflüchtet sei.
Nach einem weiteren Zwischenfall wird Ellen von ihrem Vorgesetzten beurlaubt. Von nun an ist sie auf sich selbst gestellt und beginnt nach der Unbekannten zu suchen. Dabei gerät Ellen selbst in höchste Gefahr.

Mit „Trigger“ hat sich Wulf Dorn in die Reihe der Psychothrillerautoren ganz oben eingereiht. Der wahre Psychothriller beginnt für mich zwar erst ab Seite 100, dafür wird man aber für den Rest des Buches mit einem spannungsreichen Werk belohnt. Der Autor hat es verstanden, den Spannungsbogen ganz allmählich aufzubauen und ihn bis auf das Äußerste auszureizen. Wenn man glaubt, der Gipfel der Spannung sei erreicht, wird man schnell eines Besseren belehrt. Wulf Dorn setzt noch einen oben drauf. Am Anfang des Buches hätte ich nie gedacht, dass sich „Trigger“ noch zu so einem explosionsartigen Werk entwickeln würde.
Immer wieder hat der Autor überraschende Wendungen in seinen Plot eingebaut und so jeder der Protagonisten wurde als Verdächtiger vermutet. Das zeigt aber auch, dass Wulf Dorn sein Handwerk versteht.
Seine Figuren hat Dorn bildlich und charakterlich gut beschrieben und dargestellt, von jedem habe ich eine klare Vorstellung. Die einzelnen Charaktere wirken überzeugend und echt und so manches Mal konnte ich mir auch ein Schmunzeln nicht verkneifen, wenn er bestimmte Situationen beschrieben hat.
Mit viel Feingefühl führt Dorn den Leser in die Abgründe der menschlichen Psyche ein und erläutert angemessen und nicht zu ausführlich die Krankheitsbilder der Patienten. Die Schlussfolgerungen daraus ergeben sich wie von selbst.
Etwas unrealistisch fand ich dagegen die Internetrecherchen von Mark und seinem Freund Volker, der sich schnell mal in verschiedene Programme eingehakt hat, um mit Hilfe eines Phantombildes an die Einwohnermeldedaten der unbekannten Patientin zu gelangen.
Aber alles in allem war es ein guter, spannender Thriller, der nach mehr schreit.

Fazit: Andreas Eschbach hat gesagt, dass „Wulf Dorn der geborene Erzähler sei und man schon mal Platz im Regal frei räumen sollte, weil man es nicht bei dem einen Buch belassen wird“. Herr Eschbach: Ich habe Platz frei gemacht und freue mich auf alle kommenden Werke von Wulf Dorn.

Meine Bewertung:

Mittwoch, 25. April 2012

# 64 # Rezension zu "Das Skript" von Arno Strobel

Arno Strobel

Das Skript

Erschienen am: 19.01.2012
Verlag: Fischer Taschenbuch Verlag
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Belletristik / Krimi & Thriller
Seiten: 384
Preis € (D) 8,99 | € (A) 9,30 | SFR 13,50
ISBN: 978-3-596-19103-1

Leseprobe Bei Amazon kaufen


Klappentext: Eine Studentin bekommt per Post rätselhafte Botschaften zugeschickt – auf Menschenhaut geschrieben. Die Polizei verdächtigt den früheren Bestsellerautor Christoph Jahn: In dessen Roman schneidet ein Serienkiller jungen Frauen die Haut vom Körper, um darauf den Anfang seines Romans, der von allen Verlagen abgelehnt worden ist, auf grausige Weise neu zu schreiben. So erhofft er sich die Aufmerksamkeit für sein Werk, die es seiner Meinung nach verdient hat. Doch Jahn schiebt die Schuld auf einen geisteskranken Fan, der bereits vor Jahren Verbrechen aus seinen Romanen nachgestellt haben soll, aber nie gefasst wurde. Die grausige Geschichte scheint sich zu wiederholen …
Ein Entführungsfall, ein Serienkiller und ein Hauptverdächtiger mit beängstigender Phantasie: Brutal raffiniert erzählt Arno Strobel eine furchterregende Geschichte mit doppeltem Boden.

