Samstag, 22. Oktober 2011

Sabine Thiesler - Das Hexenkind

Sarah ist hoffnungslos verliebt in Franky, den sie während eines Kurzurlaubs an der Ostsee kennen gelernt und ihrer besten Freundin ausgespannt hat. Kurz entschlossen zieht Sarah zu Franky in seine Wohnung in Berlin und die beiden verbringen zunächst eine glückliche Zeit miteinander. Als Sarah noch während ihrer Studienzeit schwanger wird und ihre Tochter Elsa zur Welt bringt, wird alles anders. Elsa schreit den lieben langen Tag und auch nachts. Es ist nur Ruhe, wenn sie erschöpft vom Schreien einschläft, aber meistens nur für kurze Zeit. Sowohl Franky als auch Sarah sind von Elsa genervt, als eines Tages Franky total ausrastet und Sarah schlägt. Sie flüchtet mit Elsa in die Nachbarwohnung zu Romano und lebt mit ihm zusammen. Doch Franky verkraftet den Verlust von Sarah nicht und stellt ihr nach. Schließlich entscheiden sich Romano und Sarah nach Italien in Romanos Heimat zurück zu kehren. Dort scheint Sarah, nachdem sie ihr zweites Kind bekommen hat, ein neues Leben zu beginnen. Bis eines Tages ein Unglück nach dem anderen geschieht.

Sabine Thiesler beginnt ihre Geschichte mit dem Mord an Sarah und lässt den Leser Einblicke in die Vergangenheit von Sarah und ihrem Umfeld durch gezielte Rückblicke gewähren. So ist es auch nicht ganz verwunderlich, dass man im Verlauf von über 20 Jahren von einem schrecklichen Ereignis in das nächste hinein katapultiert wird. Sarah scheint mal die liebenswerte Partnerin und Mutter zu sein, aber oft genug auch eine sexsüchtige und egoistische Hexe, die allen Männern den Kopf verdreht und dabei weder an Mann noch an ihre Kinder denkt.

Die Aufklärung des Mordes in dem verschlafenen Dörfchen in der Toskana lässt ebenfalls viel zu wünschen übrig. Durch zwei unkompetente Polizisten, die nicht in der Lage sind, den Mörder zu ergreifen, folgen natürlich weitere Morde. 

Spannend und fesselnd erzählt die Autorin den Lebensweg von Sarah mit allen Höhen und Tiefen. Auch wenn sie um bestimmte Klischees keinen Bogen machen konnte, finde ich die Handlung trotzdem harmonisch und in sich abgeschlossen. Ihre Figuren hat sie alle sehr glaubwürdig dargestellt, besonders die Charaktere der unausstehlichen Mutter und Schwiegermutter sind ihr hervorragend gelungen.

Obwohl ich mir das Buch zeitmäßig einteilen wollte, konnte ich es nicht beiseite legen. Durch ihren flüssigen und leicht verständlichen Schreibstil, den kurzen Kapiteln, fliesen die Seiten nur so durch die Finger. Ihre Einlagen der italienischen Sprache haben mir sehr gut gefallen und haben das Ganze immer wieder etwas aufgelockert, zumal ich Italien und ihre Sprache eh über alles liebe.

Fazit: Da ich leider im Vorfeld einige schlechte Kritiken über dieses Buch gelesen hatte, hatte ich schon die größten Befürchtungen und habe es immer wieder hinaus geschoben, das Buch zu lesen. Doch ich muss sagen, mir hat es sehr gut gefallen und hoffe, dass das nächste Buch von ihr ähnlich spannend ist.

Meine Bewertung:
Seitenanzahl: 575

1 Kommentar:

  1. Hallo Sabine,

    mir hat "Hexenkind" von allen Sabine Thiesler-Romanen am besten gefallen. "Der Kindersammler" fand ich weniger gut (verlinke dir mal die Rezi, damit du keinen Reinfall erleidest).
    http://buechersuechtig-sabine.blogspot.com/2011/09/rezension-der-kindersammler.html

    Und die zwei letzten ihrer Bücher:
    http://buechersuechtig-sabine.blogspot.com/2011/01/rezension-der-menschenrauber.html
    http://buechersuechtig-sabine.blogspot.com/2010/10/rezension-die-totengraberin.html

    LG,
    Sabine

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