Meine Meinung: Die Tochter des bekannten Verlegers Kleenkamp aus Hamburg wird vermisst. Wenig später erhält die Studentin Nina Hartmann ein Päckchen. Darin enthalten ist ein Hautstück, das vermutlich von der vermissten Heike stammt. Das Mysteriöse daran ist, dass das Hautstück auf einem Rahmen getackert und beschrieben worden ist.
Andrea Matthiesen und Stephan Erdmann, die beiden Ermittler der Sondereinheit "BAO Heike" finden schnell heraus, dass das Verbrechen auf der Grundlage eines existierenden Romans nachgeahmt worden ist. Noch am gleichen Tag finden die Beamten eine weibliche Leiche, deren Haut unfachmännisch vom Rücken geschnitten und gerissen worden ist.
Es beginnt eine nervenaufreibende Suche nach dem Mörder, denn es scheint so, dass er sich ein „Lager“ an jungen Frauen angelegt hat, die ihm alle zum Opfer fallen sollen.

Arno Strobel hat mit seinem dritten Thriller „Das Skript“ wieder einen tollen und spannenden Thriller präsentiert. Konstant hält er den Spannungsbogen der Story, bis auf eine winzig kleine Ausnahme, hoch. Er hat es verstanden, mich ohne Pause an das Buch zu binden, denn mit seinen immer wieder kehrenden und überraschenden Wendungen will man am Ball bleiben um zu erfahren, wer nun der Mörder der skrupellosen Verbrechen ist.
Obwohl man schon früh erahnt, wer sich hinter diese Verbrechen verbirgt, wird man doch eines Besseren belehrt. Doch das ist die Kunst, die der Autor versteht - den Leser zu verwirren.
Seine Charaktere hat er hervorragend dargestellt, sei es die harte Ermittlerin Andrea Matthiesen, die sich immer wieder aufs Neue gegenüber ihrem Vorgesetzten beweisen muss oder sei es die etwas naive Buchhändlerin, die der größte Fan des Romanschriftstellers Christian Jahn zu sein scheint. Alle Figuren sind glaubhaft und bildhaft sehr gut dargestellt.
Strobel hat seine Handlung aus verschiedenen Perspektiven aufgezeigt, die sowohl aus der Sicht der Ermittler als auch aus Sicht der Opfer dargestellt worden sind.
Gerade wenn man die Gedanken der Opfer liest, kommt einem das Grauen, von daher sollte man nicht so zart besaitet sein, wenn man diesen Thriller lesen will.
Interessant fand ich, dass der Autor dem Leser einen Einblick in das Schriftstellerdasein, dem Kampf um einen Verleger und die Auseinandersetzungen mit dem Lektor gewährt hat.
Auch wenn Arno Strobel in seinem Nachwort/Danksagung ein großes Lob auf seinem Verlag und Lektoren singt, glaube ich, dass viele junge Autoren einen wahren Kampf bestehen müssen, bevor ihre Werke veröffentlicht werden.

Fazit: Arno Strobel ist ein wahrer Meister der Psychothriller und hat mich mit seinem dritten Werk „Das Skript“ wieder voll überzeugt. Für mich das bisher beste Werk von ihm. Und das vierte Buch „Der Sarg“ ist schon längst auf der Wunschliste.

Meine Bewertung:

Montag, 23. April 2012

# 63 # Rezension zu "Schnitt" von Marc Raabe


Marc Raabe

Schnitt

Erscheint am: 11.05.2012
Verlag: Ullstein
Ausgabeart: Klappenbroschur
Kategorien: Belletristik / Krimi & Thriller
Seiten: 448
Preis € (D) 14,99 | € (A) 15,50 | SFR 20,90
ISBN: 978-3-548-28435-4

Leseprobe       Bei Amazon kaufen

Klappentext: E in kleiner Junge beobachtet einen grausamen Mord. Und er vergisst. Dreißig Jahre lang. Bis seine Freundin in die Hände eines gefährlichen Psychopathen gerät. Nur wenn er sich erinnert, kann er sie retten. Doch das bringt ihn in tödliche Gefahr.

Meine Meinung: Ein unbekannter Autor, Baujahr 1968 überzeugt mit seinem Debütroman von der ersten Seite an. „Schnitt“ ist ein faszinierendes Werk, das unbedingt auf die „Muss ich gelesen haben - Liste“ gehört.
In seinem Psychothriller erzählt Marc Raabe die Geschichte von Gabriel Neumann, der inzwischen 40 Jahre ist und an einer Amnesie leidet. Dieser Gedächtnisverlust begründet sich aus einem traumatischen Kindheitserlebnis heraus, an das er sich nur noch vage erinnern kann. Aber wichtig sind die Details – und wenn er es nicht schafft, sich daran zu erinnern, wird seine schwangere Freundin Liz, die sich in den Fängen eines Psychopathen befindet,  sterben.
Mit nur 11 Jahren musste Gabriel damals mit ansehen, wie seine Eltern starben. Doch Gabriel wurde jahrelang von einem anerkannten Arzt so therapiert, als wäre er selbst der Mörder gewesen, bis eines Tages Yuri als sein neuer Vormund ihn mit 18 Jahren aus der Psychiatrie holt. Dies geschieht nicht ganz selbstlos. Dahinter verbirgt sich eine Kette von Ereignissen, die der Autor in seinem Werk auf dramatische Art und Weise schildert. Marc Raabe zeichnet dem Leser ein Krankheitsbild seines Protagonisten auf, das Intensität besitzt und an Glaubwürdigkeit nicht zweifeln lässt. Er stellt ihn als alles andere als einen Neurotiker dar, der aber trotzdem von Wahnvorstellungen besessen ist. Immer wieder lässt der Autor den Leser daran zweifeln, wie es wirklich um Gabriel steht. Die Hilflosigkeit und Verzweiflung von Gabriel überträgt sich voll und so manches Mal wünscht man sich, eingreifen zu können. Die Tragik der Ereignisse scheint im Verlauf der Handlung sogar noch zuzunehmen und so rauscht Gabriel von einem Albtraum in den Nächsten. Von Erholung findet man keine Spur, weder in der Handlung noch beim Leser. Die Spannung ebbt zu keinem Zeitpunkt ab, nimmt sogar durch die immer wieder kehrenden Wendungen und Überraschungen noch zu. Selbst als man glaubt, hinter den Schlüssel der Geschichte zu gelangen, überrascht der Autor nochmals. Mit seinem Schreibstil hat Marc Raabe es geschafft, mich zu faszinieren und ohne Mühe mitzureisen. Obwohl die Auflösung der Geschichte auf den letzten Seiten sich doch etwas zog und vorhersehbar war, hat mich dieser Psychothriller wie kein anderer total gepackt.

Meine Bewertung:
 

Sonntag, 22. April 2012

# 62 # Rezension zu "Wie ich die Welt retten würde" von Olaf Schubert


Olaf Schubert

Wie ich die Welt retten würde

Erschienen am: 07.05.2010
Verlag: Fischer Taschenbuch Verlag
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Sachbuch/Humor
Seiten: 256
Preis € (D) 9,95 | € (A) 10,30 | SFR 14,90
ISBN: 978-3-596-18605-1

Klappentext: »Meinetwegen kann die Erde rund bleiben…« Der berühmte Comedian Olaf Schubert kann mit diesem Umstand leben, doch abgesehen davon herrscht für ihn großer Handlungsbedarf. Sei es der tägliche Kampf gegen das organisierte Verbrechen, die zunehmende Umweltverschmutzung oder grassierende Epidemien: Der berühmteste Betroffenheitslyriker stellt sich den globalen Problemen und versucht, die Welt mit seinem losen Mundwerk zu retten. Wie ihm das gelingt und was das Wunder im Pullunder auf seinem beschwerlichen Weg an Abenteuern zu überstehen hat, davon erzählt er offenherzig und ohne Beschönigungen in seinem kuriosen Erlebnisbericht.

Meine Meinung: Eins vorweg: Wer sich mit dem Humor von Olaf Schubert schwer tut, für den ist dieses Werk wahrscheinlich bzw. nicht wirklich geeignet. Man muss schon Olaf Schubert mit seinem typischen Outfit, seinem Rhombenpullunder, mögen, um das, was er mitzuteilen hat, auch verstehen zu können. Denn Schubert ist überzeugt, die Welt … unter bestimmten Voraussetzungen … retten zu können … wenn er Zeit dafür hätte…. Ein Konzept dafür hat er jedenfalls. Und so habe ich mir Abend für Abend ein Kapitel nach dem anderen aus seinem Buch „Wie ich die Welt retten würde“ gegönnt. Das Buch in einem Ritt zu lesen, wird zu anstrengend, wer es gelesen hat, weiß warum.
Schon mit der ersten Seite hat mich Olaf Schubert in seinen Bann gezogen. Mit viel Witz und Ironie schreibt er sich alles von der Seele und gibt gleich zu Beginn den Hinweis, dass er für alle Kritiker schon mal zwei Rezensionen geschrieben hat, eine positive und eine negative, die im Anhang des Buches zu finden sind.
Er beginnt sein Buch vom „Aufstand bis zum Schlafengehen“ und lässt den Leser in seine sprachlich zweideutige Welt eintauchen. In dem Zusammenhang würde ich gerne mal wissen, wie viele Wörter sein täglicher Sprachwortschatz umfasst, denn was und wie er schreibt, erscheint so alltäglich anders. Wörter, die im Duden nicht zu finden sind und trotzdem ihren Sinn ergeben, dafür ist Olaf Schubert bekannt. Und genauso liest man sich durch die Seiten, mit einem Überlegen, Kopfschütteln, das dann schließlich übergeht in ein Schmunzeln.
Wenn ich gefragt werden würde, worüber das Buch handelt, hätte ich wahrscheinlich nicht wirklich eine Antwort darauf. Olaf Schubert hat einfach seinen Gedankensalat zu Papier gebracht und nimmt den Leser mit seinen Wesenszügen doch ein bisschen auf den Hobel. Die Ironie ist zwischen den Zeilen versteckt und das macht das ganze Werk so kreativ, interessant und empfehlenswert.

Meine Bewertung:


Samstag, 21. April 2012

# 61 # Rezension zu "Vergissdeinnicht" von Cat Clarke


Cat Clarke

Vergissdeinnicht

Erschienen am: 16. März 2012
Verlag: Bastei Lübbe
Ausgabeart: Paperback
Kategorien: Belletristik
Seiten: 288
Preis € (D) 12,99 | € (A) 13,40
ISBN: 978-3-785-76061-1

Leseprobe      Bei Lübbe/Amazon kaufen

Klappentext: Ein weißer Raum. Und nichts darin als ein Tisch, Stapel von Papier und Stifte. Und Grace. Sie weiß nicht, wie sie in diesen Raum gekommen ist, sie weiß nicht, warum sie dort ist. Und wie sie jemals wieder aus dem endlosem Weiß entfliehen kann. Um nicht verrückt zu werden, beginnt sie, ihre Gedanken niederzuschreiben. Ganz allmählich setzt sich dabei das Puzzle ihrer Vergangenheit zusammen - und Grace spürt: Um sich befreien zu können, muss sie die ganze Wahrheit über sich selbst herausfinden...

Meine Meinung: Grace hat alles genau geplant, denn es ist der Tag, an dem sie ihrem Leben ein Ende setzen will. Und genau zu diesem Zeitpunkt trifft sie Ethan. Sie begegnet ihm nicht irgendwo sondern in einem Raum, der völlig frei von irgendwelchen Einflüssen ist. Ein weißer Raum mit weißem Bett, mit weißen Möbeln, ein Bad in weiß und sie selbst trägt weiße Sachen. Auf dem weißen Tisch befindet sich ein Stapel weißes Papier. Und Ethan? Er bringt ihr täglich Essen, alle ihre Lieblingsspeisen und weiß jede Menge über sie. Aber warum hält er sie gefangen? Grace findet keine Antwort darauf, will fliehen, kann aber nicht.
Sie beginnt zu schreiben, so wie früher. Denn früher hat sie viel geschrieben, bevor sie Nat kennen gelernt hat. Früher hat sie auch viel Sport getrieben, doch jetzt? Ihre Kondition ist nicht mehr die Beste und so fängt sie wieder mit Trainieren an, sie beginnt zu Laufen, mit Sit ups und vielen mehr – aber alles in dem einzigen, weißen Raum, in dem sie gefangen gehalten wird – so scheint es jedenfalls.
Grace beginnt über ihr Leben nachzudenken. Was lief falsch? Je näher sie dem Geheimnis kommt, desto mehr verändert sich Ethan. Gerade dann, als sie beginnt, sich ihm zu öffnen geschieht das Unfassbare.

Mit „Vergissdeinnicht“ hat Cat Clarke ein unglaubliches Werk geschaffen. Aus dem Klappentext ist nicht wirklich viel zu entnehmen. Noch während der ersten Seiten fragt man sich, wohin die Reise mit Grace gehen wird. Denn erzählt wird die Geschichte einer 17 jährigen Jugendlichen, die im Wohlstand aufwächst, aber von Mutter und Vater allein gelassen ist. Der Vater, der für Grace die einzige Bezugsperson war, hat sich schon früh das Leben genommen, die Mutter hingegen ist viel zu viel mit sich selbst beschäftigt um sich um Grace kümmern zu können. Freunde hatte Grace nicht wirklich und so sucht sie ihren Halt in Jungen, Alkohol und Sex, bis sie in Sal eine Freundin findet, eine beste Freundin. Doch genau zu dem Zeitpunkt als sich Sal wegen eines nicht vorhergesehenen Ereignisses von Grace zurückzieht, lernt sie Nat, einen netten und liebenswerten Medizinstudenten kennen, in dem sie sich sogar verliebt.
Cat Clarke erzählt die Geschichte von Grace, ihren Höhen und Tiefen, die unter dem  Krankheitsbild der Borderline-Persönlichkeitsstörung leidet. Ihre Depressionen und Selbstverstümmelungen werden zwar von ihrer Freundin Sal und ihrem Freund Nat erkannt, doch Grace ist nicht in der Lage damit alleine fertig zu werden. Schon die kleinste Veränderung in ihrem Leben lässt sie wieder zum Messer greifen. Und so kann das kleinste Ereignis die schlimmsten Folgen haben.
Die Autorin hat diese Folgen auf drastische Art und Weise dargestellt und konfrontiert den Leser mit dem Alltäglichen, denen die Jugendlichen heute ausgesetzt sind und zu kämpfen haben. Grace versucht dem Teufelskreis zu entkommen und macht dabei ihre eigenen Erfahrungen.
Dabei schafft es Clarke durch immer wieder kehrende Dramatik den Leser an ihr Werk zu binden. Mit dem richtigen Gespür für das Detail wirkt die Geschichte sehr authentisch. Ihre Charaktere hat die Autorin glaubhaft dargestellt, sodass die entsprechenden Emotionen ausgelöst werden.
Cat Clarke erzählt ihre Story aus den verschiedenen Perspektiven der Jugendlichen, wobei sie die Geschichte von Grace in der Ich-Perspektive erzählt, die ziemlich tragisch aber auch vorhersehbar endet.

Fazit: „Vergissdeinnicht“ ist ein beeindruckendes Werk, das sich auf meiner persönlichen Bestsellerliste ganz nach oben katapultiert hat.

Meine Bewertung:

An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich
für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplares
bei

und dem
Verlag: Bastei Lübbe

bedanken.

Freitag, 20. April 2012

# 60 # Rezension zu "Judasmord" von J.T. Ellison

J.T. Ellison

Judasmord

Erschienen: April 2012
Verlag: Mira Taschenbuch Verlag
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Belletristik / Krimi & Thriller
Seiten: 336
Preis € (D) 8,99 | € (A) 9,30 | SFR 13,50
ISBN: 978-3-86278-300-7

Bei Amazon kaufen:

Klappentext: Blutige kleine Fußspuren weisen den Weg. Erschlagen liegt die schwangere Corinne Wolff in ihrem eigenen Haus. Neben ihr harrt ihre kleine Tochter aus. Wer tut so etwas nur, fragt sich Taylor Jackson, als sie den Tatort betritt. Der Hauptverdächtige ist der Ehemann - bis bekannt wird, dass hinter der adretten Fassade der Familie der Abgrund eines weit verzweigten Pornorings lauert. Stecken dessen Mitglieder hinter dem Mord? Und hinter den heimlich gedrehten Videos von Taylor, die den Medien zugespielt werden und drohen, ihre Karriere zu zerstören? Taylor ahnt nicht, mit wem sie es wirklich zu tun hat - und das könnte sie das Leben kosten.

Meine Meinung: Lieutenant Taylor Jackson ermittelt in ihrem 3.Fall. Nachdem sie sich von ihrer eigenen ungewollt geplatzten Hochzeit erholt hat, beginnt ihr Alltagsleben zusammen mit ihrem Nichtehemann John Baldwin.
Taylor wird sodann zu einem Tatort gerufen, der sie wieder einmal zutiefst erschüttert. Corinne Wolff wurde bestialisch ermordet und in ihrer Blutlache zusammen mit ihrer 18 Monate alten Tochter Hayden zurück gelassen. Erst die Schwester, die mit Corinne zum Tennis verabredet war, findet sie im Schlafzimmer. Der Ehemann der Toten, der sich noch auf Geschäftsreise befindet, ahnt von dem ganzen Unglück nichts.
Bei den Vernehmungen der Familienmitglieder treten widersprüchliche Aussagen auf, die anschließende Hausdurchsuchung entlarvt das Doppelleben von Corinne. Auf der Suche nach dem Mörder gerät auch Taylor Jackson in das Visier des Mörders und seiner Handlanger. Ihre Karriere steht auf dem Spiel. Doch trotz Suspendierung ermittelt Taylor weiter und verlässt sich auf ihr Gespür, das sie sicher zum Ziel bringen wird.

J.T. Ellison hat nach „Poesie des Todes“ und „Schneewittchenmörder“ ihren dritten Thriller „Judasmord“ präsentiert. Der Einstieg in den Plot beginnt recht spannend und rasant, doch dann fällt schnell sowohl das Tempo als auch die Spannung ab. Erst ab der 2.Hälfte des Buches wird Ellison wieder temporeicher und lässt es an Spannung nur so knistern.
Die Story ist auf mehreren Handlungssträngen aufgebaut und erzählt zum einen den Fall um den Mord an Corinne und zum anderen den aktuellen Fall, an dem Baldwin arbeitet. Zudem lässt die Autorin den Leser auch immer wieder Einblicke durch Rückblenden in die Vergangenheit, den beiden vorangegangenen Fällen, gewähren. Hinzu kommt, dass auch Taylors Verfolger aus dem letzten Fall, der Pretender, ihr wieder das Leben schwer macht.
Persönliche Tiefen und Erniedrigungen muss Taylor hinnehmen, als von ihr kompromittierende Videos auftauchen, die sowohl ihre Karriere als auch das private Glück gefährden. Doch hier zeigt Baldwin Verständnis und unterstützt Taylor, als sie suspendiert wird. Noch verworrener wird jedoch die Geschichte als sich beide, Taylor und John, gegenseitige Geständnisse aus ihrer Vergangenheit abwringen.
Die Aufklärung des Mordes an Corinne zieht sich für Meindafürhalten etwas in die Länge, angefangen von den umfangreichen Hinterfragungen, bei denen nicht wirkliche Erkenntnisse gezogen werden bis hin zur Entlarvung des Mörders, der dann aber wiederum viel zu abrupt überführt wird.
Meine Vorahnung, wer der Mörder sein könnte, hat sich bereits schon auf den ersten Seiten gezeigt, da viel zu offensichtlich die Charaktere der einzelnen Figuren beschrieben worden sind. Hier kann man kein Manko erkennen, die Charaktere sind bildlich sehr gut dargestellt und fügen sich ebenso geschmeidig in den Plot ein.
Mit überraschenden und gut demonstrierten Wendungen lässt die Autorin den Leser bis zum Schluss der Handlung mitfiebern und hoffen, dass auch die ganze Affäre um Taylor mit einem Happy End endet. Doch das Ende kommt anders als man denkt und ist völlig offen. Bleibt nun abzuwarten, wie sich die Geschichte um Taylor weiter entwickelt und wie sie mit ihren Niederlagen klar kommen wird.

Meine Bewertung:


Ein herzliches Dankeschön
geht an den 
Mira-Taschenbuch-Verlag


für die Bereitstellung
des Rezensionsexemplares

Mittwoch, 18. April 2012

# 59 # Rezension zu "Tod im Eichsfeld" von Astrid Seehaus


Tod im Eichsfeld

Erschienen am: 01.03.2012
Verlag: Sutton Verlag
Ausgabeart: Broschur
Kategorien: Belletristik / Krimi & Thriller
Seiten: 192
Preis € (D) 12,00
ISBN: 978-3-86680-992-5

Zur Leseprobe        Bei Sutton kaufen

Klappentext: Während eines heftigen Sommergewitters wird Georg Stahlmann auf seinem Hof in Böseckendorf brutal mit der Mistgabel erstochen. Schnell ist klar, dass der Tod des wohlhabenden Großbauern, der 1991 aus dem Westen zurückgekehrt ist, so manchem in dem ehemaligen Grenzdorf gelegen kommt.
Kriminalkommissar Frank Rothe, frisch von Erfurt nach Heiligenstadt versetzt, hätte sich nie träumen lassen, welche Abgründe sich hinter der friedlichen Fassade des Dörfchens auftun. Hass, Neid und Gier brodeln hier seit langem unter der Oberfläche. Fast jeder hat ein Motiv, doch wer ist der Täter? Wie tief in der Vergangenheit muss Rothe graben?

Meine Meinung: „Tod im Eichsfeld“ ist ein gelungener Krimi der Extraklasse. Von Beginn an hat es die Autorin geschafft, mich mit ihrem Werk zu fesseln. Ohne große Umschweifungen lässt sie zunächst den Leser mit Frank Rothe, dem Kriminalkommissar aus Erfurt, um das Leben seiner Tochter bangen, die nach einem Unfall am Rollstuhl gefesselt und mit starken Depressionen zu kämpfen hat. Der missglückte Selbstmordversuch seiner Tochter Jessi lässt Rothe schließlich allen Mut zusammennehmen und sie über den geplanten Umzug ins Eichsfeld in Kenntnis setzen. Obwohl Jessi nur widerwillig ihrem Vater nach Heiligenstadt folgt, findet sie, entgegen ihrer Befürchtungen, schnell Freunde. Auch Frank Rothe scheint sich auf seiner neuen Dienststelle schnell einzugewöhnen. Dennoch sind die Kollegen ihm nicht wohl gesonnen. Spätestens als der Mord an einem Großbauern aus Böseckendorf gemeldet wird, spürt Rothe schnell, welche Intrigen gegen ihn gesponnen werden. Nur schwer kann er sich sowohl gegen seine Kollegen als auch gegen die Dorfbewohner durchsetzen. Doch mit seinem Gespür für das Richtige und mit dem entsprechenden Bauchgefühl kommt der Kriminalkommissar aus Erfurt dem Täter, wenn auch auf Umwegen, schnell auf die richtige Spur.
192 Seiten, die es wirklich in sich haben. Die Handlung ist gut durchdacht und nimmt im Verlauf immer mehr an Spannung zu. Es ist ein Genuss zu lesen, wie sich die einzelnen Puzzleteile von Rothes Ermittlungsarbeit zusammenfügen und ihn schließlich zum Ergebnis kommen lassen. Obwohl für mich schon ziemlich früh fest stand, wer als Mörder in Frage kommt, hat es die Autorin geschafft, mich mit ihren gekonnten Wendungen, am Ball zu halten. Stellenweise spürte ich die Spannung so stark, dass ich im doppelten Tempo die Seiten nur so verschlungen habe, um zu erfahren, ob ich tatsächlich richtig lag.
Die Hintergrundinformationen über die Spaltung der Dörfer Böseckendorf und Immegerode zu den Zeiten der Grenzschließung und der Wiedervereinigung, die Schicksalsschläge der Familien bei den Fluchtversuchen, fand ich äußerst interessant und erschreckend.
Astrid Seehaus hat es zudem verstanden ihre Figuren charakterlich stark darzustellen. Man gewinnt von ihnen eine klare Vorstellung. So ist es kaum verwunderlich, dass sie den Kommissar Rothe als sympathischen Polizisten und Vater dargestellt hat. Dagegen erscheinen einige seiner Kollegen teilweise als unangenehm und unerträglich. Auch mit den potentiellen Tatverdächtigen teilen sich Sympathie und Antipathie.
Besonders gut hat mir jedoch der Einblick in das Privatleben von Rothe und seiner Tochter gefallen, der dem Plot noch mehr Leben eingehaucht hat. Und so kann ich nur hoffen, dass „Tod im Eichsfeld“ vielleicht der Beginn einer wunderbaren Serie mit Kommissar Rothe wird.

Fazit: Von „Tod im Eichsfeld“ war ich wirklich positiv überrascht, der nicht nur in meiner Region spielt, in der ich lebe, sondern mir auch sehr unterhaltsame und spannende Lesestunden verschafft hat. Nicht zu unrecht wurde die Autorin mit dem 1.Thüringer Krimipreis ausgezeichnet.

Meine Bewertung:

An dieser Stelle möchte ich mich
ganz herzlich
beim Sutton-Verlag aus Erfurt


für die Bereitstellung
dieses Rezensionsexemplares
bedanken.

Dienstag, 17. April 2012

# 58 # Rezension zu "Schweigende Stille" von Lieneke Dijkzeul

Lieneke Dijkzeul

Schweigende Sünde

Erscheinungstermin: April 2012
Verlag: dtv
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Belletristik / Krimi & Thriller
Seiten: 336
Preis € (D) 9,95 | € (A) 10,30 | SFR 14,90
ISBN: 978-3-423-21356-1

Leseprobe:  Bei Amazon kaufen

Klappentext: Bei einem Klassentreffen wird der Lehrer Eric Janson auf der Schultoilette erschlagen. Nach Befragung der zahlreichen Teilnehmer des Treffens, Ex-Schüler wie Lehrer, können sich Kommissar Vegter und seine Kollegen allmählich ein Bild von dem Toten machen: Er war zwar fachlich kompetent, jedoch anmaßend und eitel, stellte Schüler und Kollegen gern bloß. Grund genug, ihn umzubringen? - Auch Eva Stotijn war bei dem Klassentreffen. Ihr hatte Janson als Schülerin Schreckliches angetan. Als ihr einstiger Mitschüler David, dem Eva auf dem Klassentreffen wieder begegnet ist, davon Wind bekommt, setzt er sie immer mehr unter Druck und behauptet, er habe gesehen, wie sie Janson erschlug.

Meine Meinung: „Schweigende Sünde“ von Lieneke Dijkzeul wurde in diesem Jahr erstmals in Deutschland verlegt, obwohl dieser Krimi bereits im Jahr 2006 in den Niederlanden das Licht der Welt erblickte und somit noch vor ihrem Erfolgsroman „Vor dem Regen kommt der Tod“ erschien.
Die Autorin hat in ihrem Werk ein beliebtes Thema verarbeitet, das sich Klassentreffen nennt. Und somit kann man sich schon fast den Verlauf der Handlung denken. Auf einem Klassentreffen wird ein nicht gerade beliebter Lehrer ermordet. Alle Teilnehmer des Treffens stehen somit in Verdacht, die Tat begangen zu haben. Es erfolgt eine umfangreiche Einzelbefragung der ehemaligen Schüler und der Hinterbliebenen, wobei eine Vielzahl derer des Öfteren von Kommissar Vegter befragt und deren Vitas hinterleuchtet worden sind.
Ziemlich ausführlich begleitet dieser Akt die Handlung, teilweise spannend, teilweise dahin siechend. Kaum verwunderlich ist es dann, dass die Ursache des Verbrechens eigentlich in der Vergangenheit der Schüler zu finden ist und von daher ist das Ende wenig überraschend.
Der Schreibstil der Autorin ist etwas gewöhnungsbedürftig. Durch die vielen kurzen Sätze wirkt der Plot recht abgehakt. Zudem hätte ich mir gern etwas Spritzigkeit in ihrer gediegenen Erzählweise gewünscht. Doch Lieneke Dijkzeul kann auch mitreißend und spannend erzählen, vor allem hat sie das in den Szenen um Marielle gut zum Ausdruck bringen können.

Fazit: Nichtsdestotrotz wurde ich von diesem Buch gut unterhalten. Auf jedem Fall steckt in der Autorin noch eine Menge Potential.

Meine Bewertung:


Ein herzliches Dankeschön
geht an den Verlag: dtv
für die Bereitstellung
dieses Rezensionsexemplares

Montag, 16. April 2012

# 9 # Neues im Bücherregal

Mein Bücherregal wurde wieder mit 4 Wunschbücher vervollständigt, über die ich mich besonders gefreut habe.

Klappentext: Blutige kleine Fußspuren weisen den Weg. Erschlagen liegt die schwangere Corinne Wolff in ihrem eigenen Haus. Neben ihr harrt ihre kleine Tochter aus. Wer tut so etwas nur, fragt sich Taylor Jackson, als sie den Tatort betritt. Der Hauptverdächtige ist der Ehemann - bis bekannt wird, dass hinter der adretten Fassade der Familie der Abgrund eines weit verzweigten Pornorings lauert. Stecken dessen Mitglieder hinter dem Mord? Und hinter den heimlich gedrehten Videos von Taylor, die den Medien zugespielt werden und drohen, ihre Karriere zu zerstören? Taylor ahnt nicht, mit wem sie es wirklich zu tun hat - und das könnte sie das Leben kosten.

Klappentext: Während eines heftigen Sommergewitters wird Georg Stahlmann auf seinem Hof in Böseckendorf brutal mit der Mistgabel erstochen. Schnell ist klar, dass der Tod des wohlhabenden Großbauern, der 1991 aus dem Westen zurückgekehrt ist, so manchem in dem ehemaligen Grenzdorf gelegen kommt.
Kriminalkommissar Frank Rothe, frisch von Erfurt nach Heiligenstadt versetzt, hätte sich nie träumen lassen, welche Abgründe sich hinter der friedlichen Fassade des Dörfchens auftun. Hass, Neid und Gier brodeln hier seit langem unter der Oberfläche. Fast jeder hat ein Motiv, doch wer ist der Täter? Wie tief in der Vergangenheit muss Rothe graben?

Klappentext: Ein weißer Raum. Und nichts darin als ein Tisch, Stapel von Papier und Stifte. Und Grace. Sie weiß nicht, wie sie in diesen Raum gekommen ist, sie weiß nicht, warum sie dort ist. Und wie sie jemals wieder aus dem endlose Weiß entfliehen kann. Um nicht verrückt zu werden, beginnt sie, ihre Gedanken niederzuschreiben. Ganz allmählich setzt sich dabei das Puzzle ihrer Vergangenheit zusammen - und Grace spürt: Um sich befreien zu können, muss sie die ganze Wahrheit über sich selbst herausfinden...



Klappentext: Ein kleiner Junge beobachtet einen grausamen Mord. Und er vergisst. Dreißig Jahre lang. Bis seine Freundin in die Hände eines gefährlichen Psychopathen gerät. Nur wenn er sich erinnert, kann er sie retten. Doch das bringt ihn in tödliche Gefahr.
Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